Schon
wieder ist unser erstes Open Air Festival des Jahres vorbei. Genauer
gesagt das 18. Protzen Open Air, welches letzte Woche vom 26. – 27.6.2015 in Protzen statt
fand.
Protzen, das ist das
beschauliche Dörfchen, welches zu Fehrbellin gehört und wie Wacken auch,
mehr Fans am Open Air, denn Einwohner vorweisen kann. Gerade mal 500
Einwohner hat das Dorf in Brandenburg, ca. 40 km von Berlin Mitte entfernt.
Bereits zum zweiten Mal in der Geschichte des POA wurde "Ausverkauft" gemeldet. Vor einigen Wochen wurde bereits das selbst gesetzte Limit von 1000 verkauften Tickets erreicht. Mehr als 1000 Leute möchte man nicht auf das Gelände des Motorradclubs Deadland Neuruppin lassen, um den besonderen Charakter des Festival beibehalten zu können.
POA bedeutet Extreme Metal, aber auch Gemütlichkeit, Lagerfeuerromantik und Freunde treffen. Die Mehrzahl der Besucher ist Ü30 und ist an einem gemütlichen Festival interessiert. Verkleidete Spinner und Deppen, die sich im eigenen Müll suhlen, waren auch dieses Jahr nicht zugegen! Dafür beide Daumen hoch! Faire Getränkepreise und eine gute Auswahl sowie Qualität bei den Essensständen runden das gute Bild von diesem Festival ab.
Wie immer ging im „Hangar“, welcher ursprünglich eine Reparaturhalle für Landmaschinen war, die Post ab. Hier befindet sich die Bühne und eine klasse Musikanlage mit grandiosem Sound und auch die Lichtanlage war nicht von schlechten Eltern.
Glücklicherweise blieb der gemeldete Dauerregen aus und bis auf einen kurzen Schauer und ein paar Tropfen blieb das Gelände trocken. Bei Einbruch der Dunkelheit wird das gemütliche Lagerfeuer angezündet und nach den Live-Gigs konnte man bis 4 Uhr nachts den Klängen der Metaldisco mit DJ Keksgrinder lauschen.
Freitag:
Am Freitag galt es zeitig am Start zu sein, denn die Spanier Decapitated Christ eröffneten das Festival. Der Fünfer aus Barcelona kam mit neuem Drummer und Sänger nach Protzen. Mittlerweile hat sich wohl herumgesprochen, dass die Spanier feinsten Death Metal spielen und mit "Arcane Impurity Ceremonies" von 2014 ein Hammeralbum veröffentlicht haben. Denn es waren trotz der frühen Stunde doch schon sehr viele Fans vor die Bühne gekommen. Decapitated Christ machten keine Gefangenen und bretterten souverän ihren melodischen Death Metal ins Publikum. Überraschend kündigte Gitarrist und Biker Xavier im perfekten Deutsch die einzelnen Songs an. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass er eine deutsche Mutter hat und sich so die deutsche Sprache bewahrt hat. Die Menge war begeistert und spendete viel Applaus für den gelungenen Auftritt.
Danach kamen Betalmand an die Reihe. Die Berliner spielten eine ordentliche Show und die angereiste Fanbase feierte die Band ab. Mir persönlich war der stakkatoartige Gesang zu abgehackt, so dass ich nicht mal in der Lage war zu erkennen ob Deutsch oder Englisch gesungen wurde.
Weyland hatten zwar nicht so viel Publikum, spielten aber eine gute Show und konnten sicher neue Fans gewinnen.
Dehuman Reign sind bei Leibe keine Unbekannten mehr in der Szene und holten ihren, im letzten Jahr krankheitsbeding, abgesagten Gig, nach. Ihr old school Death Metal zog viele Fans an und überzeugte auf voller Länge. Das Publikum war bester Laune und spendete auch hier der Band ordentlich Applaus.
Old school Thrash Metal war nun an der Reihe. Mit First Aid stand eine Band auf der Bühne, die die alten Helden wie Kreator, Sodom oder Tankard hochleben ließen ohne diese zu covern. Die relativ wenigen Fans kamen bei der flotten Mucke voll auf ihre Kosten.
