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In meinem Bekanntenkreis ist es zur schönen Tradition geworden; alle zwei Jahre den METALDAYS in Tolmin, Slowenien einen Besuch abzustatten (jedes Jahr wäre dann doch zu teuer). Das erste Mal waren wir folglich 2012 dort, als das Festival, vor dem Wechsel des Veranstalters, noch METALCAMP hieß. Ein viel besserer Name wie ich finde. Auch das neue Motto "What else matters" geht mir im Vergleich zu dem viel passenderen Credo "Hell over Paradise" auf den Geist, wer will schon ständig an Metallica erinnert werden?
Aber, das sind ja nur Oberflächlichkeiten, ansonsten hat sich seit METALCAMP - Zeiten glücklicherweise nicht viel geändert. Kurioserweise haben wir bisher jedes Mal Pech mit dem Wetter gehabt, während es immer strahlenden Sonnenschein gab wenn wir zuhause geblieben sind, regnete es verlässlich wenn wir zugegen waren. So war es auch dieses Jahr. Zum Glück konzentrierte sich der Regen jeden Tag auf den Nachmittag wodurch die Konzerte am Abend nicht beeinträchtigt waren. Und Sonne gab es letzten Endes auch noch eine ganze Menge, besonders am Wochenende vor den Konzerten (wir sind zeitig angereist) und am Freitag, dem letzten Tag des Festivals regnete es überhaupt nicht und man hatte Gelegenheit die Strände aufzusuchen und ins eiskalte Wasser zu springen. Nun gut, kommen wir zu den Konzerten:
Tag1:
Das erste Konzert auf der großen Bühne bestritten die Holländer ZIX, von denen ich ursprünglich angenommen hatte sie wären Slowenen (warum auch immer). Ganz nett, inklusive liebreizender Sängerin und klassischem Heavy Metal im Gepäck. Kann man sich durchaus geben.
Mit DRAKUM stand dann die erste Mittelalter-Metalband des Festivals auf dem Programm. Das ist ja immer so eine Sache, da so was ja schnell mal langweilig werden kann. Aber; zumindest bei mir kam bei DRAKUM keine Langeweile auf. Sie hatten genau die richtige Mischung parat und ihre Musik machte so richtig Laune. In Laune kamen in diesem Moment leider auch die Regengötter (wie erwähnt lief es so fast die gesamte Woche) und wir mussten uns in die Überdachung des Eingangszeltes zurückziehen und uns das Ganze aus einiger Entfernung ansehen.
Als der Regen nachgelassen hatte, entfachten DESERTED FEAR ihr oldschooliges Deaht-Gewitter im OBI-Stil und machten damit so richtig Spaß. Eines der ersten Highlights dieses Festivals wenn auch noch nicht allzu viel vor der Bühne los war.
Von FLESHGOD APOCALYPSE kannte ich bisher nur den Song"The Violation" der ist aber auch so was von saugeil. Während der Begutachtung des gesamten Sets stellte sich dann aber schnell heraus, dass FA eigentlich nur eine recht derbe Version von NIGHTWISH darstellen. Etwas was ich nun nicht unbedingt benötige. Unterhaltsam war das Ganze aber dann doch. Nicht zuletzt wegen den Renaissance-artigen Kostümen, des Klavierspielers (welcher vom Rest der Band brutal an die Wand gespielt wurde) und der dicken Opernsängerin.
Da Speed/Thrash Metal der 80er meine liebste Metalstilrichtung ist, (was mich wahrscheinlich zum Forenweichei macht) freute ich mich sehr auf die Recken von SACRED REICH. Von ihrer Debutscheibe "Ignorance" spielten sie leider ausschließlich den Song "Death Squad" (immerhin) und legten den Schwerpunkt ihrer Songauswahl auf die Platte "American Way", was zur Folge hatte, das größtenteils Midtempo-Thrashnummern auf dem Programm standen. Das ist zwar etwas schade, ging aber schon in Ordnung, denn "Surf Nicaragua" von der gleichnamigen EP spielen sie ja glücklicherweise immer. Und der reißt ja einiges wieder raus. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Regen pünktlich zum Auftritt der Band wieder einsetzte und ebenso pünktlich mit den letzten Tönen von SACRED REICH wieder aufhörte. Glücklicherweise wurde der Guss nicht wirklich stark, so dass wir uns nicht unter die Überdachung verkrümeln mussten.
