Ja, auch Sachsen-Anhalt hat in Sachen Death Metal einiges zu bieten! Die Jungen Deather SEPTEMBER MURDER aus Thale (Harz) haben vor einiger Zeit ihr neues Album „Agony In Flesh“ auf die Menschheit losgelassen und (sehr) gute Kritiken eingeholt. Als ich meine Landsmänner dann vor einigen Wochen live gesehen habe, fragte ich ihren Gitarristen Emu, ob wir nicht mal ein Interview machen wollen. Dieser war natürlich sofort mit einverstanden und das Resultat sehr ihr hier:
HIO-Eik:
N’abend Emu, cool das du dir Zeit für das Interview nimmst. Man man man,
was ihr einem mit eurem neuen Album „Agony In Flesh“ präsentiert, passt
ja auf keine Kuhhaut! Brutal, schnell und ohne Gnade… Aber dazu gleich
mehr, denn was mich schon immer einmal interessiert hat, wo kommt euer
Bandname denn eigentlich her? Na, welcher Schurke hat denn wen im
September umgebracht?
Emu: Hallo Eik, freut
mich, dass dir das Album gefällt! Sehr schön auch, dass es endlich mal
zum Interview kommt, daher komm ich auch gleich zu deiner ersten Frage.
Der Name SEPTEMBER MURDER bezieht sich auf die September Morde der
französischen Revolution aus dem Jahre 1792. Ich hatte das Thema vor ein
paar Jahren als Aufgabe in meiner Abi-Prüfung. Dies ist aber nur
Namensgeber, hat also nichts mit unserer Musik oder der Band zu tun.
HIO-Eik: Ihr werdet ja aufgrund eures
neuen Albums als die Death Metal Newcomer überhaupt von manchen großen
Metal Mags angepriesen und mit Größen wie Necrophagist und Suffocation
verglichen. Das ist doch an sich sehr schmeichelhaft oder nicht? Wie
stark wirkt sich das auf euren Ruf aus?
Emu: Wie sich das auf unseren
Ruf auswirkt kann ich nicht genau sagen, der wird ja meist durch die
Meinung anderer definiert. Jedoch ist es natürlich sehr schmeichelhaft
mit solchen Bands wie z.B. Suffocation verglichen zu werden.
Andererseits ist es auch ein großes Damoklesschwert das über uns
schwebt.
Wenn solche Vergleiche in Reviews auftauchen ist das gleich der erste Bezugspunkt auf den sich die Leser stürzen und diese gehen dann natürlich auch mit einer dementsprechenden Erwartungshaltung an die Musik ran. Problematisch wird es wenn andere Rezensenten sich auf frühere Reviews beziehen und Zitate komplett aus dem Kontext reissen. Ich glaube „metal.de“ lies vor ein paar Jahren das erste Mal in einer Review zu unserer ersten EP den Namen „Necrophagist“ in Bezug auf uns aufblitzen. Jedoch sollte dies lediglich unsere möglichen Erfolgchancen ansprechen und stellte keinerlei musikalischen Vergleich dar. Viele nachfolgende Rezensenten waren ab dann sehr bemüht unsere Musik mit der von „Necrophagist“ zu vergleichen, wie z.B. im „Legacy“. Das ist meiner Meinung nach aber totaler Quatsch, da wir mit „Necrophagist“, mal abgesehen von unserer Nationalität, wohl keine weiteren Gemeinsamkeiten haben. Da unser Label solche hervorstechenden Zitate auch für Promozwecke verwendet wird das ganze dann auch noch etwas gefördert, was aber nicht weiter wild ist. Man merkt so zumindest der Review an, ob der Rezensent sich wirklich mit der Platte beschäftigt hat, oder sie einfach nur nutzt um seinen ideenlosen, recherchearmen Mist zu verbreiten. Wir haben wirklich unglaublich viele tolle bis grandiose Reviews zu „Agony In Flesh“ erhalten (auch nachzulesen in unserem Blog auf MySpace), weshalb wir eigentlich keinen Grund haben uns zu beschweren. Dennoch ist es uns wichtig, dass sich die Hörer ihr eigenes Bild machen und sich nicht nur blind auf die Worte der „Fachpresse“ verlassen.
