George und ich kamen erst gegen 21:30 Uhr im Q-Kaff auf dem Uni-Gelände an. Bei schönem Wetter war an dem Tag einiges los auf dem Uni-Gelände. Zum einen war da eine laute Reggae-Party am laufen, zum anderen saßen einige Leute vor dem Q-Kaff uns schauten das EM-Spiel Kroatien : Türkei auf einer Beamerleinwand an.
Verpasst hatten wir nichts, denn gerade als die Halbzeit im Fußballspiel begann, wurden die wenigen Leute von der ersten Band des Abends,CRYBABYCRY, aufgefordert das Q-Kaff zu entern.
Die ca. 40 - 50 Leute bekamen an dem warmen Sommerabend im Q-Kaff drei energiegeladene und schweißtreibende Shows zu sehen.
Die Idar-Obersteiner servierten den ca. 45 Leuten eine energiegeladene Show mit zwei Sängern. Abwechselnd wurde grell geschrien und tief gegrowlt. Der Hardcore/Thrash Metal Mix konnte gefallen und so wurde der eine oder andere Mini-Moshpit angezettelt, der dann in ein Fussballmoshpit um den Kronkorken einer Bierflasche ausartete.
Pünktlich zum Beginn der Verlängerung des Fußballspiels war der erste Gig zu Ende und man konnte mal kurz an der frischen Luft durchatmen.

Danach kam mit RAW aus Mannheim/Ludwigshafen für uns der Hauptgrund des Besuchs. Da ich schon ein Review zur ersten Demo der Band geschrieben hatte, wusste ich genau was hier auf uns wartete. Roher aggressiver Thrash Metal wurde da runtergeprügelt. Drummer Alexander Wenz der auch bei den Deathern TOMBTHROAT die Felle gerbt gab einfach alles, mehrere gebrochene Drumsticks flogen durch die Gegend, während er ein Drumming hinlegte welches teils an die alten SODOM-Scheiben erinnerte. Leider fiel öfter der Gesang aus weil Sänger Ill Phil versehentlich den Ausschalter des Mikros betätigte. George verfiel übrigens in einen wahren Rausch, was zum Teil am feinen Thrash-Metal mit SODOM Attitüde und zum anderen an den leckeren Schoppen im Q-Kaff lag.
Alles in allem ein geiler Gig für den sich die Anreise gelohnt hat.

Nachdem wir gerade noch die verschossenen Elfmeter und das Ausscheiden der Kroaten live miterlebt hatten, ging es mit CORNELIUS aus Mainz zur finalen Runde des Abends. Und die Mainzer zerlegten die ganze Bude, auch hier wurden mit zwei Sängern ein wahres Metalcoreinferno abgefeuert. Auch wenn die Jungs auf ihrer Bandwebsite von Hardcore und Death Metal sprechen, war das für mich doch eher Metalcore aber darüber kann man ja trefflich streiten... Sänger Hogler sprang durch die ganze Bude und schrie sich die Seele aus dem Leib, das war Power und Aggressivität der Spitzenklasse. Auch Dreadlockmonster und Gitarrenmann Mihály zeigte sein Können und ließ nebenbei die meterlangen Dreadlocks kreisen so dass kein durchkommen mehr war. Der zweite Sänger, der heute seinen ersten Live-Auftritt hatte, machte seine Sache auch ordentlich. Für mich etwas zu Corelastig aber trotzdem ein sehenswerter Gig.




Das Ganze fand in einer sehr freundlichen Atmosphäre statt und alle Bands beglückwünschten sich nach den Gigs für den gelungenen Auftritt und die gebotene musikalische Qualität. Die Fans hatten ihren Spaß, moshten und kickten vor der Bühne rum. Das Q-Kaff ist eine nette Location mit akzeptablen Sound, guter Getränkeauswahl und viel Platz - Schade dass in Mainz leider immer nur so wenige Leute zu den angebotenen Gigs kommen.