Immer wieder ein Genuss sind die Schwaben Revel in Flesh . Diese befanden sich gerade zusammen mit den Spaniern Graveyard und Decapitated Christ auf einer kleinen Europatour und machten halt in Protzen. Den old school Death Metal des Fünfers wollten sehr viele Leute sehen und so wurde es erstmal recht eng im Hangar. Es wurde ein Mix von Songs von allen Alben, EPs und Splits der Band gespielt. "Shadowbreeder", "Graveyard Procession" und "Wings of Death" knallten heftig auf die Zwölf. Den Fans gefiel die Show und es wurden Fäuste gereckt und heftig gebangt. Mit einem Coversong von Benediction beendeten die sympathischen Schwaben ihren Gig beim POA.
Mit großer Spannung erwartet wurde der nun kommende Gig von Centinex. Die Schweden bestehen ja (wie so oft bei Schwedischen Bands) aus einem Best of der Schwedischen Musikantenszene. Das Line up sieht wie folgt aus: Martin Schulman, Sverker Widgren, Kennet Englund und dem neuen Sänger Alexander Högbom (October Tide, Spasmodic).
So waren die meisten Protagonisten auf der Bühne mir von anderen Bands bestens bekannt. Nach langer Pause sorgte man im letzten November mit dem Comebackalbum "Redeeming Filth" für mächtig Wirbel. Und auch hier in Protzen blieb bei den vielen Schwedentod-Fans kein Auge trocken, denn die Jungs brannten ein wahres Feuerwerk ab. Druckvoll und mit mächtig Bass in der Hinterhand blies man uns die Haare vom Kopf. Groovig und eingängig gingen die Songs der Schweden direkt in Ohr und Fuss.
Mit Grand Supreme Blood Court stand auch direkt die nächste All-Star Band auf der Bühne. Asphyx, Soulborn, Hail of Bullets Members geben sich unter dem Namen ein Stelldichein um Erik Daniels wieder eine Bühne zu geben. Mit mächtig Spaß in den Backen legten die Niederländer furios los. Schnelle und doomige Songs wechselten sich ab. Sänger Martin van Drunen heizte die Menge tüchtig an und schien bestens aufgelegt. Zwischen den Songs machte er aber auch folgende Ansage: ""Dies ist die letzte Show in diesem Line up für lange Zeit". Dies klang irgendwie sehr nach Abschied...
Auf den Headliner Morgoth war ich ebenfalls gespannt. Wie wird sich nun Karsten “Jagger” Jäger von Disbelief als Ersatz für den Ex-Sänger Marc Grewe bei den deutschen Urgesteinen schlagen? Leider muss ich sagen, dass der bisher sehr gute Sound bei Morgoth für mich gar nicht mehr so gut klang. Die Drums waren dermaßen laut, so dass man die anderen Instrumente im Hangar gar nicht wirklich hören konnte. Auch beim Gesang hatte ich zunächst den Eindruck, dass das Mikro ausgefallen sei. Nachdem ich nach den ersten Songs keine so große Lust mehr verspürte, mich dem Geschepper hinzugeben, habe ich mich dann dem Getränkestand draußen gewidmet und noch ein paar Kaltschalen genossen. Wobei man hier draußen einen deutlich besseren Soundeindruck bekam als in der Halle.
Nach den Gigs fanden sich viele Besucher am Lagerfeuer ein, um den gelungenen Abend dort mit den Klängen aus der Metaldisco ausklingen zu lassen.
Samstag:
Den Gig der Emsländer Islay am Samstag haben wir leider verpasst. Nachfragen bei Bekannten ergab ein sehr unterschiedliches Bild zur Band. Die einen fanden den Gig echt klasse, andere wiederum weniger gut.
So begann der Samstag für uns musikalisch mit dem Gig von Syphor . Der schnelle Black/Death Metal der Iren wurde sehr motiviert und mit aktivem Stageacting präsentiert. Auffallend viele Gitarrensolis und Frickelparts zeigten das Können der Gitarrenfraktion, waren mir persönlich aber teilweise auch etwas zu viel des Guten. Der Sänger war sehr aktiv, motivierte das Publikum und schnitt dämonisch aussehende Grimassen. Bei einem der letzten Songs kam er mit seinem Funkmicro von der Bühne und sang, während er durch den Hanger lief, inmitten des noch etwas spärlichen Publikums. Ein guter Gig der Iren.
