Auch 2016 erneut kein Rummelplatz, Riesenrad oder sonstiger Schnickschnack,
dafür liebt unsereins und die anderen Extreme-Metal Fans dieses nur auf den
Spirit des Metal konzentrierte Festival. Auch in diesem Jahr gehörte das
Party.San Open Air wieder ganz klar zum Pflichttermin im Konzertkalender.
Aber nicht nur für uns ist das Party.San ein Highlight im Jahreskalender,
gut 10.000 andere Headbanger sahen das ebenso und pilgerten nach Schlotheim,
um dort drei Tage lang dem Extrem-Metal zu frönen. Wo sonst bekommt man über
all die Jahre solch ein konzentriertes Billing von Death-, Black- und
Thrash-Metal zu sehen wie hier beim Party.San Open Air?
Wettermäßig war es 2016 eher durchwachsen, vom leichtem Frost in der Nacht über Nieselregen bis zum Sonnenschein war wirklich fast alles vertreten. Die Besucherzahl scheint sich mittlerweile auf dem gleichen Level der letzten 2-3 Jahre zu bewegen und sehr viele waren, wie wir auch, wieder bereits am Mittwoch angereist. Erneut wurde die Aufteilung auf dem Gelände nicht großartig verändert, so fühlte man sich sofort wieder heimisch in Schlotheim.
Die Undergroundstage im Zelt war wie jedes Jahr der Anziehungspunkt Nummer 1 für uns, denn neben ausgesuchten Underground Acts aus Deutschland, hatte man mit Rebaelliun und Bodyfarm zusätzlich zwei fette Kracher aus dem Ausland mit am Start. Außerdem wurde zum ersten Mal bereits am Donnerstag mit der „WAR ANTHEM RECORDS Labelnacht“ mächtig Alarm auf der Zeltbühne verbreitet. Mit Purgatory, Bombs of Hades, LIK, Graveyard (ESP) und Ered gab es ein mächtiges Death Metal Inferno vom War Anthem Roster auf die Lauscher – Sehr geile Sache.
Bezüglich des Catering auf dem Party.San gab es eigentlich noch nie großartig was zu meckern. Der Bierpreis musste heuer wohl angepasst werden. Für das gut gezapfte, kühle “immer voll bis an den Rand“ 0,4 l Köstritzer hell oder dunkel wurden nun 3,00 € verlangt, was zu den Preisen und der Qualität gegenüber gleichrangigen Festivals immer noch in Ordnung geht. Natürlich waren auch wieder der gut besuchte Cuba-Stand und das legendäre Abschusszelt “Brutz & Brakel“ vor Ort, an dem sich die Bangermeute vollends den Rest geben konnte. Neu im Programm war in diesem Jahr der Festival-Pub SE7EN LORDS, wo man neben vorzüglichem Whisky auch Guinness Irish Stout, Kilkenny Irish Ale und Behemoth‘s Sacrum Belgian IPA stilecht serviert bekam. Im Essensbereich wurde wie jedes Jahr wieder ein buntes Allerlei aufgeboten. Steaks, Bratwürste, Hamburger, Brathähnchen, Haxen, Nudelgerichte, asiatisches Essen, Pizza, Fischbrötchen, vegetarisches Essen, Waffeln und Softeis, … Wer da Kohldampf schob, war selbst schuld.
Merchandisestände gab es auch wieder in Hülle und Fülle, ganz so wie sich das gehört. Der Einlass auf das Gelände lief wie immer auf dem Party.San völlig ohne Probleme ab und die Security war erneut sehr freundlich und tiefenentspannt. Vor der Bühne war fast immer genug Luft, um problemlos durch die Reihen zu kommen und sich seinen Lieblingsplatz auszusuchen. Wie in jedem Jahr war die Stimmung sehr relaxt und friedlich, die Bands wurden gebührend ihrer Leistung gefeiert und es wurde zusammen gesoffen, gemosht und getanzt, genauso wie es sein sollte. Wer nach Abschluss des täglichen Programms noch etwas Power im Akku hatte, feierte bis zum frühen Morgen im Partyzelt weiter und ließ dort noch einmal richtig die Schwarte knacken.
