Die amerikanischen Speedfreaks Midnight können sich bestimmt vieles vorwerfen lassen – aber auf keinen Fall fehlende Motivation und schwache Produktivität. In den letzten elf Jahren hat die Band nicht weniger als 17 Werke aller Art veröffentlicht. Mit „No Mercy For Mayhem“ steht nun das zweite Album in voller Länge vor der Tür. Mit dem ersten Track zeigt die Band direkt ihren Bezug zum klassischen Speed Metal der 80er Jahre. Das Riffing des Openers „Evil Like A Knife“ erinnert mich an die frühen Riffs von Anthrax und auch stark an Toxic Holocaust, ohne dabei etwas zu kopieren oder plump zu wirken. Dass es auch etwas düsterer geht zeigt Midnight im folgenden „Prowling Leather“. Der Song zeichnet sich durch eine düstere Grundstimmung aus und lässt dem Bass unerwartet viel Spielraum. Dieser kommt gut zur Geltung und trägt zum eigenen, interessanten Klang des Songs bei. Leider werden die Erwartungen, welche die ersten Songs in mir geweckt haben, im weiteren Verlauf nicht erfüllt. Kann der Titletrack „No Mercy For Mayhem“ noch durch seine Eingängigkeit überzeugen flacht das Album danach leider etwas ab. Obwohl vor allem das Riffing konstant sehr geil bleibt und hier und da ein nettes Solo für etwas Variation sorgt fehlt das letzte Puzzlestück um aus „No Mercy For Mayhem“ ein Top-Album zu machen. Der Sound ist roh und rotzig gehalten und passt hervorragend zu dem Stoff.  Fans der Band werden mit dem Werk mehr als zufrieden sein und wer sich zum klassischen Speed Metal hingezogen fühlt sollte unbedingt reinhören.

Anspieltipp: Evil Like a Knife

Wertung: 6,5 / 10