Freitag: PUTERAEON, DEATHSTORM, DEATHRITE, DEATHCODE SOCIETY, ROTTEN SOUND, THE CROWN
Samstag: ARREAT SUMMIT, DIABOLICAL, ENTRAILS, DEAD CONGREGATION, BLOOD RED THRONE, SODOM
Ein Death Metal Festival, das schwedischer kaum sein könnte, kann natürlich nur in Schweden selbst stattfinden. Und so war es keine Frage für uns die beiden „Dark Days Of Stockholm“ ins Auge zu fassen. Also noch ein paar Tage Urlaub um das Festival gepackt und die Tickets für ca. 63 € bestellt.
Das Festival fand im Zentrum von Stockholm statt und die Location En Arena war vergleichsweise edel ausgestattet. Auch die Getränkepreise waren für Schweden durchaus akzeptabel und so musste man für ein kühles 0,4l Bier ca. 5,20 Euro berappen, (Leitungs-) Wasser gab es sogar kostenlos. Merchandise für das Festival selbst war leider nicht erhältlich und die Bands hatten auch nur spärlich Merchandise am Start, Sodom hatten überhaupt kein Merch zu bieten. Ansonsten waren noch zwei kleiner Verkaufstände mit LPs und T-Shirts vor Ort.
Die Location hätte wohl Platz für etwa 500 oder 600 Leute gehabt, aber erstaunlicherweise waren am Freitag nur ca. 150 und am Samstag ca. 250 Metalfans gekommen. Bis auf uns paar Deutsche waren es wohl hauptsächlich Schweden, die zu den Dark Days gekommen sind. Soundtechnisch war der Laden bestens ausgestattet und die mächtigen Boxentürme waren schon etwas beeindruckend. Wie zu erwarten drehte der Soundmann den Volumeregler denn auch weit auf, so dass es zeitweise ratsam war sich Ohrstöpsel zu gönnen.
Freitag, 25.03.2016:
Am Freitag hatten die Schweden PUTERAEON die Ehre das Festival zu eröffnen. Und diese bretterten von der ersten Sekunde an astreinen Schwedentod ins Publikum. Der Sound der Band wurde getragen von der fetten Doublebass, Grooveattacken und melodischen Gitarrenriffs, die selbstverständlich mit typischem HM-2 Sound verzerrt wurden. Die ca. 80 Anwesenden waren denn auch sofort begeistert von Puteraeon und haben diese mächtig abgefeiert. Für mich eine der besten Bands an diesem Wochenende.
Die Österreicher DEATHSTORM schwangen danach die Thrashmetalkeule. Der schnelle und grelle old school Thrash lockte zwar nur wenige Fans an, aber die 20 Thrashfans in der ersten Reihe hatten ihren Spaß, ließen die Matte kreisen und bangten was das Zeug hielt.
Ganz anders dann bei DEATHRITE. Die crustigen Death Metaller aus Deutschland wurden regelrecht vom schwedischen Publikum erwartet und so versammelte sich schon zum ersten Song der Band nahezu das komplette Publikum vor der Bühne. Der knarzige old school Death der jungen Band begeisterte die Schweden und so wurde heftig gebangt und Fäuste gereckt. Jeder Song wurde mit viel Applaus bedacht und anerkennendes Nicken war überall zu sehen. Deathrite, die sich mitten auf einer kleinen Skandinavien- und Deutschlandtour befinden, spielten ihr Set souverän und cool herunter. Als ich später mit den Jungs vor der Tür kurz quatschte, kamen zwei Schweden vorbei, die der Band gratulierten und sagten, dass sie jetzt noch Gänsehaut hätten. Deathrite hätte das gemacht, was sie bei Entombed und Dismember seit den 90ern vermissen, nämlich den wahren Stockholm Sound zu spielen. Na, das kann man doch einen Ritterschlag für die Deutschen nennen.