Nun war es an der Zeit mal zur kleinen Bühne zu schlendern welche eingerahmt von einigen Bäumen ja eine sehr angenehme Location darstellt. Dort bekamen wir noch einen Großteil der BATTLECROSS-Show mit, welche energiegeladenen Thrash auf die begeisterte Menge abfeuerte. Feine Sache.
Als nächstes stand auf der kleinen Bühne JESS COX auf dem Programm, welcher Songs der NWoBHM-Band TYGERS OF PAN TANG im Gepäck hatte. Da man heutzutage, im Gegensatz zu den 80ern z.B., auf Metal-Open Airs immer eine ganze Menge Ballermucke geboten bekommt (z.B. haufenweise Death Metal-Bands) schaue ich mir die wenigen traditionellen Hardrock und Heavy Metal Bands, die auf den METALDAYS mit von der Partie sind, immer sehr gerne an. Da meine Freunde bei diesen Gelegenheiten immer gerne über den Gesang meckern, da dieser in diesem Genre ja öfter etwas heller ist (so auch vor 2 Jahren bei RIOT) habe ich ihnen dieses Mal versucht durch die Blume mitzuteilen, dass ihnen JESS COX wohl nicht gefallen wird und es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn sie schon mal zur großen Bühne vorgehen würden ( dann hätten sie noch was von DARK FUNERAL mitbekommen). Aber sie sind geblieben, und wie befürchtet quackten sie hinter mir die ganze Zeit rum wie Scheiße der Gesang doch sei (dabei ist die Stimme von COX gar nicht so hoch).Als mir das zu bunt wurde, habe ich mich direkt vor die Bühne begeben und wurde mit "Eat The Rich" belohnt der zu Ehren von Lemmy gecovert wurde. Schön.
Tja, Headliner des ersten Tages waren dann TESTAMENT. Und deren Auftritt war wie immer. Routiniert, fetter Sound, angeheizte Stimmung. Ich persönlich hatte mal wieder ein Problem mit ihrer Songauswahl. Von der ersten (und geilsten) Platte spielten sie nur „Over The Wall“ (Yeah) und „Alone In The Dark“, den spielen sie ja immer, ich frage mich wirklich, ob ich meinen Lieblingssong „Do Or Die“ noch mal Live erleben werde, bevor ich in die Kiste springe. „Disciple From The Watch“ war dann auch der letzte ältere Song den sie noch spielten, ansonsten nur neuere Sachen, die aber durchaus hörbar waren. Der Auftritt war aber trotzdem äußerst gelungen. P.S.: Schande über mein Haupt! Ich sehe gerade auf Setlist fm, das TESTAMENT 7(!) alte Songs gespielt hat und nicht nur 3. Von der zweiten Platte spielten sie noch den Titelsong "The New Order", "Into The Pit" und "The Preacher". Und von "The Legacy" war noch "The Haunting" dabei, und dass mir das durch die Lappen gegangen ist, obwohl ich das Debut heiß und innig liebe, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Mannomann, wie besoffen kann man denn sein? Peinlich, peinlich und ich beschwere mich noch darüber, dass sie nur 3 alte Lieder gespielt hätten. :S Kein Wunder, dass es mir doch sehr gut gefallen hat.
Tag 2:
Eigentlich wollten wir uns ja die isländischen Recken von SKALMÖLD ansehen, aber da hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht.
So fanden wir uns also etwas später ein um CATTLE DECAPITATION zu huldigen. Die haben auch die letzten beiden Male in Tolmin gespielt als wir zugegen waren, und sie haben nun sogar den Sprung auf die große Bühne geschafft. Damals wussten sie mit ultraderben "voll auf die Fresse-Grindcore" zu überzeugen; da wurden keine Gefangenen gemacht. ; Inzwischen ist ihre Musik doch etwas vielschichtiger geworden und die Songstrukturen sind ein gutes Stück ausgefeilter als noch wenige Jahre zuvor. Hat schon was, aber irgendwie auch schade. Aber, das ging schon O.K., es war immer noch heftig genug.
