Ira Tenax – Portrait Of The Fallen
Ira Tenax – frei übersetzt heißt das so viel wie „beständiger Zorn“. Einen sehr geilen Namen haben sich die Herren da ausgesucht. Obwohl ich dahinter eher eine Black und keine Melodic Death Metal Band erwarten würde. Meine im Kopf festgefressenen Bahnen wurden also bereits vor dem hören des Albums umgangen. So mag ich das. Ebenso mag ich es Reviews zu schreiben nicht dem bekannten Maßstab entsprechen. Und da die Band sich den Zorn ja schon für den Namen ausgesucht hat fange ich auch gleich mal so an: zornig!
Der Sound auf „Portrait Of The Fallen“ klingt nicht so wie man es von den momentanen Standards gewohnt ist. Die Klangqualität hinkt hinterher und das Ganze hat teilweise eher Schülerband- oder Kellerqualität. Dazu kommt das die Breakdown inflationär verwendet werden und dazu noch sehr plump und einfallslos sind. Die Songstrukturen sind generell zu simpel und überhaupt ist das ganze Album zu monoton da die Band zu wenig Abwechslung bietet.
So oder ähnlich könnte eine Kritik lauten – geschrieben von einem eloquenten Schnösel der keine Ahnung hat was ein gutes Album auszeichnet. Um nun mal Klartext zu reden: „Portrait Of The Fallen“ ist großartig! Warum? Ganz einfach. Die Band serviert uns, eine Auswahl an vor Kraft nur so strotzenden Death Metal Walzen mit schönen, eingängigen Melodien, gesanglicher Variation und richtig fetten Breakdowns. Diese sind zwar weder komplex noch innovativ aber wer braucht das denn schon wenn’s knallt? Das Rad wird ja auch nicht neu erfunden, oder? Man nehme beispielsweise den Song „The Man Behind“. Fettes Riff zum Einstieg welches in ein Rhythmusfeuerwerk mündet welches seinesgleichen sucht. Kräftig, kernig, mitreißend, eingängig. So hat geiler Metal zu klingen. “Lord Of War“ ist ein weiteres Beispiel für die vernichtende Kraft der Band. Der Song hat einen deutlichen Hardcore-Einfluss was sich in erster Linie im Breakdown und durch die Crewshouts äußert. Das ganze kommt aber so fett beim Hörer an das – in diesem Fall ich – sofort den Drang verspüre komplett auszurasten, einen Moshpit zu starten und mit der geilen Musik mein Dasein zu feiern.
Einziger ernsthafter Kritikpunkt ist und bleibt leider die Klangqualität. Natürlich kann das auch Charme haben – allerding eher bei einer Old School Band aus den 80er. Daran kann aber gearbeitet werden, sodass ich voller Vorfreude auf neues Material der Jungs aus Hanau warte. Wer auf prügelnden und gleichzeitig melodiösen Death Metal steht der ständig das „Fistful Of Metal“ Cover vors geistige Auge zieht kommt um „Portrait Of The Fallen“ nicht herum!
Anspieltipp: The Man Behind, End Of Days, Lord Of War
Wertung: 8.5 / 10

Gesamtlänge: 46:50
Label: STF Records
VÖ: 12.12.2014
Tracklist
1. Â Intro
2. Â Senses
3. Â Shanghai Nights
4. Â The Man Behind
5. Â Haunted
6. Â Darkest Hour
7. Â End Of Days
8. Â Stand Alone
9. Â Lord Of War
10. Ou The Edge
Website der Band: https://www.facebook.com/iratenaxhanau
Bearbeitet von Nabu an 12.12.2014, 15:45
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Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.