Danach waren die Franzosen DEATHCODE SOCIETY an der Reihe. Das Outfit überraschte mich doch schon sehr, denn die Band kam mit schwarzen Kutten und verschiedenen Masken, die Teile des Gesichts verdeckten, auf die Bühne. Da ich die Band nicht kannte, wurde ich dann ein weiteres Mal überrascht. Denn Deathcode Society spielte technischen, ultraschnellen Metal mit Black- und Thrash-Einflüssen, sie selbst nennen das Gebräu Apocalypse Metal. Ein wahrhaft grelles Geschredder brach über uns herein und sogar der Bassist hatte sich zwei Saiten mehr auf seinen Bass gezogen. Das Publikum war mäßig begeistert und widmete sich größtenteils mittlerweile dem Shoppen und Klönen im hinteren Bereich auf den gemütlichen Sitzgruppen.
ROTTEN SOUND aus Finnland waren mir bereits als brutale Death/Grind-Combo bekannt, aber heute spielte man astreinen Powergrind. Der Death Metal Anteil scheint mittlerweile nicht mehr vorhanden zu sein und so wurde heftiger und aggressiver Grindcore auf die Menge losgelassen. Hier waren die Stockholmer Fans voll bei der Sache und die meisten Leute fanden sich wieder vor der Bühne ein und es wurde ordentlich mitgemacht. Bei einem der letzten Songs tauchte sogar mal kurz Lars-Göran Petrov von Entombed auf der Bühne auf und brüllte ein paar Shouts in das Mikro von Sänger Keijo Niinimaa.
THE CROWN haben als Headliner am Freitag alles gegeben und mächtig Stimmung gemacht. Leider waren von den zwischenzeitlich knapp 150 Leuten nur noch ca. 60 Metaller da. Die hatten allerdings ihren Spaß und haben heftig abgefeiert. Gegen Ende hatten die Schweden Probleme mit einer der Gitarren, ließen sich davon aber nicht weiter aufhalten. Die Setlist hielt einige Überraschungen bereit und konnte sicher jeden zufriedenstellen. Siehe Setlist.
Setlist The Crown: House of Hades, Crowned In Terror, At The End, Iblis Bane, Face Of Destruction, I Crawl, Reign, Headhunter, Blitzkrieg Witchkraft, Out For Blood, Deathexplosion, Angels Die, Satanist, Rebel Angel, Total Satan, 1999 – Revolution 666
Samstag, 26.03.2016:
Den Opener am Samstag ARREAT SUMMIT hatten verpasst.
So war für uns DIABOLICAL der erste Akt des Tages. Die Schweden spielten ihren atmosphärischen, teils mystischen Metal souverän und weitgehend unschwedisch. Die Band um Sverker Widgren machte gut Stimmung auf der Bühne und die Fans feierten die Band mächtig ab. Vor allem der Schlusssong begeisterte alle im Saal. Glücklicherweise für den Veranstalter war der Samstag besser besucht und zu den Hochzeiten waren dann wenigstens ca. 250 Fans erschienen. Bei diesem Billing wäre in Deutschland sicher die Hölle los gewesen.
ENTRAILS erschienen mit neuem Line up, da Sänger und Basser Jocke Svensson sowie Drummer Adde Mitroulis die Band kürzlich verlassen haben. So war die Spannung groß, ob man weiterhin solch geilen Schwedentod zelebrieren würde. Und wir wurden nicht enttäuscht, knarzig greller HM-2 Gitarrensound und ufta ufta Drumming wie von Entrails gewohnt, ballerte aus den Speakern. Der neue Sänger und Bassist Tommy Carlsson ist zwar ein dünner Hering, growlt aber wie ein Tier und zeigt sehr aktives Stageacting und auch Martin “Fjalar” Mikaelsson machte seine Sache als neuer Drummer gut. Zwar hatten die Schweden zu Beginn einige etwas „sperrige“ Songs ausgewählt, aber es folgten danach melodische und bangkompatible Songs, welche das Publikum überzeugten und zum Bangen und Moshen animierte.