Schon kam ein weiterer mit Spannung erwarteter Gig, denn Demonbreed waren jetzt an der Reihe. Auch wenn es der erste Live-Gig der Deutschen Death Metaller war, waren da keineswegs Neulinge am Werk. Demonbreed ist aus der Asche von Lay Down Rotten und einigen aktiven Milking the Goatmachine Members entstanden. Die Band bestehend aus Jost Kleinert, Daniel Jakobi, Fernando Thielmann, Johannes Pitz und Timo Claas kann nur Gutes produzieren. Mit der Neugründung möchte man dem schwedischen Death Metal der alten Schule huldigen. Und das taten die Jungs auch. Mit knarzigem Schwedentod-Gitarrensound und bollerndem Drumming wurden die 6 bereits fertigen Songs in Publikum geballert. Mal assistierte Daniel beim Backgroundgesang, mal übernahm Fernando das Mikrophon. Genau dieser wechselnde Gesang zwischen tiefen Growls und höheren Screams hat mir bei den letzten LDR Outputs etwas gefehlt. Die Songs klingen teilweise wie alte Dismember, dann aber auch wieder deutlich moderner und groovender. Sänger Jost verkündete, dass man auch Geschenke mitgebracht hätte und meinte damit zwei LDR Songs, die dann auch gespielt wurden.
Man konnte der Band ansehen, dass sie viel Spaß bei dem Gig hatten und ebenso die zahlreichen Fans.
Weak Aside legten einen geilen Gig auf die Bretter. Der Vierer aus Emden spielte feinsten old school Death Metal mit vielen Midtempoparts und teilweise hypnotischen Riffing. Die Songs vom aktuellen Album "The Next Offensive" knallten megafett aus den Boxen und die Fans ließen ordentlich die Matten kreisen. Mehr Worte muss man zu solch einem gelungenen Gig nicht schreiben!
Izegrim aus Holland sind eine dieser fleißigen Bands, die sich mit vielen Live-Gigs ihre Fanbase erarbeiten. Für mich war es der zweite Gig der Band mit der blonden Frontfrau und Growlmaschine. Es waren auch hier viele Fans am Start, die die Bands abfeierten und auch die Band zeigte, wie sehr sie Spaß bei ihrem Auftritt beim POA hatten.
Mittlerweile hatte sich herumgesprochen, dass der Drummer von Postmortem von Sanitätern abgeholt wurde. Man hoffte darauf, dass er noch rechtzeitig entlassen wird. Leider hatte sich der "Ganzkörperkrampf" nicht gebessert und so musste man den Gig absagen. Hierzu kam die Band auf die Bühne und verkündete die Absage zusammen mit dem Veranstalter.
Jetzt folgte großes Gedränge in der Halle, denn die Dänen Illdisposed schickten sich an die Bühne, um sie in Schutt und Asche zu legen. Und so war es dann auch, ohne viel Gedöns kamen die Jungs auf die Bühne und feuerten ihre Groovekanonaden ab. Sänger Bo machte einen guten Job und seine üblichen Sprüche wie "Wir sind Dänen und wir sind schwul" wurden heraus geplögt. Gegen Ende des Sets wurden einige Songs gespielt, die etwas untypisch waren und mit vielen Gitarrensolis und melodischen Parts positiv überraschten. Songs wie der Opener "I am what I am" oder "Throw your bolts", "The way we choose", "I believe in me" und "A child is missing" machten den Leuten mächtig Spaß und es wurde gemosht, gehüpft und überall waren glückliche Gesichter zu sehen.
Sinister aus den Niederlanden spielten ihren gewohnt brutalen Death Metal, den ich mir nur kurz ansah.
Headliner des Abends waren die alten Recken von Unleashed aus Schweden. Johny und die Jungs spielten ihre Show wie man es von Unleashed gewohnt ist. Mit mächtig Spaß in den Backen prügelten sie einen Hit nach dem anderen ins Publikum. Johny war bestens gelaunt und heizte das Publikum mächtig zu Songs wie "The Longships are coming", "Where is you good now", "Winterland", "The Avenger", "Midwinterblood", "Fimbulwinter", "To Asgard we fly" oder "Hammerbattalion" an. Da der Ausfall von Postmortem etwas kompensiert werden musste, spielten Unleashed denn auch (ca. drei) weitere Songs und schlossen ihr Set mit dem Brecher vom "Warrior"-Album "Death Metal Victory", der mit dem üblichen publikumswirksamen Animationsprogramm präsentiert wurde.
So endete denn das POA 2015 mit dem gemütlichen Lagerfeuer, Keksgrinder-Metaldisco und einigen weiteren Bieren. Uns hat unser 5. POA wieder sehr gut gefallen und es wird sicher nicht das letzte gewesen sein.