HIO-Eik: Du hast ja gerade euer Label
angesprochen. Wenn ich mich nicht irre, seid ihr jetzt etwas über 1 Jahr
bei MAINTAIN Records. War es schwer für euch ein Label zu finden, bevor
ihr dort einen Vertag unter Dach und Fach hattet?
Wenn solche Vergleiche in Reviews auftauchen ist das gleich der erste Bezugspunkt auf den sich die Leser stürzen und diese gehen dann natürlich auch mit einer dementsprechenden Erwartungshaltung an die Musik ran. Problematisch wird es wenn andere Rezensenten sich auf frühere Reviews beziehen und Zitate komplett aus dem Kontext reissen. Ich glaube „metal.de“ lies vor ein paar Jahren das erste Mal in einer Review zu unserer ersten EP den Namen „Necrophagist“ in Bezug auf uns aufblitzen. Jedoch sollte dies lediglich unsere möglichen Erfolgchancen ansprechen und stellte keinerlei musikalischen Vergleich dar. Viele nachfolgende Rezensenten waren ab dann sehr bemüht unsere Musik mit der von „Necrophagist“ zu vergleichen, wie z.B. im „Legacy“. Das ist meiner Meinung nach aber totaler Quatsch, da wir mit „Necrophagist“, mal abgesehen von unserer Nationalität, wohl keine weiteren Gemeinsamkeiten haben. Da unser Label solche hervorstechenden Zitate auch für Promozwecke verwendet wird das ganze dann auch noch etwas gefördert, was aber nicht weiter wild ist. Man merkt so zumindest der Review an, ob der Rezensent sich wirklich mit der Platte beschäftigt hat, oder sie einfach nur nutzt um seinen ideenlosen, recherchearmen Mist zu verbreiten. Wir haben wirklich unglaublich viele tolle bis grandiose Reviews zu „Agony In Flesh“ erhalten (auch nachzulesen in unserem Blog auf MySpace), weshalb wir eigentlich keinen Grund haben uns zu beschweren. Dennoch ist es uns wichtig, dass sich die Hörer ihr eigenes Bild machen und sich nicht nur blind auf die Worte der „Fachpresse“ verlassen.
Emu: Ich glaube heutzutage
einen Vertrag zu bekommen ist nicht allzu schwer, wenn man bedenkt wie
viele und vor allem was für Leute sich bereits „Label“ schimpfen. Schwer
ist dagegen einen Vertrag mit guten Konditionen zu ergattern. Ich habe
die Erfahrung gemacht, dass die Qualität der Musik meist leider nur
einen Aspekt der Auswahlkriterien vieler „ernsthaften“ Labels ausmacht.
Vielmehr sind Image und vor allem Stilrichtung der Band ausschlaggebend,
denn irgendwie verkaufen sich bestimmte Trademarks besser.
Als wir im Frühjahr 2007 unsere erste EP aufnahmen hatten wir noch keine Erfahrungen mit Plattenfirmen sammeln können. Wir entschieden uns die Platte als Eigenproduktion auf den Markt zu hauen und auch die Promotion selbst zu übernehmen. Nach der Veröffentlichung von „After Every Setting Sun“ traten auch diverse Labels an uns heran und gaben Angebote ab, welche aber meist in einem Rahmen anzusiedeln war, der uns nicht zusagte. Wir bekamen auch von einem größeren, auch in Deutschland aktiven Label, das Angebot uns für mehrere Platten unter Vertrag zu nehmen, wenn wir etwas „zeitgemäßere“ Elemente in unsere Musik einbauen würden. Den Namen des Labels lasse ich mal außen vor, jedoch kann ich sagen schon herzhaft gelacht zuhaben, als ich die Mail im Postkasten fand.
Viele Angebote sahen vor eine weitere Platte aufzunehmen, um dann zu schauen wie vermarktungsfähig das neue Material sei. Das lag natürlich nicht in unserem Interesse, da wir uns sagten: entweder sie wollen uns, oder sie wollen uns nicht. Also suchten wir uns ein Label welches in uns jetzt das Potenzial erkannte und auch die Eier hatte vor einer weiteren Platte ein gutes Angebot zumachen und einen Vertrag zu unterschreiben. Das alles hat wunderbar geklappt und mit Maintain Records haben wir einen guten Partner gefunden.
