Unpure – Prophecies Ablaze
Unpure treibt schon seit den frühen Neunzigern ihr Unwesen im metallischen Untergrund. Vier Alben brachten sie hervor. Anfänglich klar im Black Metal heimisch, fanden über die Jahre immer mehr Elemente aus Thrash und Speed Metal Einzug in die Musik der Schweden. Auf ihrem aktuellen Album „Prophecies Ablaze“ ist nun erstmals auch Pelle Forsberg zu hören – der als Gitarrist von Watain bekannte Musiker stieß 2011 zur Band und gibt nun – ganze zwölf Jahre später – sein Langspieler-Debüt. Ebenfalls für Watain-Fans interessant: sowohl den Drummer als auch den zweiten Gitarristen von Unpure finden wir ebenfalls im Live-Lineup der oben genannten Black Metaller.
Nun soll es aber in erster Linie um die Musik auf dem aktuellen Album gehen. Und die kommt angenehm leichtfüßig, zugänglich und spielfreudig daher. Denn obwohl die tiefschwarzen Wurzeln allgegenwärtig sind – mit einer entsprechenden Prise Death Metal – hat sich der klassische Speed Metal doch die Herrschaft gesichert. Nur in einer düstereren, bedrückenderen Form als wir es uns von anderen Genrevertretern gewohnt sind. So stehen die doch eher warmen, einladenden Riffs oft im starken Kontrast zum eher bedrückenden, unheilvollen Gesang. Wenn da dann noch ein strikter, schnörkelloser Blastbeat drüber knüppelt scheint dies auf dem Papier vielleicht etwas unpassend. In der Praxis funktioniert es ganz hervorragend.
Unpure erfindet mit „Prophecies Ablaze“ das Genre nicht neu; keines der drei oben genannten. Aber als stimmiges Speed Metal Album der etwas anderen Art dürfte es großen Anklang finden. Songs wie beispielsweise „The Witch Of Upsala“ zeigen ganz gut wie geschickt die Herren um etablierte Genregrenzen herumspielen ohne dabei zu progressiv zu wirken. Der Song ist zwar abwechslungsreich, macht dabei aber nie den Eindruck gedankenlos zusammengesetzt worden zu sein. Und dieser Ansatz lässt sich auf das Album als Ganzes übertragen. Speed, Black und Death in einem schwedischen Eintopf der gut gewürzt jeden hungrigen Metalhead sättigen sollte.
Anspieltipp: Northern Sea Madness, The Witch Of Upsala, His Wraith And The Red Soil
Wertung: 7,0 / 10
Gesamtlänge: 41:35
Label: Invictus Productions
VÖ: 31.03.2023
Tracklist
1. Megalithic Gateways
2. Northern Sea Madness
3. Small Crooked Bones
4. The Witch of Upsala
5. Beyond the Nightmares
6. His Wrath and the Red Soil
7. Prophecies Ablaze
8. Endtime Dictator
Website der Band: https://unpureupsala.bandcamp.com/
--------------
Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.