Vielen Dank an Mario und Andrea Grimmer für den Support sowie allen Helfern und Fans.
Verfasst von Pit aka UnDerTaker
Bereits zum zweiten Mal in der Geschichte des POA wurde "Ausverkauft" gemeldet. Vor einigen Wochen wurde bereits das selbst gesetzte Limit von 1000 verkauften Tickets erreicht. Mehr als 1000 Leute möchte man nicht auf das Gelände des Motorradclubs Deadland Neuruppin lassen, um den besonderen Charakter des Festival beibehalten zu können.
POA bedeutet Extreme Metal, aber auch Gemütlichkeit, Lagerfeuerromantik und Freunde treffen. Die Mehrzahl der Besucher ist Ü30 und ist an einem gemütlichen Festival interessiert. Verkleidete Spinner und Deppen, die sich im eigenen Müll suhlen, waren auch dieses Jahr nicht zugegen! Dafür beide Daumen hoch! Faire Getränkepreise und eine gute Auswahl sowie Qualität bei den Essensständen runden das gute Bild von diesem Festival ab.
Wie immer ging im „Hangar“, welcher ursprünglich eine Reparaturhalle für Landmaschinen war, die Post ab. Hier befindet sich die Bühne und eine klasse Musikanlage mit grandiosem Sound und auch die Lichtanlage war nicht von schlechten Eltern.
Glücklicherweise blieb der gemeldete Dauerregen aus und bis auf einen kurzen Schauer und ein paar Tropfen blieb das Gelände trocken. Bei Einbruch der Dunkelheit wird das gemütliche Lagerfeuer angezündet und nach den Live-Gigs konnte man bis 4 Uhr nachts den Klängen der Metaldisco mit DJ Keksgrinder lauschen.
Freitag:
Am Freitag galt es zeitig am Start zu sein, denn die Spanier Decapitated Christ eröffneten das Festival. Der Fünfer aus Barcelona kam mit neuem Drummer und Sänger nach Protzen. Mittlerweile hat sich wohl herumgesprochen, dass die Spanier feinsten Death Metal spielen und mit "Arcane Impurity Ceremonies" von 2014 ein Hammeralbum veröffentlicht haben. Denn es waren trotz der frühen Stunde doch schon sehr viele Fans vor die Bühne gekommen. Decapitated Christ machten keine Gefangenen und bretterten souverän ihren melodischen Death Metal ins Publikum. Überraschend kündigte Gitarrist und Biker Xavier im perfekten Deutsch die einzelnen Songs an. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass er eine deutsche Mutter hat und sich so die deutsche Sprache bewahrt hat. Die Menge war begeistert und spendete viel Applaus für den gelungenen Auftritt.
Danach kamen Betalmand an die Reihe. Die Berliner spielten eine ordentliche Show und die angereiste Fanbase feierte die Band ab. Mir persönlich war der stakkatoartige Gesang zu abgehackt, so dass ich nicht mal in der Lage war zu erkennen ob Deutsch oder Englisch gesungen wurde.
Weyland hatten zwar nicht so viel Publikum, spielten aber eine gute Show und konnten sicher neue Fans gewinnen.
Dehuman Reign sind bei Leibe keine Unbekannten mehr in der Szene und holten ihren, im letzten Jahr krankheitsbeding, abgesagten Gig, nach. Ihr old school Death Metal zog viele Fans an und überzeugte auf voller Länge. Das Publikum war bester Laune und spendete auch hier der Band ordentlich Applaus.
Old school Thrash Metal war nun an der Reihe. Mit First Aid stand eine Band auf der Bühne, die die alten Helden wie Kreator, Sodom oder Tankard hochleben ließen ohne diese zu covern. Die relativ wenigen Fans kamen bei der flotten Mucke voll auf ihre Kosten.
Immer wieder ein Genuss sind die Schwaben Revel in Flesh . Diese befanden sich gerade zusammen mit den Spaniern Graveyard und Decapitated Christ auf einer kleinen Europatour und machten halt in Protzen. Den old school Death Metal des Fünfers wollten sehr viele Leute sehen und so wurde es erstmal recht eng im Hangar. Es wurde ein Mix von Songs von allen Alben, EPs und Splits der Band gespielt. "Shadowbreeder", "Graveyard Procession" und "Wings of Death" knallten heftig auf die Zwölf. Den Fans gefiel die Show und es wurden Fäuste gereckt und heftig gebangt. Mit einem Coversong von Benediction beendeten die sympathischen Schwaben ihren Gig beim POA.
