Albuminfo

Band:
Osi and the Jupiter
Album:
Larvatus
Genre:
Andere
VÖ-Datum:
18.07.2025
Label:
Spielzeit:
40
Wertung:
keine
Reviewdatum:
Autor:
Alucard
ID:
1651
Views:
27
Review
Es gibt hier keine Schublade für ausserweltliche Klänge, deshalb habe ich es mal in der Doomsparte geparkt da das dem Ganzen atmosphärisch am nächsten kommt...
Was schreibt man über ein Album das sich nicht in Worte fassen lässt? Das sich abhebt von Gewohnheiten, vom Alltäglichen, von bekannten und eingefahrenen Strukturen?
"Larvatus" ist ein Album wie aus einer anderen Zeit und ebenso gemacht für eine andere Zeit. Ruhig, nachdenklich, gemächlich, klar, minimalistisch. Schwebend zwischen soundtrackartige Klängen, Empyrium zu "Weiland" Zeiten und Kammermusik. Ich hatte an manchen Stellen das Gefühl das es sich hier um Bestandteile aus dem "Herr der Ringe" Soundtrack von Howard Shore handelt, hervorzuheben ist da "Wild Host".
"Larvatus" fordert Aufmerksamkeit ein, es sagt: "Setzt dich hin, nimm dir Zeit, komm zur Ruhe, vermeide alle Ablenkungen". Kein "ich muss noch", keine To-Do Listen, kein Handy, kein Social Media, sei einfach im hier und jetzt. Dazu muss man bereit sein, sonst läuft es an einem vorbei. Die Songs bauen sich langsam auf, manchmal finden Variationen nur im minimalistischen Bereich statt um die Aura des Titels nicht zu zerstören. Osi and the Jupiter nehmen sich Zeit um ihre Vision Stück für Stück vor dir auszubreiten.
Titel Nr.3, passenderweise "Passage" genannt, ist mit seinen rituellen Trommelschlägen und den dronigen Elementen die sprichwörtliche Passage zur nächsten Häutung von "Larvatus". "Snake Healer" ist der, wenn man es so nennen will, erste richtige Song wenn man den im Gesamtkontext von so weltlichen Kategorien wie "Titeln" sprechen will. Eigentlich verbietet sich das aber. "Snake Healer" ist naturverbundener Folk bei dem auch erstmals Gesang eingesetzt wird, dadurch erhebt sich eine fast feierliche Stimmung.
Und wo wir schon beim Gesang sind, selbiger dringt erst mit "Promethean Gallows" wieder an des Hörers Ohr. Dort allerdings deutlich dunkler und trauriger. Dadurch das er hier um einiges sparsamer eingesetzt wird und der Track musikalisch fast zum erliegen kommt entsteht eine sehr hoffnungslose Stimmung. Dem stemmt sich das abschliessend kurze "Lurking Beneath The Pines" als Hoffnungsschimmer entgegen, mit seiner folkigen Art bringt er zum Schluss noch etwas Hoffnung mit.
Vor all das hat man noch meinen persönlichen Gänsehautmoment der Scheibe gestellt. Der entsteht wenn sich in "I Am The Howling Mountain" aus der Anfangsbewegung langsam das Banjo schält und dadurch die Atmosphäre nochmal eine ganz andere Richtung bekommt. Bitte bitte keine Angst, ähnlich wie bei den aus der Schweiz nach North Carolina ausgewanderten Krüger Brothers oder bei Amigo the Devil hat das Banjo hier eine unter die Haut gehende sehnsüchtige Dramatik die weit weg vom bekannt klamaukigen Banjoeinerlei ist.
Festzuhalten ist hier schon: "Larvatus" muss aufgrund der Dramaturgie am Stück und in der vorgegebenen Reihenfolge gehört werden. Es ist ein kompletter Gegenentwurf zu unserer hektischen und unruhigen Zeit der dazu aufruft sich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge zu besinnen. Runterkommen, sich fokussieren, sein Mindset überdenken. Ein Album das Denkanstösse setzen kann und will und damit über ein reines musikalisches Album hinausgeht. Das über das "Wenige" was es anbietet so viel Grosses bewegen kann. Eine spirituelle Erfahrung, ganz ohne Lärm und durch die Stille umso intensiver.
Die Tiefenwirkung, den Nachhall und die nachhaltige Wirkung dieses Albums auf lange Sicht kann ich jetzt noch gar nicht einschätzen (deshalb erfolgt auch keine Bewertung in Punkten), aber es steht fest das "Larvatus" den Hörer nicht unbeeinflusst zurücklässt wenn er die Schönheit des Werkes erfasst hat.
Ein Antesten reicht hier eigentlich nicht, die Herangehensweise des „ich hör mal kurz rein“ wird hier nicht funktionieren da man das Gesamtwerk braucht um sich eine Meinung zu bilden.