Auf der kleinen Bühne ging es dann nahtlos mit dem Oldschoolgeballer von den Brasilianern NERVOCHAOS weiter die dieses Jahr ihr 20jähriges Bestehen feiern. Sie hätten etwas mehr Interesse der Festivalbesucher verdient, denn der Gig war verdammt geil.
Danach gab es tanzbaren Mittelaltermetal der russischstämmigen ARKONA, welche die Stimmung vor der recht gut besuchten großen Bühne dann auch gut anheizten. So richtig ging die Party aber erst bei den letzten 3 Songs ab, als die Band noch mal so richtig auf die Kacke haute. Ein köstlicher Anblick, wie ein Typ voller Elan ins nächste Pinkelrinnen-Dixi hineingetanzt ist.
Wieder zurück vor der kleinen Bühne bekamen wir noch den Rest von INCANTATION mit, die ihrerseits so richtig krass nach vorne los prügelten, dass kein Auge trocken blieb, da fühlte ich mich an CATTLE DECAPITATION wie sie früher noch klangen erinnert. Hach, so eine fröhliche Grindattacke ist doch immer wieder richtig Geil.
Als nächstes stand dann die Band an, auf die ich mich dieses Jahr am allermeisten gefreut habe: MELECHESH (die ich auch sehr gerne auf der großen Bühne gesehen hätte, aber na ja) Aber auch im kleinerem Rahmen wussten sie voll und ganz zu überzeugen. Leider haben sie nichts von ihren ersten beiden Alben gespielt. Gerade "Djinn" gehört zu meinen absoluten Favoriten. Von den älteren Platten war aber immerhin "Sphinx" in Form des Songs "Triangular Tattvic Fire" vertreten. Der Schwerpunkt lag allerdings auf den letzten 3 Veröffentlichungen. Da ihr immer noch aktuelles Werk "Enki" aber auch richtig gelungen ist, macht das nicht wirklich was. Die Band wusste auf jeden Fall rundum zu überzeugen und vor der Bühne war dementsprechend auch schwer was los und die Stimmung war großartig. Schade, dass es am Merch-Stand keine MELECHESH-Shirts gab, da hätte ich sofort zugeschlagen.
Abschließend hatten MARDUK die Ehre das letzte Konzert des Tages auf der großen Bühne zu bestreiten. Dem wurden sie allerdings nicht wirklich gerecht, das eigentlich ganz zahlreich erschienene Publikum wanderte dann auch recht schnell zu großen Teilen wieder ab. Ich bin jetzt eh nicht der große MARDUK-Experte, wenn ich mal reinhöre, gefallen sie mir aber ganz gut. Das Konzert fand ich aber auch eher unterdurchschnittlich und enttäuschend, na ja.
Tag 3:
Auch an diesem Tag hat uns der Regen mal wieder einen Strich durch die Tagesplanung gemacht. Diesmal mussten wir auf ABORTED verzichten. Wirklich schade, da hätte ich schon echt Bock drauf gehabt. Tja. Zu lange in der Stadt beim frühstücken und vorglühen rumgedaddelt und dann kein Bock gehabt durch den Regen zur Bühne zu rennen, so kann’s kommen.
DYING FETUS waren dann leider ähnlich enttäuschend wie MARDUK am Vortag. Eintönig, ermüdend, ohne Höhepunkte. Lediglich der Song "Your Treachery Will Die With You" stach ein wenig aus der Ödniss hervor. Da hätte ich wirklich mehr erwartet. ROSSOMAHAAR hingegen wussten voll und ganz zu überzeugen. Mit Flötenspieler, welcher während eines Songs auch einen Dudelsack zur Hand nahm, krachten sie voll nach vorne los und hatten trotz Flöte nichts mit Mittelaltermucke zu schaffen sondern spielten lupenreinen Black Metal. Ein Song geiler als der andere Ich kannte die Band bisher noch nicht, habe sie jetzt aber abgespeichert. ROSSOMAHAAR haben wirklich wert.
