Review: Humiliation – Honourable Discharge
Den malaysischen old school Deathern Humiliation kann man Untätigkeit nicht gerade vorwerfen, in aller Regelmäßigkeit hauen uns die Military Death Metaller neue Alben und Splits um die Ohren. Mit dem neuen Album Honourable Discharge haben die Herren nach ihrer Gründung 2009 mittlerweile ihr siebtes Album am Start. Solange Qualität statt Quantität im Fokus der Arbeiten steht, soll es uns recht sein.
Auf „Honourable Discharge” regiert wie auch auf den Vorgängeralben gradliniger, druckvoller und gut in Szene gesetzter Mid-Tempo Death Metal, der einen feuchten Furz auf neue Strömungen oder sonstige Einflüsse gibt. Soweit ist alles beim alten, aber so ganz stimmt das jetzt auch wieder nicht. Direkt beim ersten Durchlauf fällt auf, dass Humiliation sich zwar ganz klar an ihre bisherige musikalische Ausrichtung halten, aber man zeigt sich im Songwriting etwas offener als gewohnt. Man hat innerhalb der Songs das Tempo variabler als bisher gestaltet, hier und da auch mal ein feines Solo integriert, was dem Gesamteindruck der Songs doch sehr zugute kommt. Zwar stehen Groove und Eingängigkeit immer noch ganz klar an der Spitze, aber dadurch das sich Humiliation innerhalb ihres eng gesteckten musikalischen Korsetts etwas breiter aufgestellt haben, klingt das neue Material vielschichtiger und interessanter als bisher. Feststellen lässt sich das auch daran, dass man „Honourable Discharge”ohne aufkommende Langeweile problemlos mehrfach hintereinander im Player drehen lassen kann. Kenner und Liebhaber der Band können aber ganz beruhigt sein, hier handelt es sich nur um kleine aber feine Veränderungen, welche aber an der grundsätzlichen Ausrichtung der Band nicht kratzen. Der neue Mann an der Klampfe Amir Faisal hat den Songs sicherlich auch seinen Stempel aufgedrückt und zusätzlich für etwas frischen Wind im Songwriting gesorgt. Die gut ausbalancierte und druckvolle Produktion tut ihr übriges und gibt den durchweg starken Songs noch den letzten Kick. Das Mastering hat übrigens Ferli Thielmann übernommen und ganze Arbeit geleistet. Mir fehlt einzig noch so ein richtiger Übersong der sich im Hirn festsetzt … wobei mit A Single Ship Action, Forgotten Soul oder auch Named In Honour schon ein paar krachige Kandidaten in dieser Richtung vertreten sind.
Fazit: Humiliation präsentieren mit „Honourable Discharge” ihr bis dato variabelstes Machwerk und ein überaus starkes neues Album. Die malaysischen Deather feuern wieder aus allen Rohren, singen vom Krieg und bieten die dazu passende musikalische Zerstörung. Wer bisher auf den groovenden Death Metal aus Malaysia steil ging, wird dieses Album mit Sicherheit lieben. Wer auf Mid-Tempo und gnadenlose Grooveattacken steht und noch nicht mit der Band vertraut ist, sollte dieses schleunigst ändern !
Anspieltipp: A Single Ship Action, Forgotten Soul, Named In Honour
Wertung: 8,5 / 10
Gesamtlänge: 43:39 min
Tracklist:
01. Storm From The North
02. Pearl Of The Orient
03. Battle Of Slim River
04. Parit Sulong Bloodbath
05. 13th Battery
06. A Single Ship Action
07. The Forces Of The Central Powers
08. Atrocities
09. Forgotten Soul
10. Named In Honour
Website der Band: http://humiliation.my/
VÖ: 30.09.2016
Label: Brutal Art Records
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No Glatz - No Glory