Es war wieder einmal ein sehr gelungenes Festival, zu dem man den Veranstaltern nur gratulieren kann. Es bleibt zu hoffen, dass diese Mannschaft (Veranstalter & Crew) bis zum Rentenalter weitermacht, denn ein besseres Festival für Freunde der heftigeren Mucke gibt es nicht! Ein fettes Danke wieder an Mieze, Boy & Jarne für die bereit gestellten Pässe und die Organisation dieses wieder einzigartigen und körperzerstörenden Wochenendes.
Falls es wirklich noch Extrem-Metaller geben sollte, die noch nicht auf dem Party.San Open Air gastiert haben, denen kann man einen Besuch in Schlotheim nur ans Herz legen – Ihr werdet es nicht bereuen. Wir sehen uns 2017 wieder!
Hier noch einige erwähnenswerte Bandeindrücke vom PSOA 2016
Donnerstag, 11.08.2016
Zeltbühne - WAR ANTHEM RECORDS Labelnacht
LIK haben im Zelt einen heftigen Abriss hingelegt. Die Hütte war zu drei Viertel gefüllt, die Stimmung war super und die Band wurde für ihren coolen SweDeath mächtig abgefeiert.
Graveyard waren ebenfalls klasse, auch wenn hier etwas weniger Fans vertreten waren. Die Setlist war sehr gut gemischt, der Sound passte und die Spanier legten eine tighte Show hin.
Purgatory waren wieder wie gewohnt fett und brutal! Die Stimmung im Zelt war prima und der Sound ebenso. Der letzte Song „Consumed by ashes“ war der gelungene Höhepunkt der finsteren und brachialen Show.
Mainstage
Die erste Band auf der Hauptbühne waren die Black Metaller II aus Deutschland, welche vor vielen Leuten eine überzeugende Show hinlegten.
Gruesome spielen einen unverkennbar an die legendären Death angelehnten Sound. Was bei der anwesenden Meute richtig gut ankam, was ja auch kein Wunder ist. Mit einem Coversong vom Leprosy Album hatte man auch alles richtig gemacht - gute Show.
Tribulation aus Schweden machen zwar nach wie vor noch ordentliche Mucke, aber optisch wird die Band immer irrer. Während Fronter und Bassist Johannes Andersson sowie Gitarrist Adam Zaars in ihren engen Klamotten und Schminke noch relativ normal rüberkommen, so weiß man bei Gitarrist Jonathan Hultén mittlerweile nicht mehr so genau, ob da ein Mann oder einen Frau auf der Bühne steht. Während der androgyne Stil 2011 beim Hells Pleasure noch nicht so ausgeprägt war, so ist er nun scheinbar vollendet. Manche Fans, die die Band nicht kannten, waren sichtlich verunsichert...
Ein besonderes Highlight waren mgla auf der Mainstage. Der sehr atmosphärische Black Metal der Polen war grandios und die zusammenströmende Fangemeinde rastete von Anfang bis Ende förmlich aus und bangte mit, was das Zeug hielt. Vom aktuellen Album „Exercises in futility“ wurde dann auch ein Großteil der Songs gespielt. Der sehr statische Auftritt der schwarz maskierten Band war nicht unbedingt ein großer Hingucker, aber genau darum geht es ja der Band: Nur die Musik soll überzeugen.
Obituary waren leider nicht so gut wie zuletzt vor zwei Jahren. Die Band agierte zu selbstverliebt, zu viele eingestreute Solis. Die Songs wurden auseinandergerissen und im Fluss gestört, auch wenn man wieder zum Punkt zurück kam. Der Sound war auch nicht ganz so gut an diesem Abend, was der Show auch nicht gerade in die Karten spielte. Schade, da hat man die Herren schon besser gesehen.