Dann habe ich mir noch fix die 70er Retro-Band GRAVEYARD reingezogen, die im Vergleich zum Livemittschnitt in den ich zuvor reingehört hatte, auffällige viele sehr softe Abchill-Songs gespielt haben. Das Publikum hatte mit dieser Hippie-Einlage sichtlich keine Probleme, obwohl gerade in den vorderen Reihen fast ausschließlich Black Metal-Volk versammelt war. Na ja, warum auch nicht. ;
Auch die einheimischen SARCASM, die als nächstes spielten, kannte ich wie ROSSOMAHAAR bisher noch nicht obwohl es sie schon seit 1987 gibt (wenn auch mit Unterbrechungen). Unverfälschter abwechslungsreicher Thrash/Speed Metal steht bei ihnen auf der Tagesordnung und sie ließen damit keine Wünsche offen.
So, aber nun wurde es ernst, denn auf der großen Bühne hatten bereits die Grind/Death Urgesteine von NAPALM DEATH ihren Set begonnen. Ich hatte ND seit Jahren nicht live gesehen und war etwas über den Gesang überrascht, der nicht mehr viel mit Grind/Death Gerunze zu tun hat, sondern eher in die Hardcorerichtung geht. Ungewohnt, aber kein wirklicher Kritikpunkt. Denn, "Barney" Greenway , Gesangstechnik hin oder her, gab wirklich alles; er rannte durchgehend zappelig auf der Bühne herum und krakelte die ND-Klassiker in die begeisterte Menge, dass es nur so eine Freude war. ND gehören zweifelsfrei zu den Bands; die es schaffen einen routinierten Gig abzuliefern, der nicht im Geringsten langweilig oder durchschnittlich wirkt. Besonders, wenn sie, wie auch in diesem Fall, die Möglichkeit haben auf einer großen Bühne zu spielen ziehen sie alle Register ihres Könnens und lassen flächendeckende Begeisterung zurück. Selbstverständlich auch bei mir; denn neben der Dead Kennedys-Coverversion "Nazi Punks Fuck Off" war auch mein Lieblingssong von ND "Instinct Of Survival" mit an Bord. Aber den spielen sie ja auch immer, das ist aber auch gut so.
Nahtlos, abgesehen von der Umbaupause natürlich, ging es jetzt weiter mit KREATOR. Auch hier liegt es schon etwas länger zurück, dass ich die Band live sah. Und ich war die letzten paar Male nicht allzu glücklich mit ihrer Setlist, da sie von den ganz alten Klassikern immer nur "Flag Of Hate" und "Tormentor" spielten. Dies verhielt sich diesmal zum Glück etwas anders, schon gleich am Anfang brachten sie als zweiten Song alten Kram ("Terrible Certainty" Yeah) was mir schon mal einen guten Einstieg ins Konzert ermöglichte. Direkt danach kam der unvermeidliche Song "Phobia". Beide Songs hätten es eigentlich verdient etwas später am Abend gespielt zu werden, aber gut es sollte ja noch einiges kommen. Und abgesehen von "Black Sunrise" (schnarch) wusste die Setlist wirklich voll und ganz zu gefallen. Geile Uralt-Songs ("Endless Pain" (!), "Pleasure To Kill", "Flag Of Hate")und überzeugende neuere Sachen ("Enemy Of God", "Phantom Antichrist" "Violent Revolution") abgerundet mit "Extrene Agression" und "Betrayer" wechselten sich ausgewogen ab und rissen die zahlreich angetretene Meute mehr als mit. Darüber hinaus waren KREATOR so ziemlich die einzige Band die so etwas wie eine Bühnenshow zu bieten hatte: Konfetti- und Luftschlangenkanonen hatten sie im Gepäck. Allerdings nicht Form von buntem Karnevalsquatsch. Es handelte sich vielmehr um große rechteckige weiße Konfettis und ebensolche Luftschlangen. Gerade Zweitere boten tatsächlich einen atemberaubenden Anblick, da sie sich recht lange in der Luft hielten was einen Bullet-Time artigen Effekt zur Folge hatte. Hatte schon was. Bei "Flag Of Hate" habe ich übrigens das erste Mal in meinem Leben an einem Cirkel-Pit teilgenommen (ich bin sonst eher der Typ, der headbangend in der Ecke steht) war auch saugeil, wie das ganze Konzert. Wie ich ja schon schrieb; lag mein Hauptaugenmerk dieses Jahr auf MELECHESH aber letzten Endes haben die alten Helden von NAPALM DEATH und KREATOR doch ihre Vormachtstellung behaupten können. Diese beiden Konzerte haben wirklich alles in Grund und Boden getrampelt.
