Ende
der 80er entwickelte sich Stockholm zu einer Hochburg des Death Metal,
wie ihn Bands wie Entombed oder Dismember zelebrierten. 1989 gründete
Sänger und Gitarrist Klas Morberg zusammen mit Bassist Jens Almgren,
Drummer Thomas "Snake" Johnson und dem Lead-Gitarrist Stefan Pöge die
Band „Desultory“, die in die gleiche Kerbe schlagen sollte. Die Jungs
brachten 1990 gleich zwei Demos raus und ließen 1991 eine weitere Demo
folgen, zusätzlich wurde Ende 1991 noch die EP „Forever Gone“, die aus
Stücken der drei Demos bestand, vom kleinen schwedischen Label House of
Kicks veröffentlicht. Das brachte den Jungs einen Plattenvertrag mit
Metal Blade ein, der mit Thrash gepaarte Death Metal gefiel
offensichtlich. Das erste Album „Into Eternity“ (1993) gilt als
Geheimtip für den Oldschool-Fan, die abwechselnd etwas ruhigeren, dann
wieder schnelleren Stücke treffen den Nerv des geneigten Zuhörers. Vor
allem die Gitarrenarbeit von Stefan weiß zu gefallen. Matti Kärki von
Dismember ist hier auch als Gastsänger zu hören. Am Bass ist hier schon
Klas’ Bruder Morten Håkan am Start, wie auch auf dem 1994 erschienenen
Nachfolger „Bitterness“. Der Thrash-Einschlag der ersten Scheibe wurde
weggelassen, dafür kam mehr Melodie in die
Songs,
Klas’ Gesang wurde cleaner, aber nicht weniger aggressiv. Ein weiteres
Meisterwerk des Swedish Death Metal war geschaffen, was aber sehr zum
Unverständnis der eingefleischten Fans recht wenig Beachtung fand.
Schlimmer für die Desultory-Gemeinde sollte allerdings der Ausstieg von
Pöge werden, der 1995 aufgrund Uneinigkeit über die weitere musikalische
Entwicklung von Desultory seine Gitarre an den Nagel hängte.
Das folgende Album „Swallow the Snake“ (1996) spielten die verbliebenen
Bandmitglieder zu dritt ein, schlagen hier allerdings einen völlig neuen
Weg ein. Der Stil ist wesentlich rockiger, die Death Metal Riffs und die
Gitarren-Soli von Stefan, die die ersten Alben auszeichneten sind
verschwunden. Das sollte dann auch der vorläufige Schlusspunkt von
Desultory sein, kurz danach benannten sie sich in „Zebulon“ um,
musikalisch war diese Band dann eher dem Stoner Rock zuzuordnen. Håkan
übernahm die Lead Gitarre, den Bass spielte fortan Johan Bohlin. Zwei
Alben und eine EP später war aber auch mit „Zebulon“ Schluss, ab 2004
wurde es still um die Schweden.
Dass sie den Death Metal doch nie ganz aus ihren Herzen verdrängen
konnten, zeigt das neueste Werk „Counting our Scars“. 2009
unterschrieben die Jungs in der „Zebulon“-Besetzung einen Vertrag bei
Pulverised, und Anfang 2011 war es dann endlich soweit, das vierte
Album, erschien und knüpfte an die beiden ersten Alben an. Ein kleiner
Wermutstropfen bleibt, Håkan kommt nicht ganz an Stefans Gitarrenspiel
ran, aber ansonsten wird hier feiner Schwedentod geboten, der zwar
modern produziert ist, aber klingt, als wären seit „Bitterness“ keine 17
Jahre sondern lediglich 17 Monate vergangen.
Für 2011 sind einige wenige Live-Gigs geplant, darunter auch das
deutsche Party.San Open Air in Bad Berka.
Steven aka RedDevil //
Stand: 05.2011
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