Freitag, 12.08.2016
Mit den Spaß-Grindern Spasm aus Tschechien hatten die PSOA Macher wieder eine Band am Start, die, mit in einem Borat-Kostüm gekleideten Sänger, zur frühen Mittagsstunde schon sehr viele Party-Metaller vor die Bühne locken konnte.
Goatwhore konnten bei starken Regen doch viele Fans vor die Bühne locken und spielten eine gelungene Show. Wobei die Band uns bei Clubgigs bisher besser gefallen hat wie auf der großen Bühne beim PSOA.
Anders machten es Wolfsbrigade aus Schweden, denn die Crust Metaller überzeugten musikalisch und boten einen klasse Show. Sehr schnelle Songs voller Hass prasselten auf das reichlich vorhandene Publikum nieder. Auch wenn die Songs teilweise Napalm Death ähnlich klingen, waren doch viele im Publikum wohl nicht so mit den Songs der Band vertraut und lauschten eher verhalten dem Geballer.
Nach einem kompletten Bandumbau sind Deströyer 666 wieder mit Macht zurück. Als Leckerbissen hatte man dieses Mal den Song „Satanic Speed Metal” auf der Setlist, leider aber auch das grandiose “I am the Wargod“ ausgelassen. Erwähnenswert auch die gespielte Coverversion „Iron Fist“ zu Ehren des gestorbenen Motörhead Frontmanns Lemmy, sowie ein weiterer Song, der dem verstorbenen Selim Lemouchi von The Devils Blood gewidmet wurde. Dazu kamen noch als Gastsänger der ehemalige Drummer der Band, Mersus, und ein weiterer Gitarrist auf die Bühne und jammten zusammen mit Deströyer 666.
Samstag, 13.08.2016
Zeltbühne
Der Black Metal von Mor Dagor konnte heute das Zelt nicht ganz so gut füllen, was vielleicht daran lag, dass draußen auf der Mainstage gerade die Black Metaller Nifelheim ihr Unwesen trieben. Die Deutschen hatten die Bühne reichlich mit Kriegsmaterial wie Tarnnetzen, Stacheldraht und sogar einer selbstgebauten Stahl- Panzersperre dekoriert. Der derbe schnelle Black Metal der Marke Marduk konnte gefiel und so konnten diejenigen, die den old schoolig thrashigen BM von Nifelheim nicht so mögen, sich hier die Fresse ordentlich mit der deutlich heftigeren Version der Band aus dem Ruhrpott polieren lassen.
Weak Aside mussten im Zelt zunächst gegen Grave auf der Hauptbühne anspielen und hatten dementsprechend rel ativ wenige Leute zum Start vor der Bühne. Das sollte sich aber schnell ändern und so füllte sich das Zelt doch noch ganz ordentlich. Und die Deutschen machten ihre Sache hervorragend. Death Metal, der mal an Bolt Thrower, mal an Kataklysm erinnerte, wurde druckvoll und mit mächtig Power von den Emdenern dargeboten. So hatten wir und die anderen mächtig Spaß bei klasse Sound und druckvollem Todesstahl des Vierers.
Die Brasilianer Rebaelliun haben im Zelt tierisch was abgerissen. Ganz wie die alten Landsmänner Krisiun (in früheren Jahren) holzte man derben Death Metal mit brasilianischer Kante ins Publikum. Das anwesende Publikum, wie auch wir, waren überrascht und begeistert von dieser deftigen Show.