Mit großer Spannung erwartet wurde der nun kommende Gig von Centinex. Die Schweden bestehen ja (wie so oft bei Schwedischen Bands) aus einem Best of der Schwedischen Musikantenszene. Das Line up sieht wie folgt aus: Martin Schulman, Sverker Widgren, Kennet Englund und dem neuen Sänger Alexander Högbom (October Tide, Spasmodic).
So waren die meisten Protagonisten auf der Bühne mir von anderen Bands bestens bekannt. Nach langer Pause sorgte man im letzten November mit dem Comebackalbum "Redeeming Filth" für mächtig Wirbel. Und auch hier in Protzen blieb bei den vielen Schwedentod-Fans kein Auge trocken, denn die Jungs brannten ein wahres Feuerwerk ab. Druckvoll und mit mächtig Bass in der Hinterhand blies man uns die Haare vom Kopf. Groovig und eingängig gingen die Songs der Schweden direkt in Ohr und Fuss.
Mit Grand Supreme Blood Court stand auch direkt die nächste All-Star Band auf der Bühne. Asphyx, Soulborn, Hail of Bullets Members geben sich unter dem Namen ein Stelldichein um Erik Daniels wieder eine Bühne zu geben. Mit mächtig Spaß in den Backen legten die Niederländer furios los. Schnelle und doomige Songs wechselten sich ab. Sänger Martin van Drunen heizte die Menge tüchtig an und schien bestens aufgelegt. Zwischen den Songs machte er aber auch folgende Ansage: ""Dies ist die letzte Show in diesem Line up für lange Zeit". Dies klang irgendwie sehr nach Abschied...
Auf den Headliner Morgoth war ich ebenfalls gespannt. Wie wird sich nun Karsten “Jagger” Jäger von Disbelief als Ersatz für den Ex-Sänger Marc Grewe bei den deutschen Urgesteinen schlagen? Leider muss ich sagen, dass der bisher sehr gute Sound bei Morgoth für mich gar nicht mehr so gut klang. Die Drums waren dermaßen laut, so dass man die anderen Instrumente im Hangar gar nicht wirklich hören konnte. Auch beim Gesang hatte ich zunächst den Eindruck, dass das Mikro ausgefallen sei. Nachdem ich nach den ersten Songs keine so große Lust mehr verspürte, mich dem Geschepper hinzugeben, habe ich mich dann dem Getränkestand draußen gewidmet und noch ein paar Kaltschalen genossen. Wobei man hier draußen einen deutlich besseren Soundeindruck bekam als in der Halle.
Nach den Gigs fanden sich viele Besucher am Lagerfeuer ein, um den gelungenen Abend dort mit den Klängen aus der Metaldisco ausklingen zu lassen.
Samstag:
Den Gig der Emsländer Islay am Samstag haben wir leider verpasst. Nachfragen bei Bekannten ergab ein sehr unterschiedliches Bild zur Band. Die einen fanden den Gig echt klasse, andere wiederum weniger gut.
So begann der Samstag für uns musikalisch mit dem Gig von Syphor . Der schnelle Black/Death Metal der Iren wurde sehr motiviert und mit aktivem Stageacting präsentiert. Auffallend viele Gitarrensolis und Frickelparts zeigten das Können der Gitarrenfraktion, waren mir persönlich aber teilweise auch etwas zu viel des Guten. Der Sänger war sehr aktiv, motivierte das Publikum und schnitt dämonisch aussehende Grimassen. Bei einem der letzten Songs kam er mit seinem Funkmicro von der Bühne und sang, während er durch den Hanger lief, inmitten des noch etwas spärlichen Publikums. Ein guter Gig der Iren.
