Thornium - Mushroom clouds and dusk
Mit ThorniuM kommt mal wieder was ganz großes aus der Black Metal Szene von Schweden. Nach Gründung der Band im Jahr 1993 folgte zunächst eine Demo und 1995 das erste Full-lenght-Album "Dominions of the eclipse" auf einem kleinen Label welches zuvor schon Dimmu Borgir, Ulver und Gehenna unter Vertrag hatte. Dann war erst mal Funkstille bis die Norweger 2008 bei Soulseller Records einen Deal für drei Alben unterschrieben. Mit "Mushroom clouds and dusk" liegt nun der erste Hassbatzen der Band vor.
Rasender rauer und zugleich atmosphärischer Black Metal auf musikalisch hohem Niveau erwartet den Metalhead. Ideen- und Abwechslungsreich gehen die Norweger ans Werk, so wird es nie langweilig, zudem kann ich keinen schlechten Song auf der CD ausmachen, ebenso keine Atompilze wie im Titel des Album erwähnt. Atmosphärisch, mal schleppend mal rasend, durch abwechslungsreiche kurze Breaks und Tempiwechsel immer interessant gestaltet, dennoch erkennt man die Trademarks der Band immer wieder. Der Sänger wartet mit greller Stimme auf und ist nicht zu laut abgemischt. Er klingt sehr dämonisch und könnte frisch der Hölle entsprungen sein. Viele Horrorfilme könnten durch den guten Mann bereichert werden. Verstehen kann man den Gesang eigentlich nicht wirklich. Mag auch daran liegen dass drei der acht Songs in norwegischer Sprache gesungen werden. Die Gitarrenfraktion liefert die obligatorische kreischende Gitarrensoundwand, das Drumming zeichnet sich durch viel Doublebassgeballer aus und wird recht modern gespielt wie es z.B. bei Dimmu Borgir der Fall ist. Nahezu alle Lieder beginnen mit besonderen Effekten oder Gitarrenriffs und enden mit einem sauber eingespielten Schluss. Manche Elemente erinnern an die bereits erwähnten Norwegischen Nachbarn Dimmu Borgir aber im Grunde sind ThorniuM viel rauer unterwegs. Freunde des rauen Black Metals wie er von Cirith Gorgor oder Darkened Nocturnal Slaughtercult zelebriert wird, sollten hiermit ihre wahre Freude habe.
Hier ein paar Eindrücke zu den Songs:
Los geht es mit "Döden", dieser startet fett, schnell, und mit greller Soundwand. Hier werden keine Kompromisse gemacht und es gibt voll eins auf die Fresse, roher Black Metal wie es roher kaum noch geht. Gegen Ende des Songs ertönt im Hintergrund noch ein orientalisch klingendes Gitarrensolo, was mich an Melechesh erinnert.
Song Nr. 2 mit dem originellen Titel "In the service of hell (Satanic Black Metal)" bewegt sich von langsamen Tempo bis hin zum Midtempo, mit dröhnenden tiefem Highspeed Doublebassgeballer und sehr langsam und gemächlich gespielten Gitarren. Hier stimmt einfach alles.
Gerade Track 4 "Black goddess" stellt vortrefflich unter Beweis wie variabel die Schweden sind, Tempi- und Rhytmuswechsel gefallen, zwischendrin dezenter tiefstimmiger Sprechgesang, dezente Engelsgleiche Stimmen im Hintergrund, sehr atmosphärisch das Ganze.
Song 6 "Ett Hiarten av Sten" ist wieder eine dämonisch rohe Midtemponummer mit kurzem Zwischenspielen im modernen glattpolierten Gewand.
Das folgende "Melankoli och Död" bewegt meist im Uptempo bis Highspeed, dazu ultrafettes Drumgeballer was einer Flugabwehrkanone in nichts nachsteht, ganz dezente Synthesizertöne im Hintergrund. Die Brutalität von DNS dazu stampfender Rhythmus von Gjenferdsel und modernes bombastisches Drumming ala Dimmu Borgir - das ist großes Kino.
Der Rauswerfer "Beyound cosmic borders" wird meist gemächlich und atmosphärisch gespielt. In kurzen Zwischensequenzen ertönen engelsgleiche Keyboardmelodien welche teils stark an Dimmu Borgir erinnern, der Schlagmann spielt dazu auf der Snare Marschmusik. Dann wiederum treibende Rhythmen die durch den Schlagzeuger mit der Doublebass und Einsatz der Becken maßgeblich geformt werden. Abgerundet wird der mit 6:45 Minuten längste Song des Album durch gelegentlich eingestreute Highspeedparts.
Resümee: Ein großes Album des Genre raw Black Metal. Meist im Midtempo bis Highspeed wird atmosphärisch dichter und abwechslungsreicher Black Metal gespielt. Auch wenn das Drumming etwas modern und synthetisch klingt, ist das Album ein typisch norwegisches Stück der Extraklasse. Fans von Cirith Gorgor, Darkened Nocturn Slaughtercult oder auch Gjenfersel sollten hier ein Ohr riskieren.
A great album out of the genre raw black metal. The norwegians playing athmospheric and variable black metal, mainly in midtempo to highspeed. However the drums sounds a bit to modern and synthetic, the album sounds like a typical norwegian or swedish master piece. Fans of Cirith Gorgor, Darkened Nocturn Slaughtercult or Gjenferdsel should give them a try.
Anspieltipp: Ein schnelles Stück ist "Döden", die Variabilität der Band wird in "Beyond cosmic Borders" oder "Black Goddess" gezeigt.
Wertung: 9 / 10
Gesamtlänge: 38:48 Minuten
Label: Soulseller Records
VÖ: 04.2009
Tracklist
1. Döden
2. In The Service Of Hell (Satanic Black Metal)
3. Mushroom Clouds And Dusk
4. Black Goddess
5. Horns And Hoofs
6. Ett Hjärta Av Sten
7. Melankoli Och Död
8. Beyond Cosmic Borders
Website der Band: www.thornium.com
Myspace: www.myspace.com/thetruethornium
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I will rise up from the chaos
I will rise up from the grave
A brother to the darkness
A master to the slaves