Azze
Enunciator of Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 3701
Seit: 08.2004
Mitglied Bewertung: 4.4
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Geschrieben: 23.03.2012, 10:22 |
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Letztens habe ich das frisch gemasterte Demo der Band HulmA in die Hand gedrückt bekommen, grund genug für den Azze mal wieder die Finger in die Tasten hauen zu lassen und ein paar Zeilen dazu zu schreiben.
HulmA ist eine 2010 gegründete Band aus Ulm, welche sich ganz dem Black Metal verschrieben hat. Die Mitglieder des infernalen Fünfers haben vorher schon in einigen anderen Kapellen einiges an Erfahrung sammeln können, u.a. Wurzel und Several Stabwounds.
So merkt man gleich nach dem ersten durchhören, das hier durchwegs gute Musiker am Werkeln sind, die ihr schwarzes Handwerk gut verstehen. Die Gitarreros wissen vortrefflich ordentliches schwarzes Geschredder zu fabrizieren, hier treffen sägende Melodic Lines auf dunkle Riffs. Beim Riffing zeigen sich aber auch gerne mal andere Stilrichtungen, so kommt doch an der einen oder anderen Ecke ein Riff durch, das vom Prinzip her auch von einem geilen Rock’n’Roll Song hätte stammen können. Für Abwechslung ist an der Gitarrenfront also reichlich gesorgt. Bassturbator steuert auf seiner Bass-Axt ordentlich was zur Soundwand bei, verbleibt er aber nicht wie viele seiner Kollegen nur in den tiefen Lagen, sondern steigt an vielen Stellen der Songs dann doch gerne mal bis zum 20ten Bundsteg auf und gibt hier seine teilweise improvisierten Basslines zum Besten. Auch live konnte ich mich davon überzeugen das hier kein „Ich schrub meine E-Seite bis zur Vergasung“ Basser am Werk ist. Daumen hoch dafür. Kriegstrommler Gram unterstützt seine Kollegen durch zackiges und variables Drumming. Zwischen doomig langsamen Drums und Ackerumpflügenden Blastbeats ist auch noch einiges an Platz für geile rockig-rotzige Drumeinlagen. Sänger Grimmbart bietet für Black Metal ungewöhnlich Abwechslung zwischen Screams und schönen DM-Growls, wobei die Screams eher überwiegen. Auch wenn er zur Länge der Songs gesehen recht wenig zum Besten gibt, gehen seine Schreie durch Mark und Bein. Zudem bemüht er im Intro des Songs „A Föld Panasza“ ein etwas ungewöhnliches Instrument und zupft eine Runde auf seiner Maultrommel. Auf jeden Fall eine witzige Einlage.
Genug zur Band, jetzt mal zu den Songs. Der Opener „Seuche“ ackert von Beginn an in schönem Midtempo durch die Botanik, Schreihals Grimmbart zeigt direkt was in ihm steckt. Im Mittelteil sorgt ein schöner Rockpart mit zackigem Drumming für Stimmung, um gegen Ende hin mit ordentlichen Blastbeats und Sägeriffs den Song zu einem jähen Ende zu bringen. Schöner Einstieg.
„Hey Wanderer“ startet recht steil in den Song ein, zum Refrain und zum Mittelteil hin wird wieder schön das Tempo variiert. Zum Ende hin wird wieder richtig geholzt was die Äxte hergeben. Auf über 7 Minuten kommt keine Langeweile auf.
„A Föld Panasza“ startet sehr beschaulich in den Song, mit Maultrommel und leichten Hintergrund Vocals. Nach dem Intro geht’s dann volle Kanne ab, Geschredder und Blastbeats vom feinsten. Live hat mich dieser Song richtig weggeblasen. Da kommt Stimmung auf.
Zum Abschluss bringt „Ständig am Abgrund“ alle bisher gespielten Elemente nochmal zusammen. Wieder eine schöne Mischung aus Midtempo und Blast-Salven, unterlegt von derben Geschredder und Gekreische.
Nach guten 20 Minuten ist die Kampfansage der 5 Ulmer dann auch wieder vorbei, hinterlässt aber einen rauen und finsteren Eindruck im Kleinhirn, so wie ich es von Black Metal erwarte. Hier ist auf jeden Fall einiges an Potential drin, das Lust auf mehr macht. Wer Helrunar, Blutnebel und Konsorten mag, sollte hier mal ein Ohr riskieren.
Line Up:
Grimmbart – Screams/Growls Harry – Guitars Franky – Guitars Bassturbator – Bass * Gram – Drums
* welche Überraschung
Tracklist: 1. Seuche 2. Hey Wanderer 3. A Föld Panasza 4. Ständig am Abgrund
http://www.myspace.com/hulma666
Demo-Videos http://www.youtube.com/watch?v=-g6HlqOK9i4 http://www.youtube.com/watch?v=opkRs4Rpnqw
Bearbeitet von Azfares an 28.03.2012, 07:58
Bild hinzugefügt
-------------- Feel the weight of the coming pain, anticipate certain death awaits slow devour of corrosive fear, sink down with the phobia Endless paranoia
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