Mainstage
Die Norweger Svarttjern standen ganz oben auf unserer to see-Liste und wir wurden nicht enttäuscht. Die mit Corpse Paint verzierten Black Metaller spielten einen durchaus überzeugenden Auftritt. Derbe und finster wurden die Songs mit mächtigem Sound und brutal abgemischter Bassdrum von der Bühne geballert. Sänger Hans Fyrste legte eine dämonische und selbstironische Show hin, die schon sehenswert war. Dem einen oder anderen war die Performance des Sängers nicht Black Metal genug, aber man kann es auch genau anders herum sehen…
Was kann man zu Nifelheim noch Neues sagen? Die schwedischen Black Metaller sind eine Institution und machen eine Show, die seinesgleichen sucht. Wenn man sich an die irren Gustavsson Brüder mit ihren Halbglatzen, in ihren Nieten, Nägeln und Lederklamotten gewöhnt hat, dann bekommt man immer eine old school Black Metal Show für Augen und Ohren geliefert. Mit ausgezeichnetem Sound lieferten Nifelheim wie immer einen gelungenen Gig ab.
Nach einem längeren Soundcheck durften dann endlich SODOM auf die Bühne, um den Abend als Co-Headliner zu bestreiten. Und wie das nach einem langen Soundcheck so ist, gibt es erstmal wieder Soundprobleme, die aber nach ca. drei Songs glücklicherweise behoben wurden. SODOM starteten mit „In War And Pieces“, gefolgt von „Sodomy And Lust“, dem 60er Oldie-Cover „Surfin Bird”, welches dann in “The Saw Is The Law“ überging. Klasse Start. Überhaupt hatten die Jungs eine gelungene Auswahl an alten und neuen Songs. Auch die Lightshow war vom Feinsten und das Volk fraß dem spielfreudigen Dreier förmlich aus der Hand. Es wurde gebangt, gemosht, die Fäuste gereckt und abgefeiert, was das Zeug hielt. Natürlich durfte auch die Hommage an Lemmy nicht fehlen und man widmete ihm „Iron Fist“ Am Ende gab’s dann noch das obligatorische „Ausgebombt“, bevor man mit der Zugabe „Agent Orange“ das ausgelaugte Volk wieder an die Tränke schickte, um die Kraftreserven für den At The Gates Auftritt aufzufrischen. Klasse Gig, tolle Show, für mich der eigentliche Headliner an diesem Abend.
Noch was in eigener Sache: Tom, falls Du das lesen solltest: Vergiss bitte nicht dein grandioses „Tapping The Vein“ Album. Wäre vielleicht mal ’ne Option für nächstes Jahr zum 25jährigen Jubiläum dieser Scheibe.
(George)
Verfasst von Mitch & Pit
Wettermäßig war es 2016 eher durchwachsen, vom leichtem Frost in der Nacht über Nieselregen bis zum Sonnenschein war wirklich fast alles vertreten. Die Besucherzahl scheint sich mittlerweile auf dem gleichen Level der letzten 2-3 Jahre zu bewegen und sehr viele waren, wie wir auch, wieder bereits am Mittwoch angereist. Erneut wurde die Aufteilung auf dem Gelände nicht großartig verändert, so fühlte man sich sofort wieder heimisch in Schlotheim.
Die Undergroundstage im Zelt war wie jedes Jahr der Anziehungspunkt Nummer 1 für uns, denn neben ausgesuchten Underground Acts aus Deutschland, hatte man mit Rebaelliun und Bodyfarm zusätzlich zwei fette Kracher aus dem Ausland mit am Start. Außerdem wurde zum ersten Mal bereits am Donnerstag mit der „WAR ANTHEM RECORDS Labelnacht“ mächtig Alarm auf der Zeltbühne verbreitet. Mit Purgatory, Bombs of Hades, LIK, Graveyard (ESP) und Ered gab es ein mächtiges Death Metal Inferno vom War Anthem Roster auf die Lauscher – Sehr geile Sache.
