
Wie kann man als Metalfan besser Ostern verbringen als beim Dark Easter Metal Meeting? Zum 10. Mal öffnete das Backstage am Ostersamstag seine eisernen Pforten. Das Festival war seit langem wieder ausverkauft, somit haben die Veranstaltenden alles richtig gemacht. Gebucht wurde ein abwechslungsreiches und internationales Line-Up, bestehend aus 32 Bands. Wie schon in den vergangenen Jahren hat man eine hervorragende Bandauswahl getroffen, gepaart mit einer familiären Atmosphäre und gutem bayerischen Bier zu einem vernünftigen Preis.
Das Gelände beinhaltet u.a. drei Hallen, im Werk befanden sich die größte Bühne sowie der die Bereiche für den Merchandise-Verkauf. Die kleinere Halle und der intime Club-Raum liegen nebeneinander, erreichbar durch den Innenhof, in dem man die Essensausgaben platziert hatte..
Samstag: 08.04.2023, Tag 1

Eigentlich wären BETHLEHEM, das zweite Projekt von Sängerin Yvonne, gebucht gewesen, die jedoch krankheitsbedingt absagen mussten. Dafür wurde im Gegenzug ihre Band DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT. Auch gut! Es war uns eine große Freude, die deutsch-polnische Black-Metal Formation mit Frontfrau Onielar wieder einmal live zu erleben. Die Sängerin und ihre Mannen an diesem Abend in absoluter Bestform und das

Setlist:
- Mardom – Echo Zmory
- In the Land of the Mountains of Trees
- A Beseechment Twofold
- Malignant Deathcult
- Das All-Eine
- In the Hue of the Night
- Imperishable Soulless Gown
- Spectral Runlets of Tulwod
- To Necromancy
Melancholisch ging es weiter in der Halle mit Agrypnie (Schlaflosigkeit), einer deutsche Black Metal Band, gestartet 2004 als Soloprojekt des Sängers Torsten Hirsch (ex Nocte Obducta). Auch hier die Venue sehr voll (für mein Empfinden zu voll), daher sind wir ins Freie geflüchtet.

Setlist:
- Taste of Black
- The Call
- The Infernal Depths of Eternity
- Into Armageddon
- Sacrificial Rites
- The Crossing
- Blinded by Light, Enlightened by Darkness
- Tsar Bomba
- The Nocturnal Silence
Wir mussten uns nun zwischen SKYFORGER (lettische Pagan-Metal-Band) und HYPNOS entscheiden. Somit haben wir uns in den kleinen Club-Raum reingeschoben. Obwohl HYPNOS bereits seit über 20 Jahren existiert, habe ich sie vorher noch nicht gekannt. Wir waren überrascht von der Kraft und Dynamik der Deather aus Tschechien, ein souveräner Auftritt!

Setlist:
- Mirror Mirror
- Bewitched
- Under The Oak
- The Bells Of Acheron
- Dark Are The Veils Of Death
- Samarithan
- Sweet Evil Sun
- Crystal Ball
- The Well Of Souls
- A Sorcerer’s Pledge
- Solitude
Im Club machte sich nun die letzte Band des heutigen Samstags bereit, KVAEN, ebenfalls aus Schweden. Ein im Jahr 2019 ins Leben gerufene Projekt von Jacob Björnfot. Die intime Location war sehr passend für die coole Performance. Das Publikum dankte es ihnen mit kollektivem Nicken und Bangen und einem Moshpit. Auch die melodiösen „The Funeral Pyre“ und „In Silence“ wurden sehr intensiv dargeboten.

