Forum: Doom Metal
Thema: Review: Tyranny - Aeons in Tectonic Interment
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 18.12.2015, 14:54
Tyranny
Aeons in Tectonic Interment
Dark Descent Records
Vö:18.092015



Mögt ihr es wenn Musik ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend erzeugt, wenn man sich beim hören unwohl fühlt, sich erhofft das es bald vorüber ist und man dennoch immer weiter hören möchte? Dann ist Tyranny genau eure Band. Die 5 Tracks auf "Aeons in Tectonic Interment" versetzen den Hörer in eine Position in der er sich nicht wohlfühlen soll und zermürben ihn dann mit Funeraldoom der extremsten Sorte. Allein schon die Vocals lassen einen Grossteil der Death-und Blackmetalgemeinde wie Erstklässler winseln. Dazu gefühlt eine tonnenschwere Last die den Hörer erdrückt und unnachlässig auf den gesamten Körper einwirkt. Es fühlt sich an als wäre man in einer gigantischen Presse gefangen und die Wände kommen immer näher, unaufhaltsam und massiv. Bei anderen Bands im Funeraldoomgenre bekommt der Hörer Gelegenheit zum erholen, sei es durch Klargesang oder reduziertere instrumentale Passagen. Bei Tyranny gibts soetwas nicht. Und auch wenn das anhören der Scheibe arges Magenziehen verursacht so lauscht man umso gespannter und faszinierter der allumfassenden Dunkelheit die die Finnen hier heraufbeschwören. Es könnte allerdings sein das sich der Hörer am Ende der Scheibe die Frage stellt ob er sich dieser Tortur nochmals aussetzt oder sich zur Entspannung erstmal die Zähne einzeln zieht und neu einsetzt, ohne Betäubung natürlich. Er wird aber zumindest feststellen das ihm am Albumschluss diverse Fingernägel fehlen die er sich unbewusst beim hören ausgerissen hat. Das ist aber normal.....

Wer vorher noch dazu gekommen ist die Besetzungsliste zu lesen dem werden eventuell bekannte Namen auffallen. Tyranny besteht hauptsächlich aus Lauri Lindqvist der auch schon bei Wormphlegm tätig war und dort die hohe Kunst des Funeraldooms lernte. Seinen Partner Matti Mäkelä hat er von dort gleich mitgenommen, hauptamtlich ist dieser bei Corpsessed angestellt und hat mit Profetus noch eine zweite Funeralband an der Hand. Wo wir grad schon bei Corpsessed waren, live werden Tyranny noch von Jyri Lustig und Jussi-Pekka Manner unterstützt die ja beide auch bei den finnischen Deathmetallern ihre Wirkungsstätte haben. Die haben ja auch eine extrem düstere Aura, aber da wo Corpsessed bei ihren Songs wieder das Tempo anziehen, da setzen Tyranny an und zelebrieren die fies monolithisch mahlenden Brocken die euch auf "Aeons in Tectonic Interment" herrlich quälen. Intensiv!

1. Sunless Deluge
2. A Voice Given Unto Ruin
3. Preparation of a Vessel
4. The Stygian Enclave
5. Bells of The Black Basilica

< https://darkdescentrecords.bandcamp.com/album....terment >

Discography:
Bleak Vistae (2004)
Tides of Awakening (2005)
Aeons in Tectonic Interment (2015)

Line-up:
L. Lindqvist - Vocals, Bass, Keyboards
M. Mäkelä - Guitars, Vocals, Samples
live members:
J. Lustig - Guitars
A. Mäkinen - Keyboards, samples
J-P. Manner - Drums

9 von 10 Punkten

Beitrag von Exorzist an 18.12.2015, 17:56
Hatte da schon vor einigen Wochen / Monaten mal rein gehört bei der Truppe. Mir persönlich war das aber zu viel Lava-artiger Doom, vllt. sollte ich aber noch mal bei den neuen Stücken lauschen.
Beitrag von ALUCARD an 19.12.2015, 10:23
Dann am besten den hier antesten: < https://darkdescentrecords.bandcamp.com/track/preparation-of-a-vessel >
Beitrag von UnDerTaker an 19.12.2015, 12:54
Glaube das ist mir etwas zu laaaaangsam.
Beitrag von Adyton an 19.12.2015, 20:04
Also ich komme da auf meine Kosten.  :D
Passender Vergleich mit der gigantischen Presse!

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