Mit DIE APOKALYTISCHE REITER ist das ja immer so eine Sache. Ich habe schon einige richtig gute Konzerte von ihnen gesehen. Manches Mal sind sie aber auch ganz schön grottig. Dieses Mal wurde schon recht schnell deutlich, dass eher Zweiteres der Fall ist, deshalb machten wir uns flugs vom Acker. SECRETS OF THE MOON auf der kleinen Bühne war auch nicht so unser Ding, also ab zur Strandbar.
Tag 4:
Am Donnerstag war der obligatorische Regen am Nachmittag besonders schlimm. Es hat sich regelrecht eingepisst und es war, wenn man sich die Wolkendecke so anschaute, zu befürchten, dass es dieses Mal nicht zum Abend hin aufhören würde. Glücklicherweise war dem nicht so. Tagsüber aber, hingen wir gezwungenermaßen auf dem Zeltplatz herum und pichelten vor uns hin. Auf diese Weise verpassten wir IMMOLATION und SEPTIC FLESH und machten uns, sage und schreibe, erst um 20 Uhr rum auf den matschigen Weg zur Bühne. Denn, wir (zumindest 2 von 3) wollten uns die Drogenfreaks von ELECTRIC WIZARD reinziehen. Diese machten ihre Sache auch wirklich gut und hämmerten ihren extrem gedehnten, schweren SABBATH - mäßigen Sound in die Hirne der Zuschauer. Inklusive Ölprojektionen und 70er Jahre Horror/Erotic Clips auf der Leinwand (So gesehen waren KREATOR natürlich nicht die einzige Band mit Bühnenshow auf dem Festival). Das ganze kam wirklich gewaltig rüber, auch aufgrund der enormen Lautstärke. Damit hatte mein Kumpel allerdings so seine Probleme da seine Ohren schon seit Jahren nicht mehr ganz so wollen wie er will, er steht bei Konzerten deshalb auch immer etwas weiter hinten, weil er sonst nur Soundbrei wahrnimmt. Er ist wahrhaft nicht zu beneiden. Aus diesem Grund sind wir dann auch früher zur kleinen Bühne aufgebrochen als eigentlich geplant. Das fand ich zwar etwas schade, hatte aber alleine auch kein Bock mehr also was soll’s.
Das Positive daran war, dass wir GAMA BOMB komplett sehen konnten und nicht den Anfang verpasst haben. Als GB vor einigen Jahren mit OVERKILL und EXODUS auf Tour waren habe ich sie leider verpasst, da ich Abends arbeite und deshalb nur noch die Headliner mitbekommen habe. So freute ich mich dies nun endlich nachholen zu können. GB spielten einen ausgewogenen Mix ihrer bisherigen Veröffentlichungen und der Sound war druckvoll und klar. Sie orientieren sich nach wie vor an den frühen OVERKILL, was im besonderen Maße für den Gesang gilt. Mir gefällt dies sehr gut, da Blitz sich damals ja schon recht früh von diesem Stil losgelöst hatte und mit OVERKILL einen etwas anderen Weg einschlug. Zwar haben die GB-Songs nicht so einen hohen Wiedererkennungswert wie das Original was die Qualität ihrer Musik aber nicht schmälert. Es war eine schöne Speed Metal-Vollbedienung!
