Es
gibt nicht mehr viele Bands, die bei der Entstehung einer Musikrichtung
dabei waren und diese auch noch nachhaltig beeinflusst haben. Mit
Vomitory hob Gitarrist Urban Gustafsson im Jahre 1989 eine Band aus der
Wiege, die den typischen Schweden-Tod-Sound verfolgte, ihn fein schliff
und bis heute praktiziert. Kurz danach stieß Ronnie "Ripper" Olson als
Bassist dazu. Das Schlagzeug besetzt alsbald Tobias Gustafsson, der
Posten an der zweiten Gitarre wurde von Ulf Dalegren eingenommen. Somit
war die Anfangsformation besetzt.
Die vier Herren geben selbst an, dass sie sich damals maßgeblich vom
Sound von Sodom, Slayer, Entombed, Bolt Thrower, Napalm Death, Grave und
Carcass haben beeinflussen lassen.
1990 kam Bengt Sund als Bassist zur Band und Olson konzentrierte sich
fortan auf den Gesang.
Die erste Demo sollte dann auch nicht all zu lange auf sich warten
lassen, und wurde 1992 released. Bereits ein Jahr später folgte mit
"Moribund" eine 7" Single die über das Schweizer Label Witchhunt Records
veröffentlicht wurde.
Zu dieser Zeit begann jedoch die große Schwedische Death Metal Welle
auch schon wieder abzuebben und viele der damals entstandenen Bands
gingen komplett andere Wege und verschrieben sich anderen Stilen, als
dem rohen Geholze.
Dies galt jedoch damals wie heute nicht für Vomitory, denn sie blieben
der Linie treu und veröffentlichten 1993 ihre nächste Demo unter dem
Titel "Promo '93", 1994 folgte mit "Through Sepulchral Shadows" eine
weitere Demo.
Bengt Sund musste 1993 die Band verlassen und Thomas Bergqvist übernahm
seinen Posten bis 1996. Von 1996 bis 1999 hatte ein gewisser Herr namens
Jussi Linna das Mikro bei Vomitory im Griff, übergab dies dann an Erik
Rundqvist der bis heute Sänger und Bassist bei den Schweden ist.
Unbeirrt setzten die Schweden ihre Weg fort und veröffentlichten 1996
mit „Raped in Their Own Blood“ ihr erstes Full-Length-Eisen, welches im
Underground mehr als positiv aufgenommen wurde.
Zum 10-jährigen Bestehen der Band veröffentlichte man 1999 über Fadeless
Records eine, auf 667 Einheiten limitierte, handnummerierte
10“-Picture-Disc, die neben zwei gelungenen Coverversionen ("Christ
Passion" / Sodom und "Extremity Retained" / Napalm Death) auch noch drei
eigene Stücke enthielt. Diese Scheibe wurde mit Bestnoten in der
Metalpresse bejubelt.
Nun war es daran, das bisher Gutgemachte schlichtweg zu verbessern und
auszubauen.
Mit den Schwedischen Deathgrindern Murder Corporation veröffentlichte
man 1999 eine Split via Hangnail Records, wobei jede Band zwei S ongs
beisteuerte. Im gleichen Jahr erschien mit "Redemption“ der zweite
Longplayer, der noch mehr in Richtung "brutal" getrimmt war. Dieses
Eisen gilt heute als Schlüsselalbum der Vomitory Geschichte, denn diesen
Sound hat man bis heute beibehalten und er sorgte letztendlich dafür,
dass die Herren Ende 1999 einen Plattendeal mit Metal Blade an Land
ziehen konnten.
Touren mit allen Rängen und Namen der großen Death Metal Welt waren die
Folge, alle möglichen Sommerfestivals wurden besucht, dabei das
Party.San (Fotos), Summer Breeze, Fuck The Commerce, Up From The Ground,
WFF, … und es wurden weitere Alben aufgenommen und auf die Meute
losgelassen.
So wurden im Jahr 2000 das Album "Revelation Nausea", 2002 "Blood
Rapture" und 2004 "Primal Massacre" bei Metal Blade veröffentlicht. Alle
genannten Alben schlugen in die selbe Kerbe und wurden in der
Metalpresse mit sehr guten Noten versehen.
Im Oktober 2005 verließ nach 15 Jahren Gitarrist Ulf Dalegren die Band
im Guten. Im Dezember holte man sich frisches Blut in Form von
Lead-Gitarrist Peter Östlund in die Band, der das 2007 erschienene Album
"Terrorize Brutalize Sodomize“ merklich beeinflusst und vorangetrieben
hat. Selbiges unterlag auf Grund des Covers in Deutschland der allseits
berühmt berüchtigten Behörde und wurde zensiert.
Mit "Terrorize Brutalize Sodomize“ wollten die Schweden sich etwas
verändern und so wurde erstmals mit Rikard Löfgren aufgenommen. Die Band
kommentierte diesen Entschluss: "Es ist seltsam, ein neues VOMITORY
Album ohne unseren Kumpel Henrik larsson aufzunehmen, aber wir müssen
etwas neues probieren. Da VOMITORY nicht zu den experimentellsten Bands
zählen, ist es eine gute Möglichkeit, die Band durch die Zusammenarbeit
mit einem anderen Produzenten in einem anderen Studio zu erneuern"
Pünktlich zum 20 jährigen Bestehen der Band kam 2009 "Carnage Euphoria“
auf den Markt, welches als wohl abwechslungsreichstes Album der Band zu
bezeichnen ist. Die limitierte Erstauflage enthält eine
History-Bonus-DVD, mit welcher der 20. Geburtstag VOMITORYs gebührend
zelebriert wurde. Die Herren tourten damit zusammen mit Malevolent
Creation unter dem Banner "Doomsday X Tour" durch ganz Europa und
schrieben direkt im Anschluss daran neues Material.
Dieses wurde dann Ende 2010 in den Leon Music Studios zusammen mit
Rikard Löfgren aufgenommen, welcher schon an den beiden Vorgängeralben
beteiligt war. 2011 folgte mit "Opus Mortis VIII“ ein weiterer Höhepunkt
der Band und auch dieser Silberling erntete durchweg gute Kritiken. Es
folgte eine große Headliner Europa Tour zusammen mit Prostitute
Disfigurement und Solace Of Requiem unter dem Namen "No End To Suffering
Tour". Im November wurde die DVD "Dead & Drunk Live" mit 11 Live Songs
von der Band selbst released. Die DVD wurde der 20. Anniversary Show
aufgenommen und als besonderes Schmankerl sind mit je zwei Songs auch
die Ex-Member Ronnie Olson und Jussi Lina am Mikro zu hören und zu
sehen.
Eigentlich könnte man nun meinen, dass es so weiter gehen dürfte und
dass uns noch weitere Schmankerl aus dem Norden erreichen sollten.
Jedoch ließ die Band am 20. Februar 2013 verlauten, dass mit Abschluss
der 2013er Tour und Ende des Jahres auch Vomitory ihren Abschluss finden
sollen.
Nach 24 Jahren Bandgeschichte und Auftritten in mehr als 30 Ländern wird
es Vomitory im Jahr 2014 als Band nicht mehr geben.
Daniel aka Lu 999 und Pit aka
UnDerTaker // Stand: 06.2013
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