Bezüglich des Catering auf dem Party.San gab es eigentlich noch nie großartig was zu meckern. Der Bierpreis musste heuer wohl angepasst werden. Für das gut gezapfte, kühle “immer voll bis an den Rand“ 0,4 l Köstritzer hell oder dunkel wurden nun 3,00 € verlangt, was zu den Preisen und der Qualität gegenüber gleichrangigen Festivals immer noch in Ordnung geht. Natürlich waren auch wieder der gut besuchte Cuba-Stand und das legendäre Abschusszelt “Brutz & Brakel“ vor Ort, an dem sich die Bangermeute vollends den Rest geben konnte. Neu im Programm war in diesem Jahr der Festival-Pub SE7EN LORDS, wo man neben vorzüglichem Whisky auch Guinness Irish Stout, Kilkenny Irish Ale und Behemoth‘s Sacrum Belgian IPA stilecht serviert bekam. Im Essensbereich wurde wie jedes Jahr wieder ein buntes Allerlei aufgeboten. Steaks, Bratwürste, Hamburger, Brathähnchen, Haxen, Nudelgerichte, asiatisches Essen, Pizza, Fischbrötchen, vegetarisches Essen, Waffeln und Softeis, … Wer da Kohldampf schob, war selbst schuld.
Merchandisestände gab es auch wieder in Hülle und Fülle, ganz so wie sich das gehört. Der Einlass auf das Gelände lief wie immer auf dem Party.San völlig ohne Probleme ab und die Security war erneut sehr freundlich und tiefenentspannt. Vor der Bühne war fast immer genug Luft, um problemlos durch die Reihen zu kommen und sich seinen Lieblingsplatz auszusuchen. Wie in jedem Jahr war die Stimmung sehr relaxt und friedlich, die Bands wurden gebührend ihrer Leistung gefeiert und es wurde zusammen gesoffen, gemosht und getanzt, genauso wie es sein sollte. Wer nach Abschluss des täglichen Programms noch etwas Power im Akku hatte, feierte bis zum frühen Morgen im Partyzelt weiter und ließ dort noch einmal richtig die Schwarte knacken.
Es war wieder einmal ein sehr gelungenes Festival, zu dem man den Veranstaltern nur gratulieren kann. Es bleibt zu hoffen, dass diese Mannschaft (Veranstalter & Crew) bis zum Rentenalter weitermacht, denn ein besseres Festival für Freunde der heftigeren Mucke gibt es nicht! Ein fettes Danke wieder an Mieze, Boy & Jarne für die bereit gestellten Pässe und die Organisation dieses wieder einzigartigen und körperzerstörenden Wochenendes.
Falls es wirklich noch Extrem-Metaller geben sollte, die noch nicht auf dem Party.San Open Air gastiert haben, denen kann man einen Besuch in Schlotheim nur ans Herz legen – Ihr werdet es nicht bereuen. Wir sehen uns 2017 wieder!
Hier noch einige erwähnenswerte Bandeindrücke vom PSOA 2016
Donnerstag, 11.08.2016
Zeltbühne - WAR ANTHEM RECORDS Labelnacht
LIK haben im Zelt einen heftigen Abriss hingelegt. Die Hütte war zu drei Viertel gefüllt, die Stimmung war super und die Band wurde für ihren coolen SweDeath mächtig abgefeiert.
Graveyard waren ebenfalls klasse, auch wenn hier etwas weniger Fans vertreten waren. Die Setlist war sehr gut gemischt, der Sound passte und die Spanier legten eine tighte Show hin.
Purgatory waren wieder wie gewohnt fett und brutal! Die Stimmung im Zelt war prima und der Sound ebenso. Der letzte Song „Consumed by ashes“ war der gelungene Höhepunkt der finsteren und brachialen Show.
Mainstage
Die erste Band auf der Hauptbühne waren die Black Metaller II aus Deutschland, welche vor vielen Leuten eine überzeugende Show hinlegten.
Gruesome spielen einen unverkennbar an die legendären Death angelehnten Sound. Was bei der anwesenden Meute richtig gut ankam, was ja auch kein Wunder ist. Mit einem Coversong vom Leprosy Album hatte man auch alles richtig gemacht - gute Show.