Die Griechen DEAD CONGREGATION waren als nächstes an der Reihe. Das Publikum versammelte sich zahlreich vor der Bühne, die meisten jedoch waren während des Gigs wie elektrisiert oder überfahren, was da für ein dumpfes, bedrohliches Gemetzel über sie hereinbrach. Nur wenige Fans trauten sich in der ersten Reihe mitzumachen. Die Griechen bretterten gekonnt ihren brutalen Death Metal herunter und selbstverständlich wurde auch die fette Hymne „Promulgation of the Fall“ gespielt.
Die Überraschung des Tages waren für uns BLOOD RED THRONE. Diese machten von der ersten Sekunde an eine Riesenparty auf der Bühne. Der schnelle groovy Death Metal der Norweger lud zum Bangen und Mitmachen ein, wie es zuvor keine der Bands auf dem Fest ival vermochte. Das gesamte Publikum war von Anfang an vor der Bühne und man hatte den Eindruck, dass die meisten sogar nur wegen der Norweger gekommen waren. Das Stageacting der Band war extrem intensiv, Sänger Bolt, der übrigens vom Acting und Gesang viel mit Corpsegrinder Fisher gemein hat, interagierte ständig mit dem Publikum und goss sich literweise Wasser über den Kopf, um sich abzukühlen. Die Songs pendelten zwischen Death, Black und Grind hin und her und es machte tierisch Spaß hier dabei zu sein. Beim letzten Song fiel die Gitarre des zweiten Gitarristen Ivan Meathook Gujic komplett aus. Dieser sieht übrigens wie eine Kopie von Panteras Dimebag aus, sogar die Gitarre und sein Pantera T-Shirt passten wie die Faust aufs Auge. Der Ausfall seiner Gitarre machte dem guten Mann nichts aus und so spielte die Band ohne die zweite Gitarre weiter während dieser sich ein Bier auf der Bühne schmecken ließ. Kurz danach nahm er sich das Mikro und übernahm (ganz passabel) den Gesang, wanderte dann zum Drummer weiter und legte ein ordentliches Drumsolo inkl. Doublebass usw. hin (siehe Video). Wie man hier schon herauslesen kann, war der Gig ein einziges Fest für Fans und Band. Mein persönlicher Headliner des Tages.
Die Deutschen SODOM waren der Headliner und Schlussakt für die Dark Days Of Stockholm und schickten zwei Roadies auf die Bühne, um Gitarren und Schlagzeug herzurichten und einzustimmen. Das Banner war zwei Nummern zu groß, so dass man vom Sodom Schriftzug nur die oberen Spitzen auf der Bühne sehen konnte. Ausgerechnet bei Sodom gab es anfangs technische Probleme. So fiel beim ersten Song die komplette Anlage aus und später noch mal kurzzeitig die Gitarre. Aber die alten Hasen ließen sich nichts anmerken und spielten ihr old school Set souverän herunter und interagierten stark mit dem Publikum. Tom Angelripper sagte, dass man kein Problem mit Stagediving habe und dies wurde von den Fans deutlich als Einladung aufgefasst und so war ein ständiges Stagediving angesagt. Manche Fans ließen sich sogar hinreißen an einem der gerade nicht benutzten Mikros textsicher mitzugrölen. Tom Angelripper, im Motörhead T-Shirt, ließ sich auch negativ über das Gerücht aus, dass Axl Rose von Guns N Roses nun den Ersatzsänger bei der laufenden AC/DC Tour machen soll. Anders die Liebe zu Motörhead, denn zu Ehren Lemmi wurde ein Cover von „Iron Fist“ gespielt. Nach dem vermeintlichen Ende des Sets verließen Sodom die Bühne und die meisten Fans machten sich schon langsam Richtung Ausgang auf, als die Jungs dann doch noch mal auf die Bühne kamen und zwei Zugaben spielten. So wurde dann mit „Ausgebombt“ das Festival beendet.
