
Bereits zum zweiten Mal in der Geschichte des POA wurde "Ausverkauft" gemeldet. Vor einigen Wochen wurde bereits das selbst gesetzte Limit von 1000 verkauften Tickets erreicht. Mehr als 1000 Leute möchte man nicht auf das Gelände des Motorradclubs Deadland Neuruppin lassen, um den besonderen Charakter des Festival beibehalten zu können.
POA bedeutet Extreme Metal, aber auch Gemütlichkeit, Lagerfeuerromantik und Freunde treffen. Die Mehrzahl der Besucher ist Ü30 und ist an einem gemütlichen Festival interessiert. Verkleidete Spinner und Deppen, die sich im eigenen Müll suhlen, waren auch dieses Jahr nicht zugegen! Dafür beide Daumen hoch! Faire Getränkepreise und eine gute Auswahl sowie Qualität bei den Essensständen runden das gute Bild von diesem Festival ab.
Wie immer ging im „Hangar“, welcher ursprünglich eine Reparaturhalle für Landmaschinen war, die Post ab. Hier befindet sich die Bühne und eine klasse Musikanlage mit grandiosem Sound und auch die Lichtanlage war nicht von schlechten Eltern.
Glücklicherweise blieb der gemeldete Dauerregen aus und bis auf einen kurzen Schauer und ein paar Tropfen blieb das Gelände trocken. Bei Einbruch der Dunkelheit wird das gemütliche Lagerfeuer angezündet und nach den Live-Gigs konnte man bis 4 Uhr nachts den Klängen der Metaldisco mit DJ Keksgrinder lauschen.
Freitag:

Danach kamen Betalmand an die Reihe. Die Berliner spielten eine ordentliche Show und die angereiste Fanbase feierte die Band ab. Mir persönlich war der stakkatoartige Gesang zu abgehackt, so dass ich nicht mal in der Lage war zu erkennen ob Deutsch oder Englisch gesungen wurde.
Weyland hatten zwar nicht so viel Publikum, spielten aber eine gute Show und konnten sicher neue Fans gewinnen.

Old school Thrash Metal war nun an der Reihe. Mit First Aid stand eine Band auf der Bühne, die die alten Helden wie Kreator, Sodom oder Tankard hochleben ließen ohne diese zu covern. Die relativ wenigen Fans kamen bei der flotten Mucke voll auf ihre Kosten.
Immer wieder ein Genuss sind die Schwaben Revel in Flesh . Diese befanden sich gerade zusammen mit den Spaniern Graveyard und Decapitated Christ auf einer kleinen Europatour und machten halt in Protzen. Den old school Death Metal des Fünfers wollten sehr viele Leute sehen und so wurde es erstmal recht eng im Hangar. Es wurde ein Mix von Songs von allen Alben, EPs und Splits der Band gespielt. "Shadowbreeder", "Graveyard Procession" und "Wings of Death" knallten heftig auf die Zwölf. Den Fans gefiel die Show und es wurden Fäuste gereckt und heftig gebangt. Mit einem Coversong von Benediction beendeten die sympathischen Schwaben ihren Gig beim POA.

So waren die meisten Protagonisten auf der Bühne mir von anderen Bands bestens bekannt. Nach langer Pause sorgte man im letzten November mit dem Comebackalbum "Redeeming Filth" für mächtig Wirbel. Und auch hier in Protzen blieb bei den vielen Schwedentod-Fans kein Auge trocken, denn die Jungs brannten ein wahres Feuerwerk ab. Druckvoll und mit mächtig Bass in der Hinterhand blies man uns die Haare vom Kopf. Groovig und eingängig gingen die Songs der Schweden direkt in Ohr und Fuss.

Auf den Headliner Morgoth war ich ebenfalls gespannt. Wie wird sich nun Karsten “Jagger” Jäger von Disbelief als Ersatz für den Ex-Sänger Marc Grewe bei den deutschen Urgesteinen schlagen? Leider muss ich sagen, dass der bisher sehr gute Sound bei Morgoth für mich gar nicht mehr so gut klang. Die Drums waren dermaßen laut, so dass man die anderen Instrumente im Hangar gar nicht wirklich hören konnte. Auch beim Gesang hatte ich zunächst den Eindruck, dass das Mikro ausgefallen sei. Nachdem ich nach den ersten Songs keine so große Lust mehr verspürte, mich dem Geschepper hinzugeben, habe ich mich dann dem Getränkestand draußen gewidmet und noch ein paar Kaltschalen genossen. Wobei man hier draußen einen deutlich besseren Soundeindruck bekam als in der Halle.
Nach den Gigs fanden sich viele Besucher am Lagerfeuer ein, um den gelungenen Abend dort mit den Klängen aus der Metaldisco ausklingen zu lassen.
Samstag:

So begann der Samstag für uns musikalisch mit dem Gig von Syphor . Der schnelle Black/Death Metal der Iren wurde sehr motiviert und mit aktivem Stageacting präsentiert. Auffallend viele Gitarrensolis und Frickelparts zeigten das Können der Gitarrenfraktion, waren mir persönlich aber teilweise auch etwas zu viel des Guten. Der Sänger war sehr aktiv, motivierte das Publikum und schnitt dämonisch aussehende Grimassen. Bei einem der letzten Songs kam er mit seinem Funkmicro von der Bühne und sang, während er durch den Hanger lief, inmitten des noch etwas spärlichen Publikums. Ein guter Gig der Iren.

Man konnte der Band ansehen, dass sie viel Spaß bei dem Gig hatten und ebenso die zahlreichen Fans.
Weak Aside legten einen geilen Gig auf die Bretter. Der Vierer aus Emden spielte feinsten old school Death Metal mit vielen Midtempoparts und teilweise hypnotischen Riffing. Die Songs vom aktuellen Album "The Next Offensive" knallten megafett aus den Boxen und die Fans ließen ordentlich die Matten kreisen. Mehr Worte muss man zu solch einem gelungenen Gig nicht schreiben!
Izegrim aus Holland sind eine dieser fleißigen Bands, die sich mit vielen Live-Gigs ihre Fanbase erarbeiten. Für mich war es der zweite Gig der Band mit der blonden Frontfrau und Growlmaschine. Es waren auch hier viele Fans am Start, die die Bands abfeierten und auch die Band zeigte, wie sehr sie Spaß bei ihrem Auftritt beim POA hatten.
Mittlerweile hatte sich herumgesprochen, dass der Drummer von Postmortem von Sanitätern abgeholt wurde. Man hoffte darauf, dass er noch rechtzeitig entlassen wird. Leider hatte sich der "Ganzkörperkrampf" nicht gebessert und so musste man den Gig absagen. Hierzu kam die Band auf die Bühne und verkündete die Absage zusammen mit dem Veranstalter.

Sinister aus den Niederlanden spielten ihren gewohnt brutalen Death Metal, den ich mir nur kurz ansah.
Headliner des Abends waren

So endete denn das POA 2015 mit dem gemütlichen Lagerfeuer, Keksgrinder-Metaldisco und einigen weiteren Bieren. Uns hat unser 5. POA wieder sehr gut gefallen und es wird sicher nicht das letzte gewesen sein.
Vielen Dank an Mario und Andrea Grimmer für den Support sowie allen Helfern und Fans.
Verfasst von Pit aka UnDerTaker