
Wettermäßig war es 2016 eher durchwachsen, vom leichtem Frost in der Nacht über Nieselregen bis zum Sonnenschein war wirklich fast alles vertreten. Die Besucherzahl scheint sich mittlerweile auf dem gleichen Level der letzten 2-3 Jahre zu bewegen und sehr viele waren, wie wir auch, wieder bereits am Mittwoch angereist. Erneut wurde die Aufteilung auf dem Gelände nicht großartig verändert, so fühlte man sich sofort wieder heimisch in Schlotheim.
Die Undergroundstage im Zelt war wie jedes Jahr der Anziehungspunkt Nummer 1 für uns, denn neben ausgesuchten Underground Acts aus Deutschland, hatte man mit Rebaelliun und Bodyfarm zusätzlich zwei fette Kracher aus dem Ausland mit am Start. Außerdem wurde zum ersten Mal bereits am Donnerstag mit der „WAR ANTHEM RECORDS Labelnacht“ mächtig Alarm auf der Zeltbühne verbreitet. Mit Purgatory, Bombs of Hades, LIK, Graveyard (ESP) und Ered gab es ein mächtiges Death Metal Inferno vom War Anthem Roster auf die Lauscher – Sehr geile Sache.
Bezüglich des Catering auf dem Party.San gab es eigentlich noch nie großartig was zu meckern. Der Bierpreis musste heuer wohl angepasst werden. Für das gut gezapfte, kühle “immer voll bis an den Rand“ 0,4 l Köstritzer hell oder dunkel wurden nun 3,00 € verlangt, was zu den Preisen und der Qualität gegenüber gleichrangigen Festivals immer noch in Ordnung geht. Natürlich waren auch wieder der gut besuchte Cuba-Stand und das legendäre Abschusszelt “Brutz & Brakel“ vor Ort, an

Merchandisestände gab es auch wieder in Hülle und Fülle, ganz so wie sich das gehört. Der Einlass auf das Gelände lief wie immer auf dem Party.San völlig ohne Probleme ab und die Security war erneut sehr freundlich und tiefenentspannt. Vor der Bühne war fast immer genug Luft, um problemlos durch die Reihen zu kommen und sich seinen Lieblingsplatz auszusuchen. Wie in jedem Jahr war die Stimmung sehr relaxt und friedlich, die Bands wurden gebührend ihrer Leistung gefeiert und es wurde zusammen gesoffen, gemosht und getanzt, genauso wie es sein sollte. Wer nach Abschluss des täglichen Programms noch etwas Power im Akku hatte, feierte bis zum frühen Morgen im Partyzelt weiter und ließ dort noch einmal richtig die Schwarte knacken.
Es war wieder einmal ein sehr gelungenes Festival, zu dem man den Veranstaltern nur gratulieren kann. Es bleibt zu hoffen, dass diese Mannschaft (Veranstalter & Crew) bis zum Rentenalter weitermacht, denn ein besseres Festival für Freunde der heftigeren Mucke gibt es nicht! Ein fettes Danke wieder an Mieze, Boy & Jarne für die bereit gestellten Pässe und die Organisation dieses wieder einzigartigen und körperzerstörenden Wochenendes.
Falls es wirklich noch Extrem-Metaller geben sollte, die noch nicht auf dem Party.San Open Air gastiert haben, denen kann man einen Besuch in Schlotheim nur ans Herz legen – Ihr werdet es nicht bereuen. Wir sehen uns 2017 wieder!
Hier noch einige erwähnenswerte Bandeindrücke vom PSOA 2016
Donnerstag, 11.08.2016
Zeltbühne - WAR ANTHEM RECORDS Labelnacht

Graveyard waren ebenfalls klasse, auch wenn hier etwas weniger Fans vertreten waren. Die Setlist war sehr gut gemischt, der Sound passte und die Spanier legten eine tighte Show hin.
Purgatory waren wieder wie gewohnt fett und brutal! Die Stimmung im Zelt war prima und der Sound ebenso. Der letzte Song „Consumed by ashes“ war der gelungene Höhepunkt der finsteren und brachialen Show.
Mainstage
Die erste Band auf der Hauptbühne waren die Black Metaller II aus Deutschland, welche vor vielen Leuten eine überzeugende Show hinlegten.

