ALUCARD 
Enunciator of Evil

       
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 3603
Seit: 09.2008
Mitglied Bewertung: 4
|
 |
Geschrieben: 27.04.2022, 10:23 |
|
 |
Feralia - Under Stige / Over Dianam
Interessantes Album das die Italiener uns hier vorlegen, der Nachfolger von "Helios Manifesto" Debütalbum hat auch zwei neue Mitglieder an Bord: Sänger / Gitarrist Erymanthon und Schlagzeuger P verstärken das Kollektiv ab sofort.
Die Zweiteilung im Albumtitel hat seine Gründe, beginnen möchte ich mit "Under Stige". Black Metal heisst die Grundrichtung, die Italiener loten dabei gekonnt alles aus was das Genre zu bieten hat. Nordische Kälte verbindet sich mit melancholischer Wärme, gerne verabreichen Feralia dieses Wechselbad der Gefühle innerhalb eines Titels. Gleich der Opener "Marcia Funesta" bringt alles mit was es braucht um einen interessierten Hörer am Ball zu halten: wärmend melodische Bienenschwarmgitarren, eisiges Gekeife, etwas hymnische Epic und Abwechlungsreichtum ohne Überforderungsgefahr. Das anfangs manisch meditative "The Pyre And The Stars" schafft nach drei Minuten den Schwenk in Richtung Black Metal, verliert seinen zerissenen Charakter aber nie ganz. Gekontert vom stets auftauchenden hypnotischen Klargesang entwickelt der Titel eine ganz eigenen Dynamik. Spannend. "Vigil" wandelt ebenso zwischen harschem Black Metal und rituellen Akustiktönen, das titelgebende "Under Stige" erforscht filosofemartige Welten. Ihr seht, es wird einiges geboten auf dem Album. Die verschiedenen Strömen dann auch so zu verknüpfen das ein sinnvoller Albumfluss entsteht gelingt ihnen dabei problemlos, es ist für den Hörer äusserst spannend und unterhaltsam diesen Stimmungswechseln zu folgen. Verpackt wurde diese Reise in einen kraftvoll natürlichen Klang, leicht kratzig, leicht verwaschen, mit Platz für alle Feinheiten.
Nun folgt Teil 2, "Over Dianam". Der komplette Gegenentwurf... Die zweite Seite des Albums ist rein akustisch gehalten, folkig, mittelalterlich. Erinnert mich stark an Stille Volk, Empyrium zu "Weiland" Zeiten und ähnliche natur- und heimatverbundene Bands. Alles sehr reduziert, aber mit kraftvollem Gesang und einer episch anbetenden Note. Auf jeden Fall alles andere als langweilig, auch wenn die Stimmungswelt eine ganz andere ist wie bei "Under Stige". Kein Lagerfeuergeklimper wie auf dem Pfadfinderausflug, sondern mit Hirn, Hand und Fuss.
8,5 von 10 Punkten

Gesamtlänge: 64 Minuten Label: Time To Kill Records Vö: 28.04.2022
Tracklist:
Under Stige 01 - Intro - Laudatio Funebris 02 – Marcia Funesta 03 – The Pyre And The Stars 04 – Manes 05 – Vigil 06 – Under Stige 07 – Outro – Terminalia Over Dianam 01 – Over Dianam 02 – Arthemide 03 – The Altar And The Deer 04 – Green Omen
Line-up: Krhura - bass Raijinous - guitar, synth, backing vocals Erymanthon Seth - lead vocals, guitar P - drums
Agghiastru of Inchiuvatu and Haavard of Dold Vorde Ens Navn, ex-Ulver, ex-Satyricon appear as special guests, the former in "Laudatio Funebris" ("Under Stige"), the latter in "The Altar and the Deer" ("Over Dianam").
https://feraliablackmetal.bandcamp.com/
-------------- BC
|