Vorga – Striving Toward Oblivion
Das Black Metal unfassbar vielfältig ist dürfte niemandem fremd sein. Da Tod, Leid, Krieg und Hass bei vielen Bands in den Lyrics tief verwurzelt sind wundert es auch keinen, dass sich viele der Kriegsthematik widmen. Vorga gehört da allerdings nicht dazu. Warum ich trotzdem damit anfange? Ganz einfach: während gewisse Bands so klingen als würde man intensive Kampfhandlungen verfeindeter Panzerdivisionen miterleben, erinnert der Klang anderer Bands eher an die Atmosphäre, die herrscht, wenn der gezeichnete und gebrochene Überlebende von seinen Erinnerungen aus dem Krieg erzählt. Und nun sind wir voll bei der deutschen Band die mit „Striving Towards Oblivion“ ihr Debütalbum präsentiert.
Für alle die jetzt nicht ganz verstanden haben was ich meine, das Ganze nochmal angenehm kurz verpackt: Vorga spielen unfassbar atmosphärischen und bedrückenden Black Metal, der aber zu keiner Zeit Kraft einbüsst. Wenn andere Genrevertreter akkustische Phasen oder gar cleanen Gesang nutzen, nimmt Vorga bestenfalls etwas Tempo raus – drückt aber ordentlich weiter. Gutes Beispiel dafür ist der Song „Comet“. Nicht der klassische Blastbeat und zeitweise sehr gemächliches Riffing – aber dennoch kraftvoll ohne Ende.
Bei „Striving Towards Oblivion“ sollte man sich aber nicht zu sehr auf einzelne Songs konzentrieren. Viel mehr funktioniert das Album als Ganzes. Klar, dies kann durchaus auch als negativ empfunden werden. Hier funktioniert es aber mal wieder ganz ausgezeichnet. Hier handelt es sich um eine Platte, die man sich am besten bewusst, mit einem schönen Getränk nach Wahl, mit vollem Fokus zu Gemüte führt. Am liebsten natürlich live, aber das ist ja so ne Sache im Moment. „Striving Towards Oblivion“ würde mit Sicherheit auch im Hintergrund funktionieren – nur geht da halt einiges verloren.
Also, Freunde von schnörkellosem Baller-Atmo, hört mal rein. Nicht das abwechslungsreichste und vielleicht auch nicht das innovativste Album der letzten Jahre, aber es muss auch nicht ständig alles neu erfunden werden. Gebt dem Album eine Chance. Es lohnt sich!
Anspieltipp: Comet, Last Transmission, Death Manifesting
Wertung: 8,5 / 10

Gesamtlänge: 44:48
Label: Transcending Obscurity
VÖ: 04.02.2022
Tracklist
1. Starless Sky
2. Comet
3. Disgust
4. Stars My Destination
5. Last Transmission
6. Fool's Paradise
7. Taken
8. Death Manifesting
Website der Band: https://vorga.bandcamp.com/
Bearbeitet von Nabu an 01.02.2022, 18:50
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Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.