Desecrator - To The Gallows
Wenn man ein Wort sucht, das eine Verbindung zwischen Old School Thrash und Modern Thrash Metal beschreibt, könnte man dies am besten mit  Desecrator tun. Die Australier liefern uns auf ihrem Debut "To The Gallows" nämlich genau diese feine Mixtur und kombinieren das Alte mit dem Neuen und ich muss sagen: es funktioniert hervorragend. Â
Schon der Opener "To The Gallows" schickt einen zurück in die späten 80er und erinnert mich - auch gesanglich - stark an die frühen Anthrax Zeiten. Mit ordentlichem Tempo heizen die Jungs dem Hörer bereits ab der ersten Sekunde richtig ein. Von den fetten Riffs und tobenden Drums wird man fast dazu genötigt die Boxen bis aufs Äußerste zu strapazieren - ja auch die Nachbarn dürfen sich daran erfreuen.
Die folgenden Stücke gehen ähnlich fetzig weiter. Ein paar Auffälligkeiten gibt es allerdings, hier trifft man eindeutig auf die modernen Elemente: beispielsweise ruhigere Parts wie in "Desert For Days" oder aber ein kleines Breakdown in "Red Steel Nation". Auch verspielte Gitarrensolos sind auf dem Album hier und da zu finden.
Völlig überrascht hat mich jedoch der Song "As I Die". Eine Ballade - die in diesem Genre nun wirklich nicht an der Tagesordnung steht - nimmt hier etwas den Wind aus den Segeln. Die klassische Gitarre und das kitschige Riff erinnern hier eher an eine typische Heavy Metal Schnulze. Ungewohnt, aber trotzdem schön gemacht und definitiv einen Lauscher wert.
Einen kleinen Bonus gibt es auf "To The Gallows" ebenfalls zu finden und zwar in Form eines "versteckten Songs" quasi direkt hinter dem letzten Track. "Brainscan" an sich gibt zum Schluss nochmal alles. Sowohl treibende, harte Riffs, als auch kreischende Gitarrensolos und mehrere Tempowechsel sind hier vertreten.
Nachdem der Song vorbei ist, schlagen uns ca. zwei Minuten Stille entgegen. Aber das Warten lohnt sich, denn hier bieten uns die Jungs nochmal eine Runde Old School und zwar vom Feinsten. Selbst die ansonsten hohe Soundqualität des Albums wurde angepasst und ist nun deutlich dumpfer und scheppernder.
Desecrator überzeugen in ganzer Linie. Das Album macht einfach Spaß und wird mit seinen kleinen Besonderheiten, auch nach mehrmaligem Hören, einfach nicht langweilig. Ein wahrlich gelungenes Debut und für jeden Thrasher ein absoluter Pflichtkauf.
Anspieltipp: To The Gallows, Red Steel Nation, Serpent`s Return
Wertung: 9,0 / 10
Gesamtlänge: 50:03
Label: Dinner For Wolves
VÖ: 27. Oktober 2017
Tracklist
1. To the Gallows
2. Desert for Days
3. Red Steel Nation
4. As I Die
5. Serpent's Return
6. Hellhound
7. Thrash Is a Verb
8. Down to Hell
9. Brainscan
Website der Band: Desecrator bei Facebook