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Thema: Artikel: Slayer, Motörhead, Wacken, Gesellschaft, Metal wird Gesellschaftsfähig< Älteres Thema | Neueres Thema >
 Beitrag Nummer: 1
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PostIcon Geschrieben: 13.09.2006, 23:54  Skip to the next post in this topic. Ignore posts   QUOTE

Hier mal ein netter und lesenwerter Artikel aus DIE WELT vom 12.9.2006. Erstaunlich wer sich alles heutzutage mit solchen Themen beschäftigt.



Harte Töne sind jetzt angemessen
In Gitarrengewittern: Die Altmetaller Motörhead und Slayer haben neue, kraftvolle Alben aufgenommen. Sie zwingen zum grundsätzlichen Überdenken der Zivilisation.


Im Einheitssommer 1990 trafen sich 800 Deutsche, um das erste „Wacken Open Air“ zu feiern. 35.000 fanden sich 2006 in Wacken ein: Auf holsteinischen Weiden musizieren bei erheblich wachsendem Zulauf traditionsbewusste Donnerbands wie Motörhead. Sie spielen auf für Bier trinkende Schüler, alltagsflüchtige Normalbürger mit Rockvergangenheit und Spaßvögel, für die der heilige Ernst des Heavy Metal eine letzte Ironie-Idylle darstellt. Unter Wackenerianern geht es friedlich zu. Auf jeder Kirmes wirkt die Zivilisation der Menschheit brüchiger.

Wer Metal mag, darf in der glücklichen Gewissheit schwelgen, gleichzeitig am Rand und in der Mitte der Gesellschaft, also sowohl aufregend als auch in Ruhe vor sich hin zu leben. Ausgedrückt in Marktanteilen: Im Musikgeschäft kommt Metal auf einen Prozentsatz, den die F.D.P. seit Jahren tagträumt – 18. Angesichts der fortschreitenden Parzellierung der Kulturlandschaft zählt Heavy Metal damit zu den wesentlichen Lebenswelten.

Alles geht darin bis 1975 und auf Motörhead zurück. Die Grenzen haben Slayer 1982 ausgemessen und bereits vier Jahre später unverrückbar abgesteckt. Es geht nicht tobsüchtiger und rasanter als auf ihrem 1986er Album „Reign in Blood“. Zwar haben sie es 20 Jahre lang versucht, verstiegen sich aber nur in den Höhen düsteren Kunstgewerbes, um mit „Christ Illusion“ heute dankbar an den alten, niederen Grenzen anzustoßen. Während Motörhead gewissermaßen auf der Stelle randalieren, um mit „Kiss of Death“ nach 30 Jahren ihre vielleicht beste Platte vorzulegen.

Das bedeutet: Eine Spielart, die man zeitlich in den Achtzigern verortet, im vergangenen Jahrhundert, zelebriert in diesem Sommer ihren Höhepunkt als großartige Allerweltsmusik. Die Ahnen streben auf ihre Vollendung zu. Was allerdings weit weniger mit den Ahnen selbst zu tun hat und ihrer Geschichte, als mit Gegenwart und Zeitgeist. Eigentlich bestand die Aufgabe des Metal darin, jugendlichen Außenseitern ihre Langeweile auszutreiben und etwas von grauenvollen Grenzerfahrungen vorzugrölen. Von Gewalt, Krieg, Tod und Fegefeuer. Angemessen wurden diese Höllentouren vertont. Dass Terror, Tod und Krieg zumindest kollektiv medial zurückzukehren scheinen in die Metal-Mutterländer Großbritannien und Amerika oder tatsächlich täglich dort geschehen, wo der Metal legendäre Subkulturen unterhält wie im Irak, verlangt nach künstlerischer Aufarbeitung.

Derzeit wühlt kein Antikriegslied tiefer auf als „Sword of Glory“. Darin gurgelt Lemmy Kilmister von Motörhead: „Du wirst dieselben Fehler begehen. Wieder und wieder und wieder. Soldat, Soldat, du solltest die Geschichte kennen.“ Über die Geschichte unterrichtet Kilmister, seit er bei Jimi Hendrix seinen Dienst als Bühnenarbeiter quittierte und bei Hawkwind als Bassist entlassen wurde. Zu den Kernliedern des Motörhead-Gesamtwerks zählen „1916“, „Overkill“ und „Civil War“. Der Militariasammler Lemmy Kilmister befasst sich exegetisch mit der Literatur zum Zweiten Weltkrieg, gern auch mit obskuren Quellen. Schlichtere Gemüter haben den Waliser deshalb schon ins Nazi-Lager abgeschoben. Er weist selbst genüsslich darauf hin, dass er am Heiligabend 1945 auf die Welt kam und damit als heilsbringendes Kind der ersten Friedensweihnacht gelten dürfe.

Motörhead sind Rockromantiker, und Lemmy Kilmister ist überhaupt der Antizyniker unter den Rockstars. Ohne jeden Fluchtweg wenden sie sich gegen Doppelsprech, Scheinheiligkeit, Kapitalismus, Krieg und den Protestsong als solchen. Motörhead waren noch nie so edel wie Joan Baez, sie saufen, stellen Mädchen nach und spielen. Doch sie wirken weit politischer. „In Wahrheit sind wir apolitisch“, murmelt Lemmy Kilmister, der immer noch den Bass bedient wie eine Surfgitarre im Gewitter. „Unsere Lieder richten sich auch gegen Politik.“ Ein Lob der Dialektik.