Tribulation aus Schweden machen zwar nach wie vor noch ordentliche Mucke, aber optisch wird die Band immer irrer. Während Fronter und Bassist Johannes Andersson sowie Gitarrist Adam Zaars in ihren engen Klamotten und Schminke noch relativ normal rüberkommen, so weiß man bei Gitarrist Jonathan Hultén mittlerweile nicht mehr so genau, ob da ein Mann oder einen Frau auf der Bühne steht. Während der androgyne Stil 2011 beim Hells Pleasure noch nicht so ausgeprägt war, so ist er nun scheinbar vollendet. Manche Fans, die die Band nicht kannten, waren sichtlich verunsichert...
Ein besonderes Highlight waren mgla auf der Mainstage. Der sehr atmosphärische Black Metal der Polen war grandios und die zusammenströmende Fangemeinde rastete von Anfang bis Ende förmlich aus und bangte mit, was das Zeug hielt. Vom aktuellen Album „Exercises in futility“ wurde dann auch ein Großteil der Songs gespielt. Der sehr statische Auftritt der schwarz maskierten Band war nicht unbedingt ein großer Hingucker, aber genau darum geht es ja der Band: Nur die Musik soll überzeugen.
Obituary waren leider nicht so gut wie zuletzt vor zwei Jahren. Die Band agierte zu selbstverliebt, zu viele eingestreute Solis. Die Songs wurden auseinandergerissen und im Fluss gestört, auch wenn man wieder zum Punkt zurück kam. Der Sound war auch nicht ganz so gut an diesem Abend, was der Show auch nicht gerade in die Karten spielte. Schade, da hat man die Herren schon besser gesehen.
Freitag, 12.08.2016
Mit den Spaß-Grindern Spasm aus Tschechien hatten die PSOA Macher wieder eine Band am Start, die, mit in einem Borat-Kostüm gekleideten Sänger, zur frühen Mittagsstunde schon sehr viele Party-Metaller vor die Bühne locken konnte.
Goatwhore konnten bei starken Regen doch viele Fans vor die Bühne locken und spielten eine gelungene Show. Wobei die Band uns bei Clubgigs bisher besser gefallen hat wie auf der großen Bühne beim PSOA.
Anders machten es Wolfsbrigade aus Schweden, denn die Crust Metaller überzeugten musikalisch und boten einen klasse Show. Sehr schnelle Songs voller Hass prasselten auf das reichlich vorhandene Publikum nieder. Auch wenn die Songs teilweise Napalm Death ähnlich klingen, waren doch viele im Publikum wohl nicht so mit den Songs der Band vertraut und lauschten eher verhalten dem Geballer.
Nach einem kompletten Bandumbau sind Deströyer 666 wieder mit Macht zurück. Als Leckerbissen hatte man dieses Mal den Song „Satanic Speed Metal” auf der Setlist, leider aber auch das grandiose “I am the Wargod“ ausgelassen. Erwähnenswert auch die gespielte Coverversion „Iron Fist“ zu Ehren des gestorbenen Motörhead Frontmanns Lemmy, sowie ein weiterer Song, der dem verstorbenen Selim Lemouchi von The Devils Blood gewidmet wurde. Dazu kamen noch als Gastsänger der ehemalige Drummer der Band, Mersus, und ein weiterer Gitarrist auf die Bühne und jammten zusammen mit Deströyer 666.
Samstag, 13.08.2016
Zeltbühne
Der Black Metal von Mor Dagor konnte heute das Zelt nicht ganz so gut füllen, was vielleicht daran lag, dass draußen auf der Mainstage gerade die Black Metaller Nifelheim ihr Unwesen trieben. Die Deutschen hatten die Bühne reichlich mit Kriegsmaterial wie Tarnnetzen, Stacheldraht und sogar einer selbstgebauten Stahl- Panzersperre dekoriert. Der derbe schnelle Black Metal der Marke Marduk konnte gefiel und so konnten diejenigen, die den old schoolig thrashigen BM von Nifelheim nicht so mögen, sich hier die Fresse ordentlich mit der deutlich heftigeren Version der Band aus dem Ruhrpott polieren lassen.