Danach kamen mit DEVILDRIVER und BURY TOMORROW erst einmal 2 Bands mit denen wir nicht allzu viel anfangen konnten und rannten ziemlich orientierungslos in der Gegend rum, bis irgendwann AT THE GATES das letzte Konzert des Tages auf der großen Bühne ablieferten. Ich hatte ja mit ATG nie sonderlich viel am Hut, der Gig hatte aber durchaus was für sich, konnte man gut hören. Ich habe sie neulich auch noch mal auf dem ELBRIOT gesehen. War auch ganz nett.
Danach haben wir, merkwürdigerweise das erste Mal in dieser Woche, den Weg zur Partie im Zelt am Eingangsbereich zur großen Bühne gefunden. Die letzten Tage waren wir nachts immer am Strand. So schön die Location dort auch ist, lief dort größtenteils aber Metalcore der nur sehr selten von wirklich cooler Mucke unterbrochen wurde. Das war im oben erwähnten Zelt anders, wie wir leider (fast) zu spät feststellten. Hier dröhnten nun endlich die liebgewonnenen Klassiker des Heavy Metal aus den Boxen nebst allem was Wert hat aus den Berreichen Thrash/Speed/Death u.s.w. Da fühlt man sich doch wohl. Dementsprechend ging es dort Stimmungstechnisch auch hoch her und Tische und Bänke wurden reihenweise gefällt.
Tag 5:
Tja, so schnell kann’s gehen, da bricht schon der letzte Tag des Festivals an. Am Freitag; wie ich zu meiner Schande gestehen muss, haben wir eben so viele Bands verpasst wie am Vortag. Und zwar aus dem genau entgegen gesetzten Grund: Es war der erste Tag der gesamten Woche an dem es überhaupt nicht geregnet hat, die Sonne strahlte als würde sie dafür bezahlt kriegen. Wir waren also viel an den Stränden unterwegs und außerdem spielten an diesem Nachmittag nicht viele Bands die wir kannten. Lediglich SKYFORGER hätte ich gerne gesehen, aber na ja.
EXODUS, welche kurz nach Acht spielten, wollten wir aber natürlich auf gar keinen Fall verpassen und standen pünktlich vor der Bühne parat. Anfänglich waren noch nicht allzu viele Leute zugegen als EXODUS begannen, aber das sollte sich in handumdrehen ändern. Da tat das Festivalvolk auch gut daran, noch scharenweise gerannt zu kommen, denn der EXODUS-Auftritt gehörte zu den besten der ganzen Woche. Der Schwerpunkt der Setlist lag, wie soll es anders sein, auf "Bounded By Blood" Da gibt es natürlich nichts zu meckern, dennoch hätte ich mir z.B. von der "Fabulous Desaster"-Scheibe noch den einen oder anderen Song mehr gewünscht als nur den unvermeidlichen "Toxic Waltz", aber wie erwähnt, das ist wirklich jammern auf hohem Niveau. Und das Publikum ist dann auch mit recht förmlich ausgerastet: Es gab das gesamte Konzert über einen Circle Pit und mehrere unaufgeforderte Walls of Death (nur eine wurde von der Band initiiert) Nochmahl, ohne jede Übertreibung kann man sagen, dass Exodus eine der besten Performances der METAL DAYS hingelegt hat. Ehre wem Ehre gebührt.
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Jetzt muss ich mich mal als jemand outen, der immer gerne HELLOWEEN gehört hat. Zumindest was das Frühwerk betrifft. Die Mini-LP gehört sogar zu meinen Lieblingsplatten. Die Mischung aus Geschwindigkeit und Melodie spricht mich einfach an. Und von den Bands in HELLOWEENS Fahrwasser haben mir immer BLIND GUARDIAN am Besten gefallen. Obwohl diese auch ziemlich schnell eine Richtung eingeschlagen haben, der ich nicht viel abgewinnen kann, wollte ich mir ihren Auftritt dieses Jahr durchaus zu Gemüte führen. Aber die ersten Songs waren so blutleer uns öde, dass ich gar keine Lust hatte darauf zu warten, ob es noch besser wird. Nicht, dass es so kommt wie bei MEGADETH vor zwei Jahren, wo ich am Ende bereut habe mir diesen Mist bis zum Ende angeguckt zu haben.