HIO-Eik: Als Bandmitbegründer bist du ja
schon von Anfang an bei SEPTEMBER MURDER dabei. Hört man sich jetzt eure
EP „After Every Setting Sun“ und euer Album „Agony In Flesh“ an, so kann
man schon deutliche Unterschiede in der Spielweise erkennen. Wie würdest
du dir das erklären?
Als wir im Frühjahr 2007 unsere erste EP aufnahmen hatten wir noch keine Erfahrungen mit Plattenfirmen sammeln können. Wir entschieden uns die Platte als Eigenproduktion auf den Markt zu hauen und auch die Promotion selbst zu übernehmen. Nach der Veröffentlichung von „After Every Setting Sun“ traten auch diverse Labels an uns heran und gaben Angebote ab, welche aber meist in einem Rahmen anzusiedeln war, der uns nicht zusagte. Wir bekamen auch von einem größeren, auch in Deutschland aktiven Label, das Angebot uns für mehrere Platten unter Vertrag zu nehmen, wenn wir etwas „zeitgemäßere“ Elemente in unsere Musik einbauen würden. Den Namen des Labels lasse ich mal außen vor, jedoch kann ich sagen schon herzhaft gelacht zuhaben, als ich die Mail im Postkasten fand.
Viele Angebote sahen vor eine weitere Platte aufzunehmen, um dann zu schauen wie vermarktungsfähig das neue Material sei. Das lag natürlich nicht in unserem Interesse, da wir uns sagten: entweder sie wollen uns, oder sie wollen uns nicht. Also suchten wir uns ein Label welches in uns jetzt das Potenzial erkannte und auch die Eier hatte vor einer weiteren Platte ein gutes Angebot zumachen und einen Vertrag zu unterschreiben. Das alles hat wunderbar geklappt und mit Maintain Records haben wir einen guten Partner gefunden.
Emu: Schön dass dir das
auffällt, weil das ein Punkt ist, der mir an der neuen Platte am meisten
gefällt. Ich denke wir haben einfach versucht was für uns neues zu
machen, ohne unseren eigenen roten Faden zu verlieren. Die neue Platte
sollte meiner Meinung nach mehr Varianz haben, schon allein vom Riffing
her. Es hat sehr viel Spaß gemacht mehrere Spielweisen zu verschachteln
und daraus kompakte Songs gestalten. Andererseits fordert das den Hörer
viel mehr, weil die Platte dabei mehr als nur ein-zwei Durchläufe
benötigt.
Letzten Endes könnte man es aber auch als schlichte Weiterentwicklung abtun. Das wir auf dem Album nicht noch mal in gleicher Weise vorgehen würden wie auf der vorangegangen CD war uns von vornherein klar und genauso wird es sicherlich auch bei der nächsten Platte sein.
HIO-Eik: Nun komme ich mal zu eurem neuen
Machwerk namens „Agony In Flesh“. Die 8 Songs und besonders der
Titelrack hauen einem regelrecht die Falten aus dem Sack. Doch wofür
steht eigentlich der Name „Agony In Flesh“ genau?
Letzten Endes könnte man es aber auch als schlichte Weiterentwicklung abtun. Das wir auf dem Album nicht noch mal in gleicher Weise vorgehen würden wie auf der vorangegangen CD war uns von vornherein klar und genauso wird es sicherlich auch bei der nächsten Platte sein.
Emu: Der Name des Albums
bezieht sich logischerweise auf den Text des dazugehörigen Songs. In dem
Song behandelt Olli eine Geschichte zweier, sich nahe stehender
Personen, wovon eine schwer erkrankt ist. Es fängt mit einem Einblick in
die Seele der gesunden Person an und endet mit Erinnerungen und dem
schlussendlichen Tod der kranken Person, woraufhin sich wiederum die
andere das Leben nimmt. Zumindest ist das die Kurzfassung zu „Agony In
Flesh“. Dies ist auch eine Veränderung seit der letzten Platte. Die
Texte sind nicht nur persönlicher Natur, sondern viel variabler
geworden.
