Forum: Black / Black-Thrash und Pagan Metal
Thema: Kommentar zum Buch "Mein Tod" von Alex Vonhuttwil
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 10.10.2011, 20:33
Hier ein kurzer Kommentar zum Buch "Mein Tod" von Alex Vonhuttwil

Zuerst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich 3 Jahre gebraucht habe, um zu diesem Promo-Exemplar etwas zu schreiben. Erst in den vergangen Tagen hatte ich Zeit gefunden mir die 100 Seiten im Taschenbuchformat zu Gemüte zu führen.
Der Autor beschreibt sich selbst wie folgt:

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Alex Vonhuttwil (geb. 1971) ist freischaffender Autor und wohnhaft in der Schweiz. Der ehemalige Kulturreporter war in seiner Jugend als Sänger in einer Death-Metal-Band aktiv und vertrat lange Zeit satanistisches und später auch faschistisches Gedankengut, von dem er sich mittlerweile losgesagt hat. Er wurde stark geprägt von den Ereignissen rund um die Black-Metal-Szene in Norwegen zwischen 1991 und 1993, als Kirchen brannten und auch vor Mord nicht zurückgeschreckt wurde. Es ist dem Autor deshalb ein Anliegen gewesen, diese dunkle Zeit in Form einer Erzählung für die junge und nachfolgende Generation des Black Metal festzuhalten.

Ein Buch über den norwegischen Black Metal und die wilden 90er Jahre? Das machte erstmal neugierig, zumal der Buchinhalt wie folgt zusammengefasst abgedruckt wurde:
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In der norwegischen Hauptstadt Oslo stirbt ein junger Mann durch die eigene Hand. Die Ermittlungen der Polizei ergeben rasch, dass der Tote offenbar an schweren Depressionen gelitten hat und sich in der satanistischen Szene herumbewegte. Dies lassen zumindest die Aussagen der engeren Freunde des Verstorbenen vermuten, die mit ihm in einer kleinen Wohngemeinschaft am Rande der Stadt hausten und dort zusammen ein musikalisches Projekt verfolgten.
Der charismatische Kopf und Gitarrist der Band versucht in der Folge mit allen Mitteln und völlig hemmungslos, den Selbstmord des Kumpels und Sängers zu vermarkten, um die bislang weitgehend erfolglose Gruppe landesweit und darüber hinaus bekannt zu machen. Gleichzeitig beabsichtigt er, die norwegische Gesellschaft vom verhassten Christentum und den damit verbundenen Werten zu befreien, weshalb er gleich einem Missionar die jugendlichen Fans und musikalischen Mitstreiter auf seinen diabolischen und menschenverachtenden Pfad zu lenken sucht. Schnell findet er Gleichgesinnte, die von der prüden protestantischen Gesellschaft ebenfalls genug haben und sich ihm anschliessen. Aus diesem Verbund entwickelt sich allmählich eine radikale und terroristische Szene, die neben dem Staat und der Polizei vor allem auch die Landeskirche erschüttert. Erst ein Mord innerhalb der Szene beendet die Umtriebe des satanistischen Milieus abrupt.
Die Erzählung basiert auf einer wahren Geschichte, die sich zu Beginn der 1990er Jahre in Norwegen ereignet hat.

Das Buchcover ziert das Darkthorn's Cover "Transilvanian Hunger" und sieht schon mal schwer nach Black Metal aus. Aber der Inhalt ...
Das Buch ist in einem "platten" Deutsch geschrieben, gerade so wie ihm der "Schnabel gewachsen ist" und man merkt, dass es wohl das erste Buch von Alex ist.  Unverständlicherweise hat er die Namen aller Akteure geändert (es werden alle möglichen Namen in der Geschichte um Mayhem durcheinander gewürfelt), vermeidet krampfhaft auch nur einen Bandnamen zu nennen und selbst der Plattenladen von Euronymous hat einen anderen Namen bekommen. Geschrieben ist das Ganze aus der Ich-Perspektive von Øystein Aarseth alias Euronymous, der in diesem Buch aber Morten Kristiansen heißt. Es geht, wie den meisten wohl bekannt, um die brennenden Kirchen, die Band Mayhem, den Selbstmord von Dead und damaligen Sänger von Mayhem, den Aufstieg von Varg Vikernes alias Burzum und den Mord von Varg (der hier Rune heißt) an jenen Euronymous. Euronymous lässt uns ständig an seinen Gedanken teilhaben, deshalb muss wohl vieles in den Bereich der Spekulation verwiesen werden -  da der Tote der Nachwelt wohl nicht mehr viel erzählen konnte. Euronymous und Varg wollten damals den norwegischen Black Metal international bekannt machen und sind die Hauptakteure des damaligen Geschehens und in diesem Buch.
Ich hatte mir hier deutlich mehr erhofft, stattdessen musste ich mich manchmal überwinden das Buch fertig zu lesen.
Wer gar keine Ahnung von den Geschehnissen der damaligen Zeit hat, der könnte vielleicht etwas lernen (wenn er in der Lage ist die echten Namen und Orte zu ermitteln), für andere empfehle ich sich die Bandbeschreibung von Mayhem bei Wikipedia durchzulesen.



Das Buch gibt es z.B. bei Amazon für 5,10 Euro und hat die ISBN: 3837058549

Beitrag von Slaypultura an 11.10.2011, 08:59
Von dem Buch hab ich auch schomma gelesen, mein Interesse hat es jedoch nie geweckt. Wie du schon schreibst, wer sich tatsächlich für die Schauergeschichten dieser kaputten Gestalten interessiert, sollte sich einfach ma im Netz schlau machen, Quellen gibt es dazu ja genügend und dabei sogar einige objektive.
Beitrag von ALUCARD an 12.10.2011, 12:11
Ich hab das Buch auch gelesen,war über Amazon drauf gestossen.Und ich fand es ziemlich mies,allein schon von der Schreibweise her.Und das Thema des Buches wurde ja schon oft genug durchgekaut.Wer die ganze Geschichte von Burzum vs Mayhem lesen möchte dem sei wohl eher "Lords of Chaos" ans Herz gelegt.
Beitrag von pogopuschel an 12.10.2011, 16:57
Gut zu wissen.
Dann werd ich mal lieber die Finger davon lassen.

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