Da kamen mir die Finnen HORNA mit ihrem kompromisslosem Black Metal, auf der kleinen Bühne, gerade richtig. Corpsepaint und finnische Texte, sehr geil. Mal wieder eine Band, die es schon seit den frühen 90ern gibt, von denen ich noch nie was gehört habe. Na ja.
Einer meiner Kumpel hatte DRAGONFORCE auf der FULL METAL CRUISE II gesehen und fand sie ganz o.k. also dachten wir ma gucken. Erst mal ging das Ganze mit ziemlicher Verspätung los und dann wurde auch recht schnell klar, woran das lag: Der eigentliche Sänger; Mark Hudson war erkrankt und wurde, da die Band den Gig unbedingt spielen wollte, durch den Norweger Pelek (den wohl einige kannten, ich aber nicht) ersetzt. Deshalb wurden nach einer ellenlangen Umbaupause nur 5 Songs gespielt. Da sie ja früh genug davon wussten, finde ich sie hätten lieber einer anderen Band die Chance geben sollen zu spielen, anstatt solch halben Kram abzuliefern. Denn wirklich toll war der Auftritt nun auch nicht, aber egal, geht mich ja nichts an.
So, das war es dann auch schon, noch ein kurzer Blick ins Partyzelt und Ende; eigentlich wollte ich noch SATAN sehen, aber was soll man machen, ich war fix und fertig, so eine Woche geht ja auch nicht spurlos an einem vorbei. Jetzt habe ich für diesen Bericht so ultralange gebraucht, dass ich auch nicht viel früher dran bin als die offiziellen Magazine Es war auf jeden Fall mal wieder richtig geil und abgesehen von dem geschilderten, hat man natürlich noch eine Menge mehr erlebt und viele Leute kennengelernt. Es ist dort ja eine Menge deutschsprachiges Volk unterwegs. Ich war aber natürlich mal wieder zu schüchtern (oder zu besoffen) um vernünftig Webung für die „SLAYER-T-Shirt Geschichten“ zu machen. Typisch. Wie dem auch sei. Nach alter Tradition fahren wir dann wieder hin. Oder ausnahmsweise doch schon gleich nächtes Jahr? Mal sehen. Bis denn.
Wow das ist ja ein dicker Brocken von Bericht - Hut ab ! Besten Dank für die Eindrücke, war amüsant deine persönlichen Erfahrungen zu lesen :-)
Aber ... Incantation als Grind zu bezeichnen "Hach, so eine fröhliche Grindattacke ist doch immer wieder richtig Geil.", könnte dir ne Menge Feinde im Death Metal Lager bescheren.
Ansonsten aber ein schöner Bericht ! War noch nie dort und werde es wohl auch nie mehr schaffen, soll aber ja wirklich ne tolle Location sein. Prost.
Nein, Feinde will ich mir natürlich nicht machen. Aber mit den Stilrichtungen kann man schon durcheinanderkommen. Besonders, da die Bands ihre Sachen live ja oft noch etwas ungeschliffener oder gar schneller als in der Studioversion spielen. Und Cattle Decapitation, die ja tatsächlich Deathgrind spielen, waren dieses Jahr ziemlich behäbig, da wirkten Incantation im direkten Vergleich wirklich wie lupenreiner Grindcore. Aber ich muß zugeben, dass ich mich in der Hinsicht auch schon zuvor gerne mal geirrt habe; so hielt ich Vomitory auch jahrelang fälschlich für Grind. Aber nun gut, die Grenzen sind ja auch irgendwie fliessend. Zum Metal Days; ja, man hat ja eine riesige Auswahl an Festivals, aber dieses gehört wirklich zu den Besonderen. Allein schon wegen der unglaublichen Landschaft. Vielleicht verschlägt es dich ja doch noch dorthin. Man soll nie Nie sagen.
Wo bleibt meine gute Kinderstube; danke für das Lob allesamt. Aber, zuviel der Ehre. UnDerTaker postet ja fast jeden dritten Tag ähnlich lange Beiträge. Und ich habe ja lange genug dafür gebraucht. Runes In My Memory:Ja; die Landschaft ist wirklich der Wahnsinn. Ein ganz großer Pluspunkt des Festivals.