HIO-Eik: Was mir an der neuen SEPTEMBER
MURDER Scheibe wirklich gut gefällt, ist der satte und fette Sound. War
für euch von vorneherein klar, dass ihr euer Debüt mastern lassen wollt?
Emu: Ja das stand für uns außer
Frage. Genau aus dem Grund wollten wir die Platte auch nicht ohne Label
im Rücken aufnehmen, denn allein hätten wir niemals alles bezahlen
können. Jens, der Chef der „Schmiedeberg 7 – Studios“ wo wir die Platte
aufgenommen und produziert haben, hat wirklich eine unglaubliche
Vorarbeit geleistet. Will heißen, die Mix-Version des Albums klang schon
unglaublich hart. Wir haben uns diesmal viel mehr Zeit gelassen als bei
den Aufnahmen zur EP, allein schon was die Auswahl des Mix anging. Ich
glaube wir haben den Mix 6-7 Mal ändern lassen, bevor wir uns sagten:
Das ist es, mehr geht einfach nicht! Erst als wir mit dem Mix zu 100%
zufrieden waren, haben wir sie mastern lassen.
„Pluto“ (unter anderem auch schon für Nasum und Vomitory zuständig) hat der Platte noch mal den Rest gegeben und aus ihr wirklich ein Monster gemacht. Ich bin bis Heute mehr als zufrieden mit dem Sound, weil das einfach das Beste war, was wir zu dem Zeitpunkt rausholen konnten.
HIO-Eik: Ich durfte euch ja schon live
begutachten und finde, dass das neue sowie alte Material mächtig was auf
der Bühne hermacht. Da möchte man doch meinen, dass ihr Live sehr
gefragt seid?
„Pluto“ (unter anderem auch schon für Nasum und Vomitory zuständig) hat der Platte noch mal den Rest gegeben und aus ihr wirklich ein Monster gemacht. Ich bin bis Heute mehr als zufrieden mit dem Sound, weil das einfach das Beste war, was wir zu dem Zeitpunkt rausholen konnten.
Emu: Danke, danke. Nachgefragt
wir man häufiger, aber Shows zu guten Konditionen werden immer seltener.
Wir nehmen aber dennoch alles mit was uns möglich ist und von den
Bedingungen her als fair erscheint. Bands werden heutzutage viel zu oft
über den Tisch gezogen, sei es von der GEMA oder machen Veranstaltern.
Meinst du „Pay-To-Play“ – Bedingungen hätten sich vor 15 Jahren so
durchsetzen können wie das Heute der Fall ist?
Da ein absolutes Überangebot an Bands besteht können sich viele Veranstalter eben genau solche Dinge erlauben. Meistens wissen die Zuschauer gar nicht, dass manche Bands die sie live sehen dort gagenfrei spielen, oder im schlimmsten Fall sogar noch dafür bezahlen, dass sie dort auftreten dürfen.
Wir blieben bisher von solchen Machenschaften verschont, zum Glück. Ich habe aber dennoch schon Erlebnisse von anderen Bands gehört, die an Dreistigkeit einfach nicht mehr zu überbieten sind.
HIO-Eik: So, nun zu meiner letzten
Frage: Was erwartest bzw. erhoffst du dir für die Zukunft der Band?
Da ein absolutes Überangebot an Bands besteht können sich viele Veranstalter eben genau solche Dinge erlauben. Meistens wissen die Zuschauer gar nicht, dass manche Bands die sie live sehen dort gagenfrei spielen, oder im schlimmsten Fall sogar noch dafür bezahlen, dass sie dort auftreten dürfen.
Wir blieben bisher von solchen Machenschaften verschont, zum Glück. Ich habe aber dennoch schon Erlebnisse von anderen Bands gehört, die an Dreistigkeit einfach nicht mehr zu überbieten sind.
Emu: Dass wir in Zukunft genau
so viel Spaß haben werden wie bisher und dass das noch lange, lange
anhält!
HIO-Eik: Hehe, das will ich stark für
euch hoffen. Dann bedank ich mich mal bei dir für das Interview und
wünsch euch weiterhin viel Erfolg. Man sieht sich mal auf ein Bier… oder
auch mehr! ;-)
Emu: Das hoff ich auch!