Wenn
es um melodischen Black Metal der ersten Stunde aus deutschen Landen
geht, ist diese Truppe aus Landshut, Bayern nicht mehr wegzudenken. 1994
von Gitarrist Asvargyr gegründet und kurze Zeit später durch Sänger
Azathoth verstärkt, wurden die ersten Lieder geschrieben. Dennoch dauerte
es zunächst 2 Jahre bis das erste Demo „The Rebirth of the Dark
Age“ auf die Menschheit losgelassen wurde. Hier sind auch sofort die
Haupteinflüsse wie etwa die frühen Werke von SATYRICON oder EMPEROR
erkennbar. Im Folgejahr kamen Crom (Bass, Gitarre) und Thamuz
(Keyboards) hinzu, wodurch der musikalische Schwerpunkt mehr ins
Melodische verlagert wurde. Durch ein paar Konzerte unter anderem mit
DESASTER, LUNAR AURORA oder NAGELFAR machte man auch überregional auf
sich aufmerksam. Im selben Jahr, also 1997 wurden dann 3 weitere Songs
eingespielt von denen 2 auf eine Split mit einer sehr kontroversen Band
landeten. Nach eigener Aussage war diese Band den Mitgliedern von DARK
FORTRESS unbekannt und man realisierte erst nach der Veröffentlichung
der Split, was los sei, woraufhin man sich sofort von der Gesinnung der
anderen Band distanzierte.
Mit einer dauerhaften Besetzung tat man sich in der Folgezeit schwer,
was
einer häufigen Bühnenpräsenz nicht gerade zuträglich war und vor allem
die angestrebte Veröffentlichung des ersten Albums immer wieder
verzögerte. So dauerte es bis 2001 als endlich „Tales from Eternal Dusk“
eingespielt war und auf die hungrige Meute losgelassen wurde. Von den
Untergrundkritikern mit Bestnoten bewertet, von den Fans abgefeiert war
der erste Meilenstein genommen. Abgesehen von Azathoth am Mikro sollte
das Lineup auch endlich stabil bleiben und hat bis heute überdauert, was
zu einer häufigeren Bühnenpräsenz führte. Es schien nun fast beiläufig
an neuem Material geschrieben zu werden, um im Zweijahrestakt eine
grandiose Scheibe nach der anderen auszuspucken. 2007 trennte man sich
von Azathoth und ersetzte diesen mit dem aktuellen Schreihals namens
Morean, der auch auf der, ein Jahr später erscheinenden, Platte „Eidolon“
zu hören ist.
Musikalisch zelebrieren DARK FORTRESS eine äußerst vielfältige Art von
Black Metal. Vor allem auf den ersten Alben wurde noch viel mit
schnellen, treibenden Riffs gearbeitet, wohingegen ab dem vierten
Auswurf der Schwerpunkt eher auf atmosphärischen bis stampfenden
Melodien gelegt wurde. Fans von Bands wie SATYRICON oder auch DISSECTION
sollten hier aber durchweg auf ihre Kosten kommen.
Textlich wird auf das genretypische Antichristliche völlig verzichtet,
stattdessen werden lebensverneinende (eher auf den frühen Scheiben) oder
philosophische Themen aufgegriffen, so trägt der Titel des letzten
Langeisens „Ylem“ z.B. den Namen des heißen Urbreis aus dem laut einer
Theorie von 1948 das Weltall entstanden sein soll.
Hier lohnt sich also der Gang vor die Bühne allemal, wenn der Sechser
zur Séance ruft!
Marco aka Slaypultura // Stand:
06.2012
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