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Gruppe: Super Administrators
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Seit: 04.2002
Mitglied Bewertung: 4.83
Geschrieben: 14.02.2012, 09:33
Anti-Counterfeiting Trade Agreement, ein geplanter multilateraler Handelsvertrag, der eine internationale zivil- und strafrechtliche Durchsetzung von Rechten an geistigem Eigentum zum Ziel hat Ist zwar nicht mehr ganz neu aber was haltet ihr eigentlich von dem ACTA Thema?
Hier noch ein paar geschrieben Worte dazu:
QUOTE
Mehrere Staaten nicht nur aus der Europäischen Union erhoffen sich mit ACTA internationale Standards im Kampf gegen Produktfälschungen und Urheberrechtsverletzungen. ACTA ist kein neues Vorhaben, die ersten Gespräche dazu gab es schon 2006, damals zwischen den USA und Japan. Inoffizielle Vorabversionen des Abkommens kursieren in der Europäischen Union seit 2010, die endgültige Fassung gibt es seit Mai 2011. Allerdings verlief die Diskussion um ACTA lange im stillen Kämmerlein, die Öffentlichkeit wurde weder informiert noch beteiligt.
ACTA ist heftig umstritten: Die Kritiker sehen in dem Abkommen eine Gefahr für die Freiheit im Internet. Die Befürworter, vor allem aus der Industrie, halten ACTA für wichtig, um Verstöße gegen Urheberrechtsverletzungen einzudämmen.
Produktpiraterie und Online-Urheberrecht Das zeigt das Dilemma von ACTA – es geht um zwei ganz unterschiedliche Dinge. Wenig kritisiert wird der Kampf gegen klassische Produktpiraterie: Der Schaden durch nachgemachte Waren in Europa beläuft sich laut EU-Kommission pro Jahr auf acht Milliarden Euro. Dazu gehören beispielsweise gefälschte Markenkleidung und -schuhe.
Andererseits geht es aber um das geistige Eigentum im Internet – das ist der Part, der die Kritiker auf die Straße treibt. Abschnitt 5 handelt von der „Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums in der digitalen Umwelt“. Jeder Unterzeichnerstaat soll demnach für eine wirksame Strafverfolgung und Abschreckung zu sorgen. Internetprovider sollen zum Beispiel die IP-Adresse preisgeben, die eine Identifizierung von Usern ermöglicht. Inhaber von Urheberrechten – zum Beispiel Musik- oder Filmindustrie – können dann ihre Ansprüche juristisch durchsetzen. Außerdem soll der Kopierschutz verschärft werden.
Drohen Internetsperren? Die Kritiker befürchten, dass auf diesem Weg weltweit Internetsperren durchgesetzt werden. Mit ACTA könnten zahlreiche Nutzer eingeschränkt werden, auch wenn sie gar nicht gegen das Urheberrecht verstoßen – weil beispielsweise Provider den Zugang zu Tauschbörsen sperren dürfen. Das Problem: Vielleicht will jemand dort nicht Raubkopien herunterladen, sondern seine privaten Urlaubsfotos mit Freunden teilen.
Auch fürchten die Kritiker eine massive Überwachung der User durch die Provider. Möglicherweise wären sogar Portale wie Facebook, Twitter und YouTube gefährdet, weil auf den Seiten Nutzer Inhalte teilen – und diese möglicherweise urheberrechtlich geschützt sind.
Neben Netzaktivisten protestieren auch Menschenrechtsgruppen gegen ACTA. Sie befürchten, dass mit dem Abkommen Saatgut-Patentrechte verschärft werden könnten. Bauern in Entwicklungsländern können die Lizenzgebühren dann womöglich nicht mehr aufbringen. Außerdem fürchten Gegner, dass mit ACTA der Vertrieb von Generika, wirkstoffgleichen, aber billigeren Kopien von Medikamenten, erschwert werden könnten. Auch das würde Entwicklungsländer treffen.
Vage Formulierungen ACTA steht auch deshalb unter Beschuss, weil viele Bestimmungen sehr vage formuliert sind. Es ist unklar, inwieweit Staaten sie benutzen können, um das Urheberrecht drastisch zu verschärfen.
Das Anti-Piraterie-Abkommen kann in der EU erst in Kraft treten, wenn der Rat der EU und das Europäische Parlament zustimmen. In mehreren Ländern wurde die Ratifizierung des Vorhabens vorerst gestoppt: Lettland, Polen, Slowakei, Tschechien und Deutschland haben ACTA nicht unterzeichnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern und Staatengemeinschaften, darunter Kanada, Japan, Südkorea, USA, die EU, Großbritannien, Österreich und Frankreich.
In den USA sollen die ACTA-Vorgaben, die das Internet betreffen, zusätzlich in einem nationalen Gesetz verabschiedet werden. „Stop Online Piracy Act“ (SOPA) ist heftig umstritten. Die Pläne sorgen für massive Proteste. Unter anderem schalteten Wikipedia und andere Internetseiten ihre Portale am 18. Januar 2012 für mehrere Stunden ab, um auf die Konsequenzen von SOPA hinzuweisen.
