Die Live Music Hall in Mörlenbach ist ja wegen der geilen Location (und Bar) immer eine Reise wert und auch dieses Black Metal Event hat sich wieder mehr als gelohnt. Die Location gut gefüllt, aber nicht überfüllt und dieses Mal mit einem gut sortierten Merchstand direkt in der Halle.
Bandmäßig haben mich Helleruin, Darvaza und Misþyrming voll an dem Abend überzeugt.Die Opener Wrang aus den Niederlanden waren nicht schlecht, mir aber etwas zu überdreht, sehr ambitioniert, aber (zumindest für mich) ohne klare Linie innerhalb der Songs. Gute Ansätze waren schon vorhanden und der ein oder andere Part ging auch gut ins Ohr, aber auf Dauer zu verworren. Wenn die Band das noch ein wenig fokussiert, ist da noch einiges möglich.
Dass es auch besser geht, haben Helleruin im Anschluss direkt gezeigt, feinste Gitarrenarbeit, flirrende Riffs und ein geiler Shouter am Mikro. 2 Songs vom neuen Album und 3 Songs von den Vorgängern reichten, um die Stimmung richtig anzuheizen und sich ordentlich feiern zu lassen. Klasse Auftritt.
Darvaza topte die ohnehin schon sehr gute Leistung von Helleruin und lieferten einfach nur mächtig ab. Ob neue Songs vom Album Ascending Into Perdition oder ältere Klassiker wie The Barren Earth gingen locker Hand in Hand und wurden alle schwer abgefeiert. Als starke Liveband bekannt, machten die Herren ihrem Namen alle Ehre. Sänger Wraath (Björn Erik Holmedahl) ist einfach ein krasses, abgedrehtes Energiebündel und hatte die anwesende schwarze Meute voll im Griff. Eine extrem geile Show der Italienisch / Norwegischen Bande ( ... und für viele wohl auch der heimliche Headliner des Abends)
Misþyrming aus Island hatten als Headliner nach dieser starken Show schon einen schweren Stand. Nach einem doch etwas schwächeren Start spielte sich die Band aber zusehends auf Betriebstemperatur und konnte so einiges an Akzenten setzen. Mit Songs von ihrem aktuellen Album Með Hamri punktete die Band auch bestens und ist spielerisch natürlich über alle Zweifel erhaben, durch die tolle Gitarrenarbeit ist Sänger „D.G. (Dagur Gonzales)“ schon sehr eingebunden und da fehlt es etwas an einer Rampensau welche die Stimmung zum Siedepunkt bringt. Mittlerweile hatte sich die Halle auch "etwas" geleert, was den Eindruck des heimlichen Darvaza Headliners noch etwas untermauerte. Wie auch immer, Misþyrming lieferten ebenfalls eine überaus sehenswerte Show mit beeindruckender Arbeit an den Gitarren ab. Die Komplexität der Songs und die damit erzeugte Aura muss man erstmal Live so gekonnt wie die Isländer umsetzen!
Alles in allem stimmte wieder der Sound bei allen Bands, klar und auch druckvoll war alles bestens an dem Abend herauszuhören. Erneut ein wirklich erstklassiger Konzertabend in der Live Music Hall in Mörlenbach.