Thema: Review: Trespasser - Why Didn't It Happen?, Anarchistischer Black Metal aus der Ukraine oder Schweden | < Älteres Thema | Neueres Thema > |
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Beitrag Nummer: 1
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ALUCARD
Enunciator of Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 3622
Seit: 09.2008
Mitglied Bewertung: 4
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Geschrieben: 01.10.2019, 13:26 |
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Trespasser - Why Didn't It Happen?
Na also, geht doch: Black Metal aus (vermutlich) dem Osten Europas ohne faschistischen/rassistischen Beigeschmack, mittlerweile ja auch schwer zu finden. Wenn selbiger dann auch noch so gut reinläuft wie das Album der Ukrainer dann gerne mehr davon. Wobei, so sicher bin ich mir bei der Länderangabe nicht: Die Bandcampseite sagt Ukraine, das Label sagt Schweden. Und auch zum Veröffentlichungsdatum gibt es unterschiedliche Angaben, alles sehr verwirrend und mysteriös. Anyway, es soll um die Musik gehen.
Und die Truppe macht auch gar kein Geheimnis aus ihrer Einstellung: "TRESPASSER was formed by XVI to balance the right wing tendencies in the black metal sphere: "Let me be clear. This is not black metal. It's everything black metal is not. It's un-orthodox, non-magickal, un-true and un-cult. This is political music and these are anarchist anthems. It is materialist and anti-fascist music. I do acknowledge the connection between religion and politics, but I puke on black metals self-centered ego-worshipping and quasi-spiritual rituals. Liberation and emancipation lies not in individualist neo-spiritualist introspection. It lies, like always, in organisation"".
Soweit der Hintergrund, man könnte erwarten das das Ergebnis dann irgendwie anstrengend klingt oder einen schweren studentischen Anstrich hat. Ist aber nicht so, "Why Didn't It Happen?" braucht sich sowohl klanglich als auch musikalisch hinter keinem anderen Album der Neuzeit verstecken. Finster rasselnd und dennoch kraftvoll nach vorne preschend bekommt man mittels 7 Titeln die Ohren freigepustet, steht mit der nötigen Melodik und viel Atmosphäre versehen. Aufgelockert wird der Ritt noch durch diverse Samples und dezente Tempoverschiebungen, vor allem die teils hymnischen Gitarrenläufe heben die Titel über Durchschnittskost und sorgen für Wiedererkennungswert. Also keine Angst, wer Black Metal im Herzen hat kann die Scheibe problemlos huldigen. Wünschenswert wäre es natürlich wenn der geneigte Hörer durch die Texte, die Einstellung und die Aussagen der Band einige Denkanstösse mitnimmt und sein eigenen Tun hinterfragt. Ich finde es sehr mutig und auch wichtig sich derart deutlich zu positionieren! "Stand-out" Titel ist für mich "To the Barricades" bei dem zum Ende hin noch kirchlich klingender Chorgesang intergriert wird der mir bekannt vorkommt, ich komme aber einfach nicht drauf woher.
8 von 10 Punkten
Gesamtlänge: 32 Minuten Label: Heavenly Vault Records Vö: 28.02.2019
1.Hunted like Wolves 03:29 2.Black Flags on a Blood-Red Horizon 03:40 3.To the Barricades! 04:14 4.Death to Fight Death 05:36 5.Tachanka 04:42 6.The Execution of Grigor'ev 03:06 7.Miscreant Dawn 06:46
https://trespasserxvi.bandcamp.com/album/- https://vaultofheaven.bandcamp.com/album/-
-------------- BC
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Beitrag Nummer: 2
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Nabu
Master of All Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 597
Seit: 08.2014
Mitglied Bewertung: 4.5
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Geschrieben: 02.10.2019, 00:51 |
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Klingt prinzipiell interessant. Habe ich das richtig verstanden dass sich die Aussage der Band (wir sind alles nicht was BM ist) auf alles AUSSER die Musik bezieht?
Wobei ich mich dann Frage warum man BM gewählt hat.. Hmm, erstmal reinhören!
-------------- Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.
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Beitrag Nummer: 3
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Nabu
Master of All Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 597
Seit: 08.2014
Mitglied Bewertung: 4.5
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Geschrieben: 03.10.2019, 13:56 |
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mittlerweile reingehört und als gut befunden! Sehr treffend beschrieben Herr Alu
-------------- Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.
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Beitrag Nummer: 4
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Beitrag Nummer: 5
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ALUCARD
Enunciator of Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 3622
Seit: 09.2008
Mitglied Bewertung: 4
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Geschrieben: 06.10.2019, 23:47 |
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Die Herkunft der Band hat sich nach nettem Kontakt mit selbiger auch geklärt, es sind Schweden. Und die Livebesetzung der Truppe besteht aus Deutschen. Das mir vertraut vorkommende Ende von "To the Barricades" stammt von “A Las Barricadas”, einem anarchistischem Song aus dem spanischen Bürgerkrieg.
-------------- BC
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Beitrag Nummer: 6
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Slaypultura
Prayer of Death
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 2611
Seit: 09.2006
Mitglied Bewertung: 4.12
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Geschrieben: 07.10.2019, 15:37 |
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Soso. Hast du die Herren auch mal gefragt wieso sie dann ihr Albumtitel auf Kyrillisch abgedruckt haben und wieso sie auf ihrer Bandcampseite angeben aus der Ukraine zu sein
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