Denn wenn Motörhead die Politik in Trümmer legen, um sie neu zu zementieren, leisten Slayer gleiches für die Religion. Ihr Sänger Tom Araya, ein gebürtiger Chilene, erklärt: „Nur die enge Beziehung zu Gott erlaubt es mir, zu tun, was ich mit Slayer praktiziere.“ Maschinenlärm, satanische Verse und das übertrieben vorsätzliche Verletzen religiöser Gefühle. „Religion ist Hass / Religion ist Angst / Religion ist Krieg“, verbreitet Araya im Schlüsselsong „Cult“, dem auch der Albumtitel „Christ Illusion“ entnommen wurde. Vier Lieder zuvor stellt der Song „Jihad“ als ratternde Vertonung des Statuts der 9-11-Terroristen die Geduld der Islamisten auf die Probe. Auf das Cover hat der Künstler Larry Carroll, ein Hieronymus Bosch des Metal, einen Kriegskrüppel gemalt mit langem Haar und Dornenkrone. Nicht nur Eiferer und Fundamentalisten fühlen sich davon herausgefordert. Sondern auch die Fans okkulten Heavy Metals, die das Fuchteln mit satanischen Symbolen eher als Sport betrachten. Slayer loten routiniert blasphemisch aber ernsthaft aus, wie tief und fest der Glaube sitzt.

Nach ihrem wirren Werk „God Hates Us All“ vom 11. September 2001 sind Botschaft und Musik der Kalifornier wieder klar wie 1986. Den durchs hastige Getrommel invalidisierten Schlagzeuger Paul Bostaph haben sie ersetzt durch ihren Gründer Dave Lombardo. Er sorgt für Rasanz, Brillanz und einen unumwunden geradlinigen Soundtrack zur Moralkeule, die Slayer drohend schwingt wie keine andere ihr stilistisch nahe stehende Band.
Das ist kein Spaß. Auch wenn Boutiquen in Berlin mit lustigen Slayer-T-Shirts handeln und der Fotokünstler Jürgen Teller seinen Sohn im Monster-Strampler inszenierte, auf dem Motörhead geschrieben stand. Es geht um Handwerk, Werte und Katharsis. Um Angstmanagement im Angesicht der Apokalypse. Das mag nicht der angenehmste Auftrag sein, erledigt werden muss er.


Quelle: Die Welt   Link zum Original...


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PostIcon Geschrieben: 14.09.2006, 08:01 Skip to the previous post in this topic. Skip to the next post in this topic. Ignore posts   QUOTE

Ich muss sagen, dass das für Die Welt ein enorm interessanter und vor allem guter Bericht ist.
Allerdins find ich die letzten drei Sätze etwas seltsam :gruebel:


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Nun ja, sehr rührselig das sich die Alltagszeitungen nun auch schon um die Essenz des Metals kümmern.
Ich für meinen Teil brauch solche Artikel eigentlich nicht, gesagt wurde auch nichts neues - obgleich es doch sehr fundamentiert war.
Beschissen wirds wenn sich schon irgendwelche Modefuzzis mit Slayer-Shirts oder ähnlichem behängen nur um cool zu wirken und dem momentanen Trend zu folgen ? :kotzen:


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PostIcon Geschrieben: 15.09.2006, 00:22 Skip to the previous post in this topic. Skip to the next post in this topic. Ignore posts   QUOTE

Zitat (Azfares @ Sep. 14 2006,08:01)
Allerdins find ich die letzten drei Sätze etwas seltsam :gruebel:

Meinst du wegen Katharsis?

Zitat
Die Katharsis (griechisch κάθαρσις, „die Reinigung“) erklärt in der Psychologie die Befreiung von inneren Konflikten und verdrängten Emotionen. Unterdrückte Wünsche und Gefühle können ihre störende Wirkung verlieren, wenn sie frei ins Bewußtsein treten.


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PostIcon Geschrieben: 15.09.2006, 08:32 Skip to the previous post in this topic. Skip to the next post in this topic. Ignore posts   QUOTE

NE, alle drei Sätze zusammen klingen so komisch. Als ob Slayer und Motörhead für die seelische Reinigung der verängstigten Gesellschaft im Angesicht der chaotischen Zustände dieser Welt (Afghanistan, Irak, Iran, Libanon) zuständig wären, und das auch noch müssen.
Find ich irgendwie komisch diese Vorstellung des Autors :silly:


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PostIcon Geschrieben: 15.09.2006, 10:40 Skip to the previous post in this topic. Skip to the next post in this topic. Ignore posts   QUOTE

Also ich muss Exorzist beipflichten, das Metal immer mehr zu einem Trend wird, kotzt mich auch an und da bin ich wohl kaum der Einzige. Hiphop is ja das beste Beispiel, woran man sieht, wie nach und nach die Musik, die Kultur und alles was damit zusammenhängt verkommt... Und solche Artikel in einer "Otto-Normal-Verbraucher-Zeitschrift" sind irgendwie der Anfang vom Ende... ? :heul:
Aber naja, wer hat darüber noch nich stundenlang diskutiert :Frage: Sollte es irgendwann wirklich ma soweit kommen, lässt sich das wohl jetzt auch nicht mehr aufhalten...
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Zitat Slaypultura:Also ich muss Exorzist beipflichten, das Metal immer mehr zu einem Trend wird....


:alarm: Schaut mal im GB, da sucht jemand ein SODOM-shirt wiel er es bei tokio-hotel gesehen hat;erbärmlich!  :alarm:


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