Satyricon
wurde im Jahr 1990 unter dem Namen Eczema in Norwegen gegründet.
Gründungsmitglieder waren Carl-Michael Eide (aka “Exhurtum“) an den
Drums und “Wargod“ am Bass. Zu dieser Zeit verschrieb man sich jedoch
noch dem Death Metal im Stile von Carcass oder Napalm Death. Kurze Zeit
später stieß Håvard Jørgensen (aka “Lemarchand“) dazu.
1991 benannte man sich um in Satyricon und beschloss nunmehr dem Black
Metal zu huldigen. Sigurd Wongraven (aka “Satyr“) stieß zu der
Formation. Nach der ersten Demo mit dem inoffiziellen Namen “All Evil“
wurden die Gründer aus der Band geworfen. Zum zweiten Demo “The Forest
Is My Throne“ hatte dann bereits Kjetil Vidar Haraldstad (aka “Frost“)
hinter den Drums Platz genommen.
Im Jahr 1994 waren Satyr und Frost dann die einzigen festen Mitglieder
von Satyricon. Bis heute bedient man sich zum Einspielen der Alben sowie
für die Liveauftritte Gastmusiker, die teilweise selbst Szenegrößen wie
“Samoth“ (Emperor), Snorre “Blackthorn“ Ruch (Thorns) oder “Nocturno
Culto“ (Darkthrone) darstellen.
Satyricons Debütalbum “Dark Medieval Times“ (1993), das zugleich die
erste Veröffentlichung von Satyrs Label Moonfog darstellte, erregte
großes Aufsehen, da es Black Metal mit Akustikgitarren und Flötenmusik
kombinierte. Mit ihren nächsten beiden Alben, “The Shadowthrone“ (1994)
und “Nemesis Divina“ (1996), wandten sich Satyricon dem traditionellen
Black Metal zu. Im Gegensatz zu ihren Szenekollegen, schwören Satyricon
jedoch nicht auf eine puristische Produktion, sondern setzen auf einen
Klang, der im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen aus dem Norden
scharf
wie
eine Rasierklinge ist. Sie entwickelten ihren eigenen Stil, der sich ab
Nemesis Divina langsam abzeichnete. “Rebel Extravaganza“ (1999) enthielt
Elemente des Industrial Metal, was viele Fans zunächst abschreckte. Laut
Satyr hätten Mayhem das im Jahr 2000 erschienene Album “Grand
Declaration of War“ nicht zu veröffentlichen gewagt, wenn Satyricon
nicht mit Rebel Extravaganza für eine breitere Akzeptanz eines
progressiven Black Metal gesorgt hätten.
Im Jahr 2002 wurde mit “Ten Horns – Ten Diadems“ ein Best of Album der
Band zusammengestellt, welches das bisherige Schaffen dokumentiert.
Darüber hinaus bot es mit “Repined Bastard Nation“ einen Vorblick auf
das ebenfalls 2002 erschienene fünfte Album “Volcano“. Dieses schlug
wieder einen stilistisch anderen Weg ein. Es enthielt sowohl
Hard-Rock-Anleihen (z.B. im Song „Fuel for Hatred“), als auch Einflüsse
aus harter elektronischer Musik. Das Album wurde außerdem mit dem
norwegischen Pendant zum Grammy, dem Spellemannprisen, in der Kategorie
Bestes Metal Album ausgezeichnet. Ebenso große Aufmerksamkeit konnten
Satyricon mit diesem Album erringen, als sie als eine der ersten
Black-Metal-Bands einen Vertrag mit einem Major-Label (Virgin
Records/EMI Group) unterzeichneten. Dies führte jedoch zu einem
geteilten Echo, da viele der alteingesessenen Fans der Band Profitgier
vorwarfen.
Im Februar des Jahres 2006 schlossen Satyricon die Arbeiten an ihrem
sechsten Studioalbum “Now, Diabolical“ ab. Veröffentlicht wurde es am
24. April über Sony BMG in Norwegen sowie über Roadrunner Records in
Europa. Die Tour zu diesem Album wurde von HIO auch in der Frankfurter
Batschkapp verfolgt. Die Eindrücke von der Livequalität der Band lassen
sich
hier...
nachlesen.
Im Jahr 2008 war es dann wieder an der Zeit für ein neues Album. Im
Vorfeld wurden bereits die beiden Singles “My Skin Is Cold“ und “Black
Crow on a Tombstone“ veröffentlicht. Am 3. November erschien dass “The
Age of Nero“, wiederum gefolgt von einer Europatour im November und
Dezember. Live-Bassist Victor Brandt verließ 2009 die Band und wurde
durch Anders "Neddo" Odden ersetzt.
Nach einer einjährigen Schaffenspause meldeten sich SATYRICON im Oktober
2010 zurück und verkündeten das Ende ihrer Pause und dass man in ein
paar Monaten mit den arbeiten für ein neues Album beginnen wird. Auch
sollen alle Album seit den 90ern mit neuen Artwork und, wo nötig,
remastert re-released werden.
Ähnlich wie Darkthrone sind auch Satyricon Urgesteine der norwegischen
Black Metal Szene. Ähnlich wie diese, bzw. noch in größerem Maße
versuchten Satyricon sich im Laufe der Schaffenszeit immer wieder neu zu
erfinden und weiter zu entwickeln. Dadurch wurden sicher einige Die Hard
Fans vergrätzt, jedoch auch viele neue Anhänger hinzu gewonnen. Die Bühnenshow
mit den Livemusikern ist auf jeden Fall auch immer sehenswert. Satyr
schreit einem Demogogen am Rednerpult gleich über seinen
Zweizack-Microständer hinweg, rennt auf der Bühne umher und animiert das
Publikum. Dazu gibt es Einlagen wie die Guitarwall Version eines Stückes
und Frost schafft es noch unter Beibehaltung seiner viel gerühmten
Präzision hinter seiner tentakelbewehrten Schießbude zu bangen. Den Abschluss eines jeden
Konzertes bildet immer die gemeinsam gesungene Hymne „Mother North“ vom
Nemesis Divina Album.
Torben aka Blackie
// update by UnDerTaker Stand:
08.11.2010 |