Es kommt dem Album aber auf jeden Fall zu Gute, daß man ihm den einen oder anderen Durchgang gönnt. Wie das Cover von "The Giant" es im Vergleich mit den Kunstwerken der beiden Vorgänger schon äußerlich andeutet: "The Giant" ist anders. Aber mit jedem weiteren Durchgang wird deutlicher, daß es hundertprozentig AHAB ist, was man da hört.
Um es mal etwas bildlicher zu sagen: "Call Of The Wretched Sea" war ein düsterer Sog, furchteinflößend, man wurde unerbittlich in die Tiefe gezogen. "Divinity Of Oceans" ging in eine ähnliche Richtung, glich (um im "Bildlichmode" zu bleiben) schon eher einem derben Unwetter, wo man mitten im Sturm gegen den Untergang ankämpft. Womit wir bei "The Giant" angelangt wären:
Nach all den Meesrestiefen und Stürmen ist der Zuhörer jetzt auf einer einsamen Insel angekommen, deren wunderschöne Landschaft auch etwas geheimnisvolles und zeitweise Bedrohliches ausstrahlt.
Etwas sachlicher formuliert heißt das, daß AHAB härtetechnisch schon etwas zurückgefahren haben und so wesentlich "bekömmlicher" für den Hörer geworden sind, für manchen Freund der früheren Tage aber auch eine Enttäuschung sein...
AHAB - The Giant (8/10) // Doom Metal