Schon kam ein weiterer mit Spannung erwarteter Gig, denn Demonbreed waren jetzt an der Reihe. Auch wenn es der erste Live-Gig der Deutschen Death Metaller war, waren da keineswegs Neulinge am Werk. Demonbreed ist aus der Asche von Lay Down Rotten und einigen aktiven Milking the Goatmachine Members entstanden. Die Band bestehend aus Jost Kleinert, Daniel Jakobi, Fernando Thielmann, Johannes Pitz und Timo Claas kann nur Gutes produzieren. Mit der Neugründung möchte man dem schwedischen Death Metal der alten Schule huldigen. Und das taten die Jungs auch. Mit knarzigem Schwedentod-Gitarrensound und bollerndem Drumming wurden die 6 bereits fertigen Songs in Publikum geballert. Mal assistierte Daniel beim Backgroundgesang, mal übernahm Fernando das Mikrophon. Genau dieser wechselnde Gesang zwischen tiefen Growls und höheren Screams hat mir bei den letzten LDR Outputs etwas gefehlt. Die Songs klingen teilweise wie alte Dismember, dann aber auch wieder deutlich moderner und groovender. Sänger Jost verkündete, dass man auch Geschenke mitgebracht hätte und meinte damit zwei LDR Songs, die dann auch gespielt wurden.
Man konnte der Band ansehen, dass sie viel Spaß bei dem Gig hatten und ebenso die zahlreichen Fans.
Weak Aside legten einen geilen Gig auf die Bretter. Der Vierer aus Emden spielte feinsten old school Death Metal mit vielen Midtempoparts und teilweise hypnotischen Riffing. Die Songs vom aktuellen Album "The Next Offensive" knallten megafett aus den Boxen und die Fans ließen ordentlich die Matten kreisen. Mehr Worte muss man zu solch einem gelungenen Gig nicht schreiben!
Izegrim aus Holland sind eine dieser fleißigen Bands, die sich mit vielen Live-Gigs ihre Fanbase erarbeiten. Für mich war es der zweite Gig der Band mit der blonden Frontfrau und Growlmaschine. Es waren auch hier viele Fans am Start, die die Bands abfeierten und auch die Band zeigte, wie sehr sie Spaß bei ihrem Auftritt beim POA hatten.
Mittlerweile hatte sich herumgesprochen, dass der Drummer von Postmortem von Sanitätern abgeholt wurde. Man hoffte darauf, dass er noch rechtzeitig entlassen wird. Leider hatte sich der "Ganzkörperkrampf" nicht gebessert und so musste man den Gig absagen. Hierzu kam die Band auf die Bühne und verkündete die Absage zusammen mit dem Veranstalter.
Jetzt folgte großes Gedränge in der Halle, denn die Dänen Illdisposed schickten sich an die Bühne, um sie in Schutt und Asche zu legen. Und so war es dann auch, ohne viel Gedöns kamen die Jungs auf die Bühne und feuerten ihre Groovekanonaden ab. Sänger Bo machte einen guten Job und seine üblichen Sprüche wie "Wir sind Dänen und wir sind schwul" wurden heraus geplögt. Gegen Ende des Sets wurden einige Songs gespielt, die etwas untypisch waren und mit vielen Gitarrensolis und melodischen Parts positiv überraschten. Songs wie der Opener "I am what I am" oder "Throw your bolts", "The way we choose", "I believe in me" und "A child is missing" machten den Leuten mächtig Spaß und es wurde gemosht, gehüpft und überall waren glückliche Gesichter zu sehen.
Sinister aus den Niederlanden spielten ihren gewohnt brutalen Death Metal, den ich mir nur kurz ansah.
Headliner des Abends waren die alten Recken von Unleashed aus Schweden. Johny und die Jungs spielten ihre Show wie man es von Unleashed gewohnt ist. Mit mächtig Spaß in den Backen prügelten sie einen Hit nach dem anderen ins Publikum. Johny war bestens gelaunt und heizte das Publikum mächtig zu Songs wie "The Longships are coming", "Where is you good now", "Winterland", "The Avenger", "Midwinterblood", "Fimbulwinter", "To Asgard we fly" oder "Hammerbattalion" an. Da der Ausfall von Postmortem etwas kompensiert werden musste, spielten Unleashed denn auch (ca. drei) weitere Songs und schlossen ihr Set mit dem Brecher vom "Warrior"-Album "Death Metal Victory", der mit dem üblichen publikumswirksamen Animationsprogramm präsentiert wurde.
So endete denn das POA 2015 mit dem gemütlichen Lagerfeuer, Keksgrinder-Metaldisco und einigen weiteren Bieren. Uns hat unser 5. POA wieder sehr gut gefallen und es wird sicher nicht das letzte gewesen sein.
Vielen Dank an Mario und Andrea Grimmer für den Support sowie allen Helfern und Fans.
Verfasst von Pit aka UnDerTaker