Desaster
könnte man mit zwei kleinen Sätzen wohl am einfachsten beschreiben:
“Bang or be banged“ und “Thrash ´till Death“. Black Metal meets Thrash
Metal meets Rock’n Roll meets 80er. Eine solche Mischung kann eigentlich
nicht gut sein, denkt jetzt bestimmt so mancher. Weit gefehlt, denn
die vier Jungs aus den Deutschen Landen zählen mittlerweile zum Kreis
der Kultbands “Made in Germany“, wie z.B. Sodom, Tankard und Destruction.
Dies haben sie vor allem ihren genial höllischen Liveshows, und der
Tatsache dass Sie einfach geilen Metal machen, zu verdanken. Wie alles
begann:
1988 wollten zwei Junge Metalmaniacs, Infernal und Alex Erz dem Weg,
den Bands wie Venom, Hellhammer und natürlich Destruction gelegt haben,
folgen und kompromisslosen Black Metal der alten Schule zelebrieren.
Das erste mal öffentlich wahrgenommen wurde die Band 1989 auf einem
bei Die-Hard-Fans als Kultshow bezeichneten Gig in ihrer Heimat. Es
wurden einige Tapes aufgenommen, allerdings nie veröffentlicht. Zwischen
90 und 92 gab es dann einige Lineup-Probleme und Infernal blieb als
einzigstes Gründungsmitglied übrig. Ende 92 stießen dann Odin (Bass)
und Okkulto (Vocals) und Luggi (Drums) zur Band, und Infernal hatte
endlich die richtigen Brüder gefunden um den
unheiligen Pfad weiter
zu gehen. Es folgten die Demos ”The Fog of Avalon“ (1992) und “Lost
in the Ages“ (1993). Die erste Veröffentlichung war dann die 7”-Split-EP
mit Ungod 1995, welche nur auf Vinyl und streng limitiert auf 1000 Stück
erschien.
Das erste richtige Album erschien 1996 und hört auf den Namen “A Touch
of Medieval Darkness“ nach diesem Album
wurde der Drummer durch Tormentor ersetzt, der bis heute für die unheiligen
Blastsalven verantwortlich ist. 1998 ließen die vier das zweite Album
"Hellfires Dominion“ auf die Menschheit los, welches vor geilen
Black Metal Songs mit starker Thrashmarke nur so strotzte. Übersong
des Albums ist ohne Zweifel die knochenbrechende Hymne “Metalized Blood“,
welche seit je her auf fast jeder Setlist eines Desaster-Gigs zu finden
ist. Im gleichen Jahr noch durften sie sich als Urdeutsche Metalband,
auch am Sodom-Tributalbum “Hommage to the Gods“ beteiligen. 1999 wurde
der 10. Geburtstag der Band gebührend mit dem 2LP-Best of “Ten Years
of Total Desaster“ gefeiert, welches nur auf Vinyl erhältlich ist.
Nach einem Labelwechsel zu Iron Pegasus, wurde 2000 dann das dritte
Studioalbum “Tyrants of the Netherworld“ veröffentlicht, welches wieder
sehr gute Kritiken auf der ganzen Welt erhielt. Wie jedes Album wurde
auch dieses als streng limitiertes Vinyl veröffentlicht, welche in Sammlerkreisen
mittlerweile immensen Wert haben.
Ende Sommer 2001 verließ der Sänger Okkulto, nach einer sehr erfolgreichen
Tour über halb Europa, die Band und wurde schnell durch Sataniac ersetzt.
2002 setzte man alles daran mit dem vierten Album “Divine Blasphemies“
ein noch besseres Album als “Tyrants“ abzuliefern, was meiner Meinung
nach sehr gut gelang. “Divine Blasphemies“ kann, wegen seiner scharfen,
sägenden Riffs, geilen Vocals und den stampfenden Drums, als absolutes
Vorzeigewerk der Band gewertet werden. Black/Thrash “Made in Germany“
der allerfeinsten Sorte. Hier seien nur mal die Songs “Alliance to the
Powerthrone“ und “Nighthawk“ erwähnt, die direkt ins Blut übergehen.
2003-2005
ging es für die vier Gesellen dann auf große Reise quer durch Europa,
und Dank des Wechsels zu Metal Blade Records, sogar bis nach Südamerika.