Lest hier weitere Details zum Review oder schreibe einen Kommentar: Forum...
Was schreibt man über ein Album das sich nicht in Worte fassen lässt? Das sich abhebt von Gewohnheiten, vom Alltäglichen, von bekannten und eingefahrenen Strukturen?
"Larvatus" ist ein Album wie aus einer anderen Zeit und ebenso gemacht für eine andere Zeit. Ruhig, nachdenklich, gemächlich, klar, minimalistisch. Schwebend zwischen soundtrackartige Klängen, Empyrium zu "Weiland" Zeiten und Kammermusik. Ich hatte an manchen Stellen das Gefühl das es sich hier um Bestandteile aus dem "Herr der Ringe" Soundtrack von Howard Shore handelt, hervorzuheben ist da "Wild Host".
"Larvatus" fordert Aufmerksamkeit ein, es sagt: "Setzt dich hin, nimm dir Zeit, komm zur Ruhe, vermeide alle Ablenkungen". Kein "ich muss noch", keine To-Do Listen, kein Handy, kein Social Media, sei einfach im hier und jetzt. Dazu muss man bereit sein, sonst läuft es an einem vorbei. Die Songs bauen sich langsam auf, manchmal finden Variationen nur im minimalistischen Bereich statt um die Aura des Titels nicht zu zerstören. Osi and the Jupiter nehmen sich Zeit um ihre Vision Stück für Stück vor dir auszubreiten.
Titel Nr.3, passenderweise "Passage" genannt, ist mit seinen rituellen Trommelschlägen und den dronigen Elementen die sprichwörtliche Passage zur nächsten Häutung von "Larvatus". "Snake Healer" ist der, wenn man es so nennen will, erste richtige Song wenn man den im Gesamtkontext von so weltlichen Kategorien wie "Titeln" sprechen will. Eigentlich verbietet sich das aber. "Snake Healer" ist naturverbundener Folk bei dem auch erstmals Gesang eingesetzt wird, dadurch erhebt sich eine fast feierliche Stimmung.
Und wo wir schon beim Gesang sind, selbiger dringt erst mit "Promethean Gallows" wieder an des Hörers Ohr. Dort allerdings deutlich dunkler und trauriger. Dadurch das er hier um einiges sparsamer eingesetzt wird und der Track musikalisch fast zum erliegen kommt entsteht eine sehr hoffnungslose Stimmung. Dem stemmt sich das abschliessend kurze "Lurking Beneath The Pines" als Hoffnungsschimmer entgegen, mit seiner folkigen Art bringt er zum Schluss noch etwas Hoffnung mit.
Vor all das hat man noch meinen persönlichen Gänsehautmoment der Scheibe gestellt. Der entsteht wenn sich in "I Am The Howling Mountain" aus der Anfangsbewegung langsam das Banjo schält und dadurch die Atmosphäre nochmal eine ganz andere Richtung bekommt. Bitte bitte keine Angst, ähnlich wie bei den aus der Schweiz nach North Carolina ausgewanderten Krüger Brothers oder bei Amigo the Devil hat das Banjo hier eine unter die Haut gehende sehnsüchtige Dramatik die weit weg vom bekannt klamaukigen Banjoeinerlei ist.
Festzuhalten ist hier schon: "Larvatus" muss aufgrund der Dramaturgie am Stück und in der vorgegebenen Reihenfolge gehört werden. Es ist ein kompletter Gegenentwurf zu unserer hektischen und unruhigen Zeit der dazu aufruft sich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge zu besinnen. Runterkommen, sich fokussieren, sein Mindset überdenken. Ein Album das Denkanstösse setzen kann und will und damit über ein reines musikalisches Album hinausgeht. Das über das "Wenige" was es anbietet so viel Grosses bewegen kann. Eine spirituelle Erfahrung, ganz ohne Lärm und durch die Stille umso intensiver.
Die Tiefenwirkung, den Nachhall und die nachhaltige Wirkung dieses Albums auf lange Sicht kann ich jetzt noch gar nicht einschätzen (deshalb erfolgt auch keine Bewertung in Punkten), aber es steht fest das "Larvatus" den Hörer nicht unbeeinflusst zurücklässt wenn er die Schönheit des Werkes erfasst hat.
Ein Antesten reicht hier eigentlich nicht, die Herangehensweise des „ich hör mal kurz rein“ wird hier nicht funktionieren da man das Gesamtwerk braucht um sich eine Meinung zu bilden.
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Kommentare
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Tracklist
1. Saged Incantations
2. A Dark Carriage Led By Blind Men
3. Passage
4. Snake Healer
5. Wild Host
6. I Am The Howling Mountain
7. Promethean Gallows
8. Lurking Beneath The Pines
2. A Dark Carriage Led By Blind Men
3. Passage
4. Snake Healer
5. Wild Host
6. I Am The Howling Mountain
7. Promethean Gallows
8. Lurking Beneath The Pines
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