Verfasst von Pit aka UnDerTaker
Samstag: ARREAT SUMMIT, DIABOLICAL, ENTRAILS, DEAD CONGREGATION, BLOOD RED THRONE, SODOM
Ein Death Metal Festival, das schwedischer kaum sein könnte, kann natürlich nur in Schweden selbst stattfinden. Und so war es keine Frage für uns die beiden „Dark Days Of Stockholm“ ins Auge zu fassen. Also noch ein paar Tage Urlaub um das Festival gepackt und die Tickets für ca. 63 € bestellt.
Das Festival fand im Zentrum von Stockholm statt und die Location En Arena war vergleichsweise edel ausgestattet. Auch die Getränkepreise waren für Schweden durchaus akzeptabel und so musste man für ein kühles 0,4l Bier ca. 5,20 Euro berappen, (Leitungs-) Wasser gab es sogar kostenlos. Merchandise für das Festival selbst war leider nicht erhältlich und die Bands hatten auch nur spärlich Merchandise am Start, Sodom hatten überhaupt kein Merch zu bieten. Ansonsten waren noch zwei kleiner Verkaufstände mit LPs und T-Shirts vor Ort.
Die Location hätte wohl Platz für etwa 500 oder 600 Leute gehabt, aber erstaunlicherweise waren am Freitag nur ca. 150 und am Samstag ca. 250 Metalfans gekommen. Bis auf uns paar Deutsche waren es wohl hauptsächlich Schweden, die zu den Dark Days gekommen sind. Soundtechnisch war der Laden bestens ausgestattet und die mächtigen Boxentürme waren schon etwas beeindruckend. Wie zu erwarten drehte der Soundmann den Volumeregler denn auch weit auf, so dass es zeitweise ratsam war sich Ohrstöpsel zu gönnen.
Freitag, 25.03.2016:
Am Freitag hatten die Schweden PUTERAEON die Ehre das Festival zu eröffnen. Und diese bretterten von der ersten Sekunde an astreinen Schwedentod ins Publikum. Der Sound der Band wurde getragen von der fetten Doublebass, Grooveattacken und melodischen Gitarrenriffs, die selbstverständlich mit typischem HM-2 Sound verzerrt wurden. Die ca. 80 Anwesenden waren denn auch sofort begeistert von Puteraeon und haben diese mächtig abgefeiert. Für mich eine der besten Bands an diesem Wochenende.
Die Österreicher DEATHSTORM schwangen danach die Thrashmetalkeule. Der schnelle und grelle old school Thrash lockte zwar nur wenige Fans an, aber die 20 Thrashfans in der ersten Reihe hatten ihren Spaß, ließen die Matte kreisen und bangten was das Zeug hielt.
Ganz anders dann bei DEATHRITE. Die crustigen Death Metaller aus Deutschland wurden regelrecht vom schwedischen Publikum erwartet und so versammelte sich schon zum ersten Song der Band nahezu das komplette Publikum vor der Bühne. Der knarzige old school Death der jungen Band begeisterte die Schweden und so wurde heftig gebangt und Fäuste gereckt. Jeder Song wurde mit viel Applaus bedacht und anerkennendes Nicken war überall zu sehen. Deathrite, die sich mitten auf einer kleinen Skandinavien- und Deutschlandtour befinden, spielten ihr Set souverän und cool herunter. Als ich später mit den Jungs vor der Tür kurz quatschte, kamen zwei Schweden vorbei, die der Band gratulierten und sagten, dass sie jetzt noch Gänsehaut hätten. Deathrite hätte das gemacht, was sie bei Entombed und Dismember seit den 90ern vermissen, nämlich den wahren Stockholm Sound zu spielen. Na, das kann man doch einen Ritterschlag für die Deutschen nennen.