Kurzfristigen Ersatz hatten die Veranstalter im Nachbarland gefunden, Mastermind Martin Schirenc machte sich aus Wien auf den Weg und spielte Schirenc Plays Pungent Stench Klassiker. Ich bin bekennender Fan der Band und somit war es für mich eine äußerst freudige Überraschung! Martin Schirenc hatte in letzter Vergangenheit mit zwei Besetzungswechsel zu kämpfen, zuerst hatten Danny Vacuum Vall und Schlagzeuger Mike Gröger die Band verlassen und danach auch Sergey, der Dany Ersetzende – an diesem Abend für uns der erste Gig mit dem wieder nach vielen Jahren zurückgekehrten Jacek Perkowski am Bass und Flo Musil an den Drums. Ein Interview mit Herrn Schirenc dazu wird noch folgen…
Brachialer Death Metal, morbider Wiener Scharm, einfach mal die Matte vor und zurück, bis es nicht mehr geht (war ja auch schon spät…und das bayerische Bier ist halt zu gut).
Setlist:
- Pungent Stench
- Brainpan Blues
- For God Your Soul... For Me Your Flesh
- Dead Body Love
- Bonesawer
- Blood, Pus and Gastric Juice
- Fuck Bizarre
- Extreme Deformity
- A Small Lunch
- Embalmed in Sulphuric Acid
- Shrunken and Mummified Bitch
- Viva la Muerte
Ein wirklich gelungener Ausklang des ersten Tages, noch schnell einen Absacker in der Hotelbar und dann endlich die Füße hoch und mit brummenden Ohren friedlich eingeschlafen.
Sonntag: 09.04.2023, Tag 2

Setlist:
- Die Feuertaufe
- Dicke Bertha
- Die Schlacht bei Tannenberg
- Grabenlieder
- Die Fastnacht der Hölle
- Der Füsilier I und II
- The Yankee Division March
SACRAMENTUM aus Schweden sind die Nachfolgenden am selben Ort. Nach zwei Auflösungen sind sie seit 2019 wieder aktiv und im Bereich des harmonischen Death-Metals mit folkloristischen Elementen angesiedelt. Düsteres tiefblaues Licht, melodische Gitarren, theatralische Gestik und epische Songs. Der Ausdruck Spektakel passte zu dem Schauspiel des Sängers mit großer Gestik und Kunstblut, wer das mag, der war hier richtig. Prost!

Setlist:
- Blades
- Cerecloth
- And the World Shall Be Your Grave
- The Darkest Road
- Vortex of Negativity
- Feeding Moloch
- Like Poison For the Soul
- A Swarm of Plagues
- Harvest
Die Griechen LUCIFER’S CHILD, die Band von George Emmanuel (Rotting Christ) treten mit feinstem Black Metal in der Halle vor ihre Fans. Sehr dynamisch und mit Marios Dupont am Mikrophon eine imposante Erscheinung – somit war die Location bis auf den letzten Platz gefüllt. Mir hat die Band sehr gut gefallen und ich werde sie mir definitiv bei nächster Gelegenheit wieder ansehen.

Setlist:
- The Third of the Storms
- Massacra
- Maniac
- Blood Insanity
- Decapitator
- Crucifixion
- Reaper
- Aggressor
- Revelations Of Doom
- Messiah
- Visions Of Mortality (Celtic-Frost-Cover)
- Triumph Of Death
Danach waren noch ROTTING CHRIST vorgesehen als Abschluss und Headliner des zweiten Festivaltages. Bei den Anwesenden war anscheinend immer noch Luft nach oben und es wurde gebangt, gemosht sowie gegrölt. Wir haben uns auf den Nachhauseweg gemacht, ein langes Wochenende voll feinstem Metal ging zu Ende!
Man ist als Metalfan unter sich beim Dark Easter Metal Meeting. Hier geht es um die Musik, um zwei Tage entspanntes Feiern, Freunde treffen und es sich gut gehen lassen. Das österliche Metal-Treffen ist ein Festival mit sehr viel Herzblut und Engagement, genau die richtige Größe, immer eine vielseitige und grandiose Bandauswahl. Es gibt leider nicht (mehr) viele Festivals dieser Art, daher muss man das umso mehr schätzen.
Ergo freuen wir uns bereits auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr, wir werden euch auf dem Laufenden halten! Bis dahin, macht es gut!
Bandliste:
Freitag, 08. April 2023:
Heretoir, Enisum, Funeral Pile,
Samstag, 09. April 2023:
In Aphelion, GROZA, Endonomos, Sulphur Aeon, Darvaza, Uprising,