Gerade in Brasilien traf die Band auf tausende rasender Desaster-Maniacs,
so dass die Show von Sao Paulo 2003, sogar als Live-Doppel-LP veröffentlicht
wurde. 2005 kam dann der lang ersehnte Nachfolger “Angelwhore“ in die
Ladenregale. Auf diesem Album ist den Jungs die viele Liveerfahrung
richtig anzuhören, den die Songs weisen noch mehr Stilelemente auf,
als alles bisher von Desaster dagewesene. Um technisch auf so hohem
Niveau rotzenden Black/Thrash zu spielen, muss man sein Instrument wirklich
beherrschen.
Aber Desaster ist und bleibt eine der geilsten Livebands dieses Planeten.
Wer das unheilige Quartett schon mal Live erlebt hat, weiß wo von ich
rede. Energisch, stampfend, mit einer gehörigen Kelle Groove versehen,
wird hier geholzt bis die Rübe abfliegt. Im Laufe eines Desaster-Gigs
verwandelt sich das Publikum meist in einen rasenden Mob, Moshpit inklusive.
HIO konnte sich hiervon bereits mehrmals überzeugen, so geschehen im
Mainzer Ku’Caf Dezember 2005, und sogar in London Februar 2006. Auch
auf der Insel wurden die Teutonenmetaller frenetisch von den anwesenden
ca. 450 Leuten abgefeiert. Bilder des Gigs in Mainz gibt’s
hier
Bericht
hier,
Bilder vom Gig in London
hier,
und der dazugehörige Bericht
hier.
Nach ihrem Auftritt 2003 beim PSOA folgte im Jahr 2006 erneut ein
gelungener Auftritt der Band auf dem Party.San Open Air in Bad Berka (Fotos).
Aber in der City of Damnation (Koblenz) bleibt die Zeit nicht stehen und
so veröffentlichte Desaster noch im gleichen Jahr die LP "Infernal
Voices", welche auch nicht als CD zu erhalten ist. Im Jahr 2007 folgte
der nächste Schlag mit "Satan’s Soldiers Syndicate". Das Album
trat wieder mächtig Arsch und es durften auch Kollegen wie Proscriptor (Absu),
dem alten Kumpel Alan A. Nemtheanga (Primordial) und Ashmedi von den
Black-Thrashern Melechesh mitwirken. Von uns wurde das Album der
Koblenzer mit 9 von 10 Punkten bedacht (Review).
2009 war es dann soweit, Desaster wurde 20 Jahre alt. Mit einem
Party-Dampfer wurde auf dem Rhein gerockt und der Geburtstag mit 500
Fans, den Bands Martin Missy and the PROTECTORs und Witchburner sowie
einigen alten Desaster Mitgliedern gefeiert (siehe
Fotos). Dazu gab es Standesgemäß ein edles "20 years" 4-LP Box-Set.
Mit den Japanern Sabbath wurde im gleichen Jahr noch eine 7" Split
eingespielt.
In 2010 erschien dann mit "Zombie Ritual" eine 7" shape EP.
Der nächste Hammer folgte 2012 mit dem Album "The Arts Of Destruction,
welches via Metal Blade veröffentlicht wurde. Für dieses Album hatte man
sich mit Marc Grewe, von den wieder auferstandenen und gerade sehr
angesagten deutschen old school Deathern Morgoth, noch einen prominenten
Gastsänger hinzu geholt. Auf "The Arts Of Destruction" finden wir wieder
brutale harte Songs wie auf den letzten Alben, daneben aber auch einige
melodische, epische Stampfer bei denen sich sogar Sänger Sataniac
stimmlich von einer ungewohnt milden Seite zeigte (Review).
Selbstverständlich stand das Album wieder weit oben auf der Hitliste der
Metalfans.
Es folgten unzählige Live Gigs in aller Herren Länder, darunter auch auf
dem Summer Breeze und dem Storm Crusher Festival.
Im Juni 2013 verkündete die Band das man sich 2014 etwas rar
machen und dafür mehr Zeit in das kommende Album stecken wird. Zur Feier
von "25 Years of total DESASTER" werden die deutschen Thrasher im
November eine spezielle Geburtstagsshow in Bamberg spielen, welche für
eine DVD, die 2014 erscheinen soll, mitgefilmt wird. Als Bands waren für
den Gig PENTACLE und DELIRIUM TREMENS eingeladen. Zuvor wird man aber
wieder mal auf dem Party.San Open Air auf der Bühne stehen.
Bei den
Jungs geht einfach die Luzi ab, oder wie es die Jungs selbst ausdrücken
würden: BANG OR BE BANGED
Sebastian aka Azfares / Pit
aka UnDerTaker Stand: 01.2013
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