Danach waren die Franzosen DEATHCODE SOCIETY an der Reihe. Das Outfit überraschte mich doch schon sehr, denn die Band kam mit schwarzen Kutten und verschiedenen Masken, die Teile des Gesichts verdeckten, auf die Bühne. Da ich die Band nicht kannte, wurde ich dann ein weiteres Mal überrascht. Denn Deathcode Society spielte technischen, ultraschnellen Metal mit Black- und Thrash-Einflüssen, sie selbst nennen das Gebräu Apocalypse Metal. Ein wahrhaft grelles Geschredder brach über uns herein und sogar der Bassist hatte sich zwei Saiten mehr auf seinen Bass gezogen. Das Publikum war mäßig begeistert und widmete sich größtenteils mittlerweile dem Shoppen und Klönen im hinteren Bereich auf den gemütlichen Sitzgruppen.
ROTTEN SOUND aus Finnland waren mir bereits als brutale Death/Grind-Combo bekannt, aber heute spielte man astreinen Powergrind. Der Death Metal Anteil scheint mittlerweile nicht mehr vorhanden zu sein und so wurde heftiger und aggressiver Grindcore auf die Menge losgelassen. Hier waren die Stockholmer Fans voll bei der Sache und die meisten Leute fanden sich wieder vor der Bühne ein und es wurde ordentlich mitgemacht. Bei einem der letzten Songs tauchte sogar mal kurz Lars-Göran Petrov von Entombed auf der Bühne auf und brüllte ein paar Shouts in das Mikro von Sänger Keijo Niinimaa.
THE CROWN haben als Headliner am Freitag alles gegeben und mächtig Stimmung gemacht. Leider waren von den zwischenzeitlich knapp 150 Leuten nur noch ca. 60 Metaller da. Die hatten allerdings ihren Spaß und haben heftig abgefeiert. Gegen Ende hatten die Schweden Probleme mit einer der Gitarren, ließen sich davon aber nicht weiter aufhalten. Die Setlist hielt einige Überraschungen bereit und konnte sicher jeden zufriedenstellen. Siehe Setlist.
Setlist The Crown: House of Hades, Crowned In Terror, At The End, Iblis Bane, Face Of Destruction, I Crawl, Reign, Headhunter, Blitzkrieg Witchkraft, Out For Blood, Deathexplosion, Angels Die, Satanist, Rebel Angel, Total Satan, 1999 – Revolution 666
Samstag, 26.03.2016:
Den Opener am Samstag ARREAT SUMMIT hatten verpasst.
So war für uns DIABOLICAL der erste Akt des Tages. Die Schweden spielten ihren atmosphärischen, teils mystischen Metal souverän und weitgehend unschwedisch. Die Band um Sverker Widgren machte gut Stimmung auf der Bühne und die Fans feierten die Band mächtig ab. Vor allem der Schlusssong begeisterte alle im Saal. Glücklicherweise für den Veranstalter war der Samstag besser besucht und zu den Hochzeiten waren dann wenigstens ca. 250 Fans erschienen. Bei diesem Billing wäre in Deutschland sicher die Hölle los gewesen.
ENTRAILS erschienen mit neuem Line up, da Sänger und Basser Jocke Svensson sowie Drummer Adde Mitroulis die Band kürzlich verlassen haben. So war die Spannung groß, ob man weiterhin solch geilen Schwedentod zelebrieren würde. Und wir wurden nicht enttäuscht, knarzig greller HM-2 Gitarrensound und ufta ufta Drumming wie von Entrails gewohnt, ballerte aus den Speakern. Der neue Sänger und Bassist Tommy Carlsson ist zwar ein dünner Hering, growlt aber wie ein Tier und zeigt sehr aktives Stageacting und auch Martin “Fjalar” Mikaelsson machte seine Sache als neuer Drummer gut. Zwar hatten die Schweden zu Beginn einige etwas „sperrige“ Songs ausgewählt, aber es folgten danach melodische und bangkompatible Songs, welche das Publikum überzeugten und zum Bangen und Moshen animierte.
