Possession – 1585 - 1646
Was passt besser in den kommenden Sommer als ein Black Metal Album? Bestimmt vieles, aber davon lassen sich Possession nicht beirren und veröffentlichen ihr Mini-Album „1585-1646“ am 5. Juni. Da hierbei aber Feuer eine entscheidende Rolle spielt ist der Termin vielleicht sogar passender als geplant. Aber Eines nach dem Anderen.
„1585 – 1646“ ist ein Mini-Album welches mit vier Tracks auskommt; die Band hat dies aber nicht davor abgeschreckt sich ein ordentliches Konzept auszudenken. Das Album erzählt die Geschichte einer Hexe die in Frankreich gelebt hat. Und zwar zwischen – Trommelwirbel – 1585 und 1646. Somit wäre die Herkunft des Albumnamens also geklärt. Nun zur Musik. Den Anfang mach das Intro „Obscurity – Visitation“. Die ersten der fast zehn Minuten werden dafür benutzt eine mittelalterliche, düstere und befremdliche Atmosphäre zu schaffen dies gelingt der Band ausgesprochen gut. Danach wechselt der Song – in deutlich härterer Gangart – zum Besuch des Teufels. Dieser macht der zukünftigen Hexe ein entsprechendes Angebot welches diese annimmt. Musikalisch heißt das folgendes: langsamer Aufbau mit kalten Riffs und sporadischem Getrommel. Dies geht wunderbar langsam in ein düsteres und gleichzeitig schrilles geschredder über welche die Anwesenheit des Leibhaftigen sehr gut zum Ausdruck bringt. Durchzogen von gequälten Schreien kommt ordentlich Stimmung auf – fein!
Als nächstes steht der Sabbath an. In „Ceremony“ wird die Frau, wie der Songname schon vermuten lässt, zur Hexe. Obwohl der Track vielversprechend startet verliert er immer mehr an Farbe und flacht vor allem zur Mitte hin stark ab. Erst zum Schluss kann die Band nochmal ordentlich was raufpacken und überzeugt mit schrillem gekreische, kalten Riffs und bösen Blastbeats. „Guilty“ läutet bereits das Ende der Hexe ein. Hier wird die Frau von der Inquisition geschnappt und gefoltert. Dieses Werk übertrifft seinen Vorgänger um Einiges. Uns schallt feinster, schnörkelloser Black Metal entgegen mit einer ordentlichen Prise Tod und Verderben. Hat man eine mittelalterliche „Befragung“ vor Augen stellt „Guilty“ den perfekten Soundtrack dazu.
„Ablaze“ bringt das Album (und die Hexe) zum Ende. Die Namenlose wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt – leider ist auch hier wieder die Umsetzung nicht zu meiner vollen Zufriedenheit gelungen. Der Song an sich ist zweifelsfrei sehr solide und bietet ein weiteres Mal kalten, erbarmungslosen Black Metal. Ich hätte mir aber für’s Schlussinferno etwas mehr erhofft. Trotzdem ein sehr geiler Song.
„1585 – 1646“ bietet für Freunde des ursprünglichen, schnörkellosen Black Metals sehr viel gute Musik mit einigen kleinen Mängeln. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen – besonders mit der dazugehörigen Geschichte unterhält das Album richtig gut und zeigt dass vier Songs ausreichen können um einen Hörer zu überzeugen.
Anspieltipp: Guilty, Ablaze
Wertung: 7.5 / 10

Gesamtlänge: 25:14
Label: Iron Bonehead Productions
VÖ: 5. Juni 2015
Tracklist
1. Obscurity - Visitation
2. Ceremony
3. Guilty
4. Ablaze
Website der Band: https://www.facebook.com/hisbestdeceit[/URL]
--------------
Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.