Quelle: Focus.de
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Wenn die Weltpolizei USA so etwas beschliesst interessiert es doch eigentlich nicht was der Rest der Welt davon hält. Auf der einen Seite finde ich es ja okay wenn gegen Urheberrechtsverletzungen vorgegangen wird, aber es bleibt zu befürchten das hier eher mit der Holzhammermethode vorgegangen wird anstatt mit dem nötigen Feingefühl. Und um es mal auf den Musikmarkt zu beziehen: Welche andere Möglichkeit haben denn Leute aus anderen Ländern wo der Musikmarkt nicht so flächendeckend mit Läden besetzt ist wie bei uns als sich ihre Mucke aus dem Netz zu ziehen wenn man nicht grad auf den Sektor steht den AmazonMP3 oder ITunes bedienen?
Ja, das is tatsächlich ein bissl spät, so genau nach dem Demowochenende! Deshalb nur soviel von mir: - Hab die Onlinepetition bereits vor Wochen unterschrieben - Wäre auch mit auf die Demo gegangen, war aber am Wochenende leider nich in Mainz - meine Meinung in aller Kürze: gegen Piraterie sollte was gemacht werden, aber nicht so, denn damit geben wir einer kleinen Gruppe ein weiteres Werkzeug zur totalen Überwachung an die Hand!!
Der Ansatz der mit ACTA verfolgt werden soll ist im Prinzip nicht schlecht. Marken-Piraterie aus Fernost oder sonst woher mit billigen Imitaten schadet nicht nur der Wirtschaft sondern oft auch der Gesundheit, weil oft nicht erlaubte Stoffe verarbeitet werden. Das ist also zu befürworten. Das die Denker dieses Unterfangens das ganze mal direkt sehr pauschal auf Urheberrechtsverletzungen im Internet ausweiten wollen geht einfach viel zu weit. So wie das Gesetz aktuell verfasst ist, macht sich jeder der irgendwie mal ein Bild im Internet postet indem irgendeine Marke zu sehen ist sich einer Urheberrechtsverletzung schuldig und kann deswegen Zivilrechtlich auf hohe Summen verklagt werden. Da dieses Thema in Deutschland immer noch nicht gesetzlich geregelt ist (Siehe Abmahnwellen von zwielichtigen Anwaltskanzleien) ist dieser Teil, und damit das ganze Gesetz abzulehnen. Der Internet-Kontrolle und Zensur wird somit Tür und Tor geöffnet. Dies geht gegen den Grundgedanken des freien Internets und der Informationsfreiheit und Informations-Selbstbestimmung. 1984 wird damit nicht länger Fiktion bleiben.
Deswegen dagegen. Petition hab ich wie Slaypi auch schon lange unterschrieben. Ich rate jedem der normal denken kann dies auch zu tun. Es geht uns alle an!
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Geschrieben: 17.02.2012, 00:03
Mich hatte es auch gewundert dass das Thema hier noch nicht aufgetaucht war, deshalb mein Post (denn auf FB zieht dass ja schon lange seine Kreise).
Ich schließe mich dem oben gesagten an.. Es kann nicht sein dass das komplette Internet und jeglicher Datenverkehr gescannt und gespeichert wird. Stell dir vor du bekommst einen Mail mit "urheberrechtlich" relevanten Inhalt (auch ungewollt) und schon bist du im Fokus der Internetpolizei. So etwas braucht kein Mensch.
Gegen illegale Kopien ob Hardware (gemeint Kleidung, Werkzeuge, Maschinen-, Autoteile etc.) oder Software und soll vorgegangen werden. Aber hier machen irgendwelche alten Noobs Gesetze für die Digitale Welt die einfach so nicht umgesetzt werden können (dürfen).
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Todesstoß für ACTA im EU-Parlament. Das umstrittene internationale Handelsabkommen ACTA ist in Europa Geschichte. Das EU-Parlament hat das Anti-Piraterie-Abkommen abgelehnt. Die Mehrheit der EU-Abgeordneten sprach sich gegen das Abkommen aus. http://kurier.at/nachric....ent.php
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Geschrieben: 05.07.2012, 13:51
(Slaypultura @ 05.07.2012, 08:56)
QUOTE
Sauber! Allerdings werden sich die Herren Kapitalisten mit Sicherheit etwas Neues einfallen lassen, um ihren Willen doch noch durchzusetzen..
Zum Glück kann man heute übe die Breite Masse und Unterstützung des Mediums Internet doch einiges erreichen/verhindern. Aber wie du schon sagst, die nächste Finte wird nicht lange auf sich warten lassen...
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Habs auch mitbekommen, gute Sache! Die Lobbies werden neue Versuche starten so viel ist sicher, aber genauso wird unsere neue Generation Protest wieder dagegen Sturm laufen. Darauf trinke ich einen. Prost!
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