Morgoth
welche sich 1997 von der metallischen Bildfläche verabschiedeten,
brachten mit ihrer Ankündigung für das 20jährige Jubiläum des “Cursed“
Release einige Festival Shows in Deutschland zu spielen so einige
Deathmetal Fans komplett aus der Fassung. Die Ankündigung verbreitete
sich wie ein Buschfeuer und überall wurde schon voller Vorfreude mit den
Hufen geschart.
Aber zunächst mal zurück in die Achtziger, zu den Anfängen der Band.
1985 gründeten sich die heutigen Morgoth unter den Namen Exterminator,
Minas Morgul war der nächste Schritt, kurz darauf benannte man sich dann
endgültig in Morgoth um. Marc Grewe (Gesang, Bass), Carsten Otterbach
(Gitarre), Harry Busse (Gitarre) and Rüdiger Hennecke (Drums) waren
somit eine der ersten Death Metal Bands welche in Deutschland ihr
Unwesen trieben. Nach einigen deftigen Lärmattacken in heimischen
Proberäumen, schritten die vier Deather aus Meschede zur Tat und nahmen
1988 ihr erstes Demo “Pits Of Utumno“ auf. Das Demo fand auch seinen Weg
zu Robert Kampf, der gerade sein neues Label Century Media Records
gegründet hatte und die Band direkt unter Vertrag nahm. Unter besseren
Voraussetzungen nahmen Morgoth dann in einem anständigem Studio weitere
Songs auf, die auf der EP “Resurrection Absurd“ 1989 veröffentlicht
wurden. Die Songs waren allesamt sehr gut ausgefallen, der Sound roh und
dreckig, die Klampfen schön tief und das Geröchel von Marc Grewe derb
und bösartig. Musikalisch ordnete man sich irgendwo bei den Amikönigen
von Death ein und die Scheibe erntete überall gute bis sehr gute
Kritiken. Auch auf dem Live-Sektor tat sich einiges für die Band, im
Frühjahr 1990 ging es mit Pestilence und Autopsy auf die erste größere
Europatour. Zwischendrin wurden auch noch ein paar Songs geschrieben
welche auf der zweiten EP “The Eternal Fall“ ihren Platz fanden. Das
neue Material wurde vom damaligen Szene Guru Scott Burns im Morrissound
Studio abgemischt und heraus kam eine
Soundwand
die einem den Schädel vom Hals riss. Mit druckvollem Sound bolzten
Morgoth einen Killersong nach anderem aus den Speakern, die Presse was
begeistert, genauso wie ihre Anhängerschaft. Morgoth waren mittlerweile
voll im Geschäft, es ging erneut auf Tour und mehrere gefeierte
Einzelgigs folgten. Da Grewe die Doppelbelastung Bass / Gesang zu viel
wurde, kam Ende des Jahres Basser Sebastian Swart neu in die Band, somit
konnte sich Grewe zukünftig voll auf seinen Gesang konzentrieren. Im
Frühjahr 1991 fanden sich Morgoth wieder im Studio ein um den ersten
Longplayer “Cursed“ einzuspielen und Cursed schlug ein wie eine Bombe,
das Album ist bis heute ein Meilenstein des Deathmetal geblieben.
Brutal, heavy und mit durchdachten Strukturen sowie einer gewalttätig
anmutenden Atmosphäre, erschufen die mittlerweile zu fünft agierenden
Sauerländer ein Album was zum absoluten Pflichtstoff für alle
Deathmetalfreaks anvancierte. Vor der Veröffentlichung ging es bereits
mit Kreator und Blitzspeer von April 91 – Mai 91 quer durch Amerika auf
Tour. Nach der Rückkehr ging es gleich weiter mit Massacre on Tour und
danach waren erstmal alle platt. Erst 1993 legte man mit “Odium“ das
zweite komplette Album nach, Morgoth hatten ihren Stil etwas in dieser
Schaffensphase geändert und ein weitaus kreativeres Album erschaffen,
das aber trotz aller Stilistischen Einflüssen keineswegs an Brutalität
verloren hatte. Auch die Fanzines zeigten sich wieder vom neuen Album
begeistert und es folgten wieder jeden Menge Festivalauftritte und
Touren mit Unleashed, Paradise Lost und Tiamat. Jedoch konnte nicht
jeder Fan der ersten Stunde sich mit dem neuen Material anfreunden, die
einzelnen Bandmitglieder beschäftigten sich mittlerweile in vielen
anderen Geschäftsfeldern oder Bands (Marc hatte mit Power of Expression
eine weitere Band am Start ) und so kam man erst 1995 wieder zusammen um
neues Material zu sichten und zu schreiben. Mit dem dritten Album "Feel
Sorry For The Fanatic" entfernte man sich so weit weg vom rohen
Deathmetal einstiger Tage, das es für die meisten Fans schlichtweg nicht
mehr nachvollziehbar war. Morgoth waren nicht mehr Deathmetalkompatibel
was für die meisten Fans das Ende der Band bedeutete, zwar konnten
Morgoth mit ihrem neuen Stil sicherlich auch einige neue Fans gewinnen,
jedoch war der Split bereits hier schon vorhersehbar. 1997 war es dann
soweit und das einstige Flagschiff des deutschen Deathmetal löste sich
auf, im Jahr 2005 veröffentlichen Century Media ein Best of Album von
Morgoth welches Stücke der bisherigen Veröffentlichungen und das "Pits
Of Utumno" Demo enthielt. Nach der Veröffentlichung kursierten immer
wieder wilde Gerüchte über ein Comeback von MORGOTH, Ende 2010 wurde aus
den Gerüchten endlich Wirklichkeit. Morgoth werden 2011 einige Festivals
beackern, hauptsächlich wird man Material vom Album “Cursed“ spielen,
aber auch von den beiden EP’s “Resurrection Absurd“ und “The Eternal
Fall“ werden wohl ein paar Stücke zu hören sein.
Mitch aka Exorzist // Stand: 05.2011
|