By The Patient - Gehenna
Die dänische Death Metal Band By The Patient habe ich bereits 2009 für mich entdecken können. Die damals veröffentlichte EP „Catenation Of Adversity“ bot mir eine fette Mischung aus melodischem und brutalem Death Metal. Da mich die Band auch live überzeugen konnte lag die Scheibe lange Zeit im Player. Leider ereilte sie irgendwann dasselbe Schicksal wie so viele andere auch: sie geriet in Vergessenheit.
Das neue Album „Gehenna“ löste bei mir dementsprechend zu gleichen Teilen Freude und Spannung aus. Leider gingen die beiden Alben „Servantus“ (2010) und „Premonitions“ (2012) völlig an mir vorbei. Ein Grund mehr warum die Vorfreude nun so groß ist. Leider war das erste Durchhören von „Gehenna“ für mich dann eher ernüchternd. Die beiden fehlenden Alben in der Diskografie mögen zu meiner etwas unglücklichen Situation beitragen. Aber eines nach dem Anderen.
Wollen wir doch erstmal „Gehenna“ betrachten ohne es gleich mit der ersten EP zu vergleichen. Die Dänen liefern hier sehr solide Handwerkskunst ab. Was die Produktion und dementsprechend die Soundqualität angeht kann nicht viel gemeckert werden. Auch musikalisch gibt es erstmal nicht viel auszusetzen. Das Album startet sehr solide mit relativ unspektakulären Tracks. Aber spätestens mit dem Titeltrack „Gehenna“ fängt man an sich von der Masse abzuheben. In diesem speziellen Beispiel liegt das vor allem an der erst etwas untypisch anmutenden düsteren, bedrückenden Grundstimmung. Diese passt aber hervorragend zum schleppenden, schon fast trägen Charakter des Songs. Man kann hier mit gutem Gewissen von einem Doom Metal Einfluss sprechen. Im direkten Gegensatz dazu steht der Song „Web Of Beliefs“. Ein Death Metal Geballer mit Melodie, Blastbeat und geilen Riffs. Tolle Mischung, viel Power, stimmt so.
Was aber habe ich an dem Album auszusetzen? Im Prinzip nur dass es nicht dem entspricht was ich mir erhofft habe. Diese Aussage muss aber mit Vorsicht genossen werden. Da ich die beiden Vorgänger nicht kenne ist es mir unmöglich zu beurteilen ob sich die Band in diese Richtung entwickelt hat oder der „Wechsel“ erst mit diesem Album kam. „Gehenna“ ist ein sehr gutes, gelungenes Death Metal Album mit teils sehr melodiösen Teilen. Es wird aber nie kitschig und kann für Genrefreunde empfohlen werden.
Wer aber, so wie ich, ein brachiales, von Brutal Death Metal beeinflusstes Album erwartet hat wird sich erstmal umstellen müssen.
Anspieltipp: Gehenna, Web Of Beliefs, The Barren Earth
Wertung: 7.0 / 10

Gesamtlänge: 43:45
Label: Deathbound Records
VÖ: 23.01.2015
Tracklist
1. Â Ruled By The Death
2. Â Deceiver
3. Â Gehenna
4. Â Web Of Beliefs
5. Â The Sleep
6. Â Snakes
7. Â Nat
8. Â This Barren Earth
9. Â Omnivore
Website der Band: https://www.facebook.com/bythepatient?fref=ts
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Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.