Chaedrist - Grandevality
„metal sounds – mystic words – magick arts“. So beschreibt die Band Chaedrist sich selbst. Ich persönlich könnte damit erstmal nichts anfangen, trifft eine solche Bezeichnung doch auf einen großen Teil der (Black) Metal Bands zu. Erst nachdem ich mir Grandevality immer und immer wieder angehört habe verstehe ich, was mir die Band damit sagen will. Und im Folgenden möchte ich euch erläutern warum es sich lohnt dies herauszufinden.
„Grandevality“ ist im weitesten Sinne ein Black Metal Album. Die Einflüsse sind allgegenwärtig. Chaedrist verbinden in ihrer Musik so ziemlich alles was uns der Black Metal in den letzten fast 40 Jahren geboten hat. Und damit nicht genug: unter dem Mantel des allgegenwärtigen, eigen interpretierten Black Metal zeigen sich deutliche Merkmale anderer Genres. Dabei wird nicht auf die gängige Kompatibilität geachtet. In die Musik wird alles eingewebt was zu Verfügung steht. Und das in einer Art und Weise wie sie mir bis heute noch nicht untergekommen ist. Schon der erste Track „Jenseits aller Sonnen“ ist ein perfektes Beispiel dafür. Man startet mit einem klassischen Riff und wechselt bereits nach wenigen Takten in einen Rhythmus der eigentlich im Gegensatz zum Vorangegangenen steht. Und genau dieses allgegenwärtige paradoxe ist es was den Reiz dieser Platte ausmacht. So werden im Mittelteil des Songs Rhythmen verwendet die man eher im Death Metal ansiedeln würde. Und die ruhigeren, mystischen Parts im letzten Drittel sprengen dem Rahmen der Genreklischees völlig. In dieser Art und Weise ließe sich jeder Song beschreiben. Denn kein Lied lässt sich zweifellos einem Genre zuweisen. Die Frage „Was machen Chaedrist eigentlich?“ lässt sich immer gleich beantworten: „Im Prinzip Black Metal, aber…“.
„Grandevality“ lässt sich als Album kaum einordnen. Es ist das Ergebnis zweier Musiker die all ihre Einflüsse dazu verwenden sich selbst zum Ausdruck zu bringen. Es ist ehrlich, greifbar und verständlich. Ein Album welches unzählige Puzzlestücke zu einem großartigen Bild zusammenfügt und sich am besten dadurch charakterisieren lässt, dass es sich nicht charakterisieren lässt. Für mich ein Pflichtkauf.
Anspieltipp: Jenseits Aller Sonnen, Alte Eiserne Brücken, Grandeval Goddess
Wertung: 9.5 / 10
Gesamtlänge: 38:24
Label: Independent
VÖ: 31.01.2015
Tracklist
1. Jenseits Aller Sonnen
2. Anything Goes But Nothing Remains
3. Schöpferkraft Und Weltenbrand
4. Whichever Signs We Carve
5. Alte Eiserne Brücken
6. Den Verdens Nye Avguden
7. Im Widerschein Der Wirklichkeit
8. Grandeval Goddess
Website der Band: https://www.facebook.com/chaedrist
Bearbeitet von Nabu an 23.01.2015, 18:41
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Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.