Review: Obscure Infinity – Perpetual Descending into Nothingness
Nach den beiden Vorgängeralben “Dawn of Winter“ (2010) und “Putrefying Illusions“ (2012) legt die Westerwälder Formation Obscure Infinity nun mit “Perpetual Descending into Nothingness” ein neues Album nach.
Was einen direkt anspringt ist der sehr gelungene Sound auf dem neuen Album, transparent, homogen und doch druckvoll klingen die vielschichtigen Songs aus den Speakern. Endlich hat die Band mal ein Soundgewand was zu den tiefgreifenden Songs hervorragend passt, ein großes Lob an Partick W. Engel, der für den Mix und das Mastering verantwortlich war. Die neuen Songs haben es mittlerweile faustdick hinter den Ohren, man vereint sehr gekonnt schwedischen und zum Teil Ami Death Metal mit diversen Black Metal Anteilen und schafft so eine großartige düster klingende Atmosphäre auf dem gesamten Album. Die glänzend eingesetzten Leadgitarren hieven das Album auf ein neues Level, sehr beeindruckend was die beiden Protagonisten Stefan und Sascha sich so locker klingend aus den Ärmeln schütteln. Die gesamte Rhytmusabteilung agiert äußert tight und souverän, die Drums knüppeln präzise, teilweise harsch aber immer sehr variabel und songdienlich. Sänger Jules zeigt sich auf dem neuen Album von seiner besten Seite, neben den gewohnten Growls gibt es auch klagenden Gesang in normaler Stimmlage, welcher absolut stimmig zu den Songpassagen passt, an den ich mich aber Anfangs doch erstmals gewöhnen musste. Vielfältigkeit ist das Credo auf dem neuen Album, hier ist alles optimal abgestimmt vorhanden, Doublebassfeuer und drückende Parts reihen sich nahtlos an atmosphärische und wundervoll tiefschürfende Passagen und ergeben dabei ein rundes und homogenes Gesamtbild ab. Zu dem tollen Songwriting darf man nur gratulieren und wirklich von ganz großem Kino sprechen! Man höre sich nur mal einen Kracher wie “A Forlorn Wanderer“ an und mache sich selbst ein Bild.
Obscure Infintiy haben ihre Stärken gebündelt, die Songs etwas gerafft und aufgeräumt und trumpfen mit herrlichem Songwriting und handwerklichem Können. Man spielt auch 2015 noch old school Death Metal, nur tötet man nicht stumpf und brutal, sondern elegant und filigran, aber egal wie gemeuchelt wird, eins ist zum Schluss gewiss, der Tod !
Fazit: Mit “Perpetual Descending into Nothingness” haben die Westerwälder ein beeindruckendes und durchweg tödliches Album abgeliefert, welches einen wie ein süßes Gift langsam aber sicher auf die andere Seite geleitet. Unbedingt antesten !!
Anspieltipp: A Forlorn Wanderer, Sorcery Of The Black Souls, Beyond Spheres And Time
Wertung: 9,0 / 10
Gesamtlänge: 41:57 min
Tracklist:
01 – Intro – Entering The Hall Of Eternity
02 – Sorcery Of The Black Souls
03 – Expiration Of The Lost
04 – The Uttermost Descend
05 - A Forlorn Wanderer
06 – Into the Undertow
07 – Descending Into Nothingness
08 – From Odium And Disease
09 – Beyond Spheres And Time
Website der Band: https://www.facebook.com/obscureinfinitygermany
VÖ: 16.01.2015 / CD + LP
Label: FDA Rekotz
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No Glatz - No Glory