Weak Aside mussten im Zelt zunächst gegen Grave auf der Hauptbühne anspielen und hatten dementsprechend rel ativ wenige Leute zum Start vor der Bühne. Das sollte sich aber schnell ändern und so füllte sich das Zelt doch noch ganz ordentlich. Und die Deutschen machten ihre Sache hervorragend. Death Metal, der mal an Bolt Thrower, mal an Kataklysm erinnerte, wurde druckvoll und mit mächtig Power von den Emdenern dargeboten. So hatten wir und die anderen mächtig Spaß bei klasse Sound und druckvollem Todesstahl des Vierers.
Die Brasilianer Rebaelliun haben im Zelt tierisch was abgerissen. Ganz wie die alten Landsmänner Krisiun (in früheren Jahren) holzte man derben Death Metal mit brasilianischer Kante ins Publikum. Das anwesende Publikum, wie auch wir, waren überrascht und begeistert von dieser deftigen Show.
Mainstage
Die Norweger Svarttjern standen ganz oben auf unserer to see-Liste und wir wurden nicht enttäuscht. Die mit Corpse Paint verzierten Black Metaller spielten einen durchaus überzeugenden Auftritt. Derbe und finster wurden die Songs mit mächtigem Sound und brutal abgemischter Bassdrum von der Bühne geballert. Sänger Hans Fyrste legte eine dämonische und selbstironische Show hin, die schon sehenswert war. Dem einen oder anderen war die Performance des Sängers nicht Black Metal genug, aber man kann es auch genau anders herum sehen…
Was kann man zu Nifelheim noch Neues sagen? Die schwedischen Black Metaller sind eine Institution und machen eine Show, die seinesgleichen sucht. Wenn man sich an die irren Gustavsson Brüder mit ihren Halbglatzen, in ihren Nieten, Nägeln und Lederklamotten gewöhnt hat, dann bekommt man immer eine old school Black Metal Show für Augen und Ohren geliefert. Mit ausgezeichnetem Sound lieferten Nifelheim wie immer einen gelungenen Gig ab.
Nach einem längeren Soundcheck durften dann endlich SODOM auf die Bühne, um den Abend als Co-Headliner zu bestreiten. Und wie das nach einem langen Soundcheck so ist, gibt es erstmal wieder Soundprobleme, die aber nach ca. drei Songs glücklicherweise behoben wurden. SODOM starteten mit „In War And Pieces“, gefolgt von „Sodomy And Lust“, dem 60er Oldie-Cover „Surfin Bird”, welches dann in “The Saw Is The Law“ überging. Klasse Start. Überhaupt hatten die Jungs eine gelungene Auswahl an alten und neuen Songs. Auch die Lightshow war vom Feinsten und das Volk fraß dem spielfreudigen Dreier förmlich aus der Hand. Es wurde gebangt, gemosht, die Fäuste gereckt und abgefeiert, was das Zeug hielt. Natürlich durfte auch die Hommage an Lemmy nicht fehlen und man widmete ihm „Iron Fist“ Am Ende gab’s dann noch das obligatorische „Ausgebombt“, bevor man mit der Zugabe „Agent Orange“ das ausgelaugte Volk wieder an die Tränke schickte, um die Kraftreserven für den At The Gates Auftritt aufzufrischen. Klasse Gig, tolle Show, für mich der eigentliche Headliner an diesem Abend.
Noch was in eigener Sache: Tom, falls Du das lesen solltest: Vergiss bitte nicht dein grandioses „Tapping The Vein“ Album. Wäre vielleicht mal ’ne Option für nächstes Jahr zum 25jährigen Jubiläum dieser Scheibe.
(George)
Verfasst von Mitch & Pit