Gruesome spielen einen unverkennbar an die legendären Death angelehnten Sound. Was bei der anwesenden Meute richtig gut ankam, was ja auch kein Wunder ist. Mit einem Coversong vom Leprosy Album hatte man auch alles richtig gemacht - gute Show.
Tribulation aus Schweden machen zwar nach wie vor noch ordentliche Mucke, aber optisch wird die Band immer irrer. Während Fronter und Bassist Johannes Andersson sowie Gitarrist Adam Zaars in ihren engen Klamotten und Schminke noch relativ normal rüberkommen, so weiß man bei Gitarrist Jonathan Hultén mittlerweile nicht mehr so genau, ob da ein Mann oder einen Frau auf der Bühne steht. Während der androgyne Stil 2011 beim Hells Pleasure noch nicht so ausgeprägt war, so ist er nun scheinbar vollendet. Manche Fans, die die Band nicht kannten, waren sichtlich verunsichert...

Obituary waren leider nicht so gut wie zuletzt vor zwei Jahren. Die Band agierte zu selbstverliebt, zu viele eingestreute Solis. Die Songs wurden auseinandergerissen und im Fluss gestört, auch wenn man wieder zum Punkt zurück kam. Der Sound war auch nicht ganz so gut an diesem Abend, was der Show auch nicht gerade in die Karten spielte. Schade, da hat man die Herren schon besser gesehen.
Freitag, 12.08.2016

Goatwhore konnten bei starken Regen doch viele Fans vor die Bühne locken und spielten eine gelungene Show. Wobei die Band uns bei Clubgigs bisher besser gefallen hat wie auf der großen Bühne beim PSOA.
Anders machten es Wolfsbrigade aus Schweden, denn die Crust Metaller überzeugten musikalisch und boten einen klasse Show. Sehr schnelle Songs voller Hass prasselten auf das reichlich vorhandene Publikum nieder. Auch wenn die Songs teilweise Napalm Death ähnlich klingen, waren doch viele im Publikum wohl nicht so mit den

Nach einem kompletten Bandumbau sind Deströyer 666 wieder mit Macht zurück. Als Leckerbissen hatte man dieses Mal den Song „Satanic Speed Metal” auf der Setlist, leider aber auch das grandiose “I am the Wargod“ ausgelassen. Erwähnenswert auch die gespielte Coverversion „Iron Fist“ zu Ehren des gestorbenen Motörhead Frontmanns Lemmy, sowie ein weiterer Song, der dem verstorbenen Selim Lemouchi von The Devils Blood gewidmet wurde. Dazu kamen noch als Gastsänger der ehemalige Drummer der Band, Mersus, und ein weiterer Gitarrist auf die Bühne und jammten zusammen mit Deströyer 666.
Samstag, 13.08.2016
Zeltbühne

Der Black Metal von Mor Dagor konnte heute das Zelt nicht ganz so gut füllen, was vielleicht daran lag, dass draußen auf der Mainstage gerade die Black Metaller Nifelheim ihr Unwesen trieben. Die Deutschen hatten die Bühne reichlich mit Kriegsmaterial wie Tarnnetzen, Stacheldraht und sogar einer selbstgebauten Stahl-

Weak Aside mussten im Zelt zunächst gegen Grave auf der Hauptbühne anspielen und hatten dementsprechend rel

Die Brasilianer Rebaelliun haben im Zelt tierisch was abgerissen. Ganz wie die alten Landsmänner Krisiun (in früheren Jahren) holzte man derben Death Metal mit brasilianischer Kante ins Publikum. Das anwesende Publikum, wie auch wir, waren überrascht und begeistert von dieser deftigen Show.
Mainstage


Was kann man zu Nifelheim noch Neues sagen? Die schwedischen Black Metaller sind eine Institution und machen eine Show, die seinesgleichen sucht. Wenn man sich an die irren Gustavsson Brüder mit ihren Halbglatzen, in ihren Nieten, Nägeln und Lederklamotten gewöhnt hat, dann bekommt man immer eine old school Black Metal Show für Augen und Ohren geliefert. Mit ausgezeichnetem Sound lieferten Nifelheim wie immer einen gelungenen Gig ab.

Noch was in eigener Sache: Tom, falls Du das lesen solltest: Vergiss bitte nicht dein grandioses „Tapping The Vein“ Album. Wäre vielleicht mal ’ne Option für nächstes Jahr zum 25jährigen Jubiläum dieser Scheibe.
(George)
Verfasst von Mitch & Pit