Die Griechen DEAD CONGREGATION waren als nächstes an der Reihe. Das Publikum versammelte sich zahlreich vor der Bühne, die meisten jedoch waren während des Gigs wie elektrisiert oder überfahren, was da für ein dumpfes, bedrohliches Gemetzel über sie hereinbrach. Nur wenige Fans trauten sich in der ersten Reihe mitzumachen. Die Griechen bretterten gekonnt ihren brutalen Death Metal herunter und selbstverständlich wurde auch die fette Hymne „Promulgation of the Fall“ gespielt.
Die Überraschung des Tages waren für uns BLOOD RED THRONE. Diese machten von der ersten Sekunde an eine Riesenparty auf der Bühne. Der schnelle groovy Death Metal der Norweger lud zum Bangen und Mitmachen ein, wie es zuvor keine der Bands auf dem Fest ival vermochte. Das gesamte Publikum war von Anfang an vor der Bühne und man hatte den Eindruck, dass die meisten sogar nur wegen der Norweger gekommen waren. Das Stageacting der Band war extrem intensiv, Sänger Bolt, der übrigens vom Acting und Gesang viel mit Corpsegrinder Fisher gemein hat, interagierte ständig mit dem Publikum und goss sich literweise Wasser über den Kopf, um sich abzukühlen. Die Songs pendelten zwischen Death, Black und Grind hin und her und es machte tierisch Spaß hier dabei zu sein. Beim letzten Song fiel die Gitarre des zweiten Gitarristen Ivan Meathook Gujic komplett aus. Dieser sieht übrigens wie eine Kopie von Panteras Dimebag aus, sogar die Gitarre und sein Pantera T-Shirt passten wie die Faust aufs Auge. Der Ausfall seiner Gitarre machte dem guten Mann nichts aus und so spielte die Band ohne die zweite Gitarre weiter während dieser sich ein Bier auf der Bühne schmecken ließ. Kurz danach nahm er sich das Mikro und übernahm (ganz passabel) den Gesang, wanderte dann zum Drummer weiter und legte ein ordentliches Drumsolo inkl. Doublebass usw. hin (siehe Video). Wie man hier schon herauslesen kann, war der Gig ein einziges Fest für Fans und Band. Mein persönlicher Headliner des Tages.
Die Deutschen SODOM waren der Headliner und Schlussakt für die Dark Days Of Stockholm und schickten zwei Roadies auf die Bühne, um Gitarren und Schlagzeug herzurichten und einzustimmen. Das Banner war zwei Nummern zu groß, so dass man vom Sodom Schriftzug nur die oberen Spitzen auf der Bühne sehen konnte. Ausgerechnet bei Sodom gab es anfangs technische Probleme. So fiel beim ersten Song die komplette Anlage aus und später noch mal kurzzeitig die Gitarre. Aber die alten Hasen ließen sich nichts anmerken und spielten ihr old school Set souverän herunter und interagierten stark mit dem Publikum. Tom Angelripper sagte, dass man kein Problem mit Stagediving habe und dies wurde von den Fans deutlich als Einladung aufgefasst und so war ein ständiges Stagediving angesagt. Manche Fans ließen sich sogar hinreißen an einem der gerade nicht benutzten Mikros textsicher mitzugrölen. Tom Angelripper, im Motörhead T-Shirt, ließ sich auch negativ über das Gerücht aus, dass Axl Rose von Guns N Roses nun den Ersatzsänger bei der laufenden AC/DC Tour machen soll. Anders die Liebe zu Motörhead, denn zu Ehren Lemmi wurde ein Cover von „Iron Fist“ gespielt. Nach dem vermeintlichen Ende des Sets verließen Sodom die Bühne und die meisten Fans machten sich schon langsam Richtung Ausgang auf, als die Jungs dann doch noch mal auf die Bühne kamen und zwei Zugaben spielten. So wurde dann mit „Ausgebombt“ das Festival beendet.
Verfasst von Pit aka UnDerTaker