Forum: Doom Metal
Thema: Review : The House of Capricorn - Morning Star Rise
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 27.09.2014, 12:02
The House of Capricorn
Morning Star Rise
Svart Records
Vö:09.11.2014



"The Road to Hell is marked", so lautet der erste Track, direkt gefolgt von "In Light of Lucifer". Also gehts schonmal nicht um Blumenflücken oder ähnliches. Das Coverartwork ist wenig aussagekräftig und hilft bei der Richtungsfindung auch nicht weiter, in Kombination mit dem Band- und Albumnamen könnte es alles sein zwischen Blackmetal und Hardrock. Svart Records als Label spricht dann doch eher für ersteres. Auf der anderen Seite ist das nüchterne Design auch sehr gut gewählt, dadurch lässt sich THOC nicht direkt einordnen oder festlegen und schürt keinerlei Erwartungshaltung (oder im Umkehrschluss erst recht) bzw verspricht nichts was es dann eventuell nicht erfüllen kann. Also, um bei der Thematik zu bleiben, was zur Hölle kommt da jetzt?
Und das was The House of Capricorn mir dann anbietet erinnert mich sehr sehr positiv an Type O Negative. Das klingt nicht wie eine Kopie, aber von der Richtung her kommts hin. Im natürlichen Klangbild finden sich eine Vielzahl von catchy Melodien die beim ersten hören hängenbleiben, da haben die Neuseeländer echt den Bogen raus. Das Ganze wird dann noch von einer düster-okkulten Atmosphäre umwabert (im TON Kontext könnte man auch von dunkelgrün sprechen) die eine sehr gelungene Stimmung erzeugt wie sie früher auch mal die besseren Gothicbands aufbauen konnten. Geht es bei den ersten drei Tracks noch flotter zur Sache so wird bei "Ashlands" ein doomiger Hammer ausgepackt den man so nach den vorangegangenen Titeln nicht erwartet hätte. Und spätestens hier harmonieren die Grabesstimmevocals perfekt mit der Musik. Dem setzt der der Abschlusstrack "Dragon of Revelations" noch eins drauf, nicht nur in punkto Spielzeit überragt er alle anderen Titel sondern auch mit seiner Aura bei der man Pete Steele quasi vor sich sieht. Wenn es wirklich soetwas wie ein Leben nach dem Tod oder eine Seele die weiterzieht gibt, dann ist die von TON hier zu finden.
Ich möchte allerdings die Qualität der anderen Titel nicht schmälern, einen richtigen Tiefpunkt gibts nicht da THOC durchweg auf hohem Niveau arbeiten und rackern, man kann die Leidenschaft und die Ernsthaftigkeit mit der sie zur Sache gehen förmlich spüren und hören. Hier sind keine okkulten Quacksalber am Werk die nur auf einen sich momentan anbietenden Zug aufspringen wollen. Im englischen würde man sagen "they are living what they are preaching". Zwischen den zwei längeren Epen finden sich dann treibende Tracks die aber sämtlichen alten Doommuff abgestreift haben und dadurch frisch und lebendig wirken ohne in irgendeine Retroschiene abzudriften. Was sie von vielen aktuellen Bands im Genre abhebt ist die Glaubhaftigkeit die sie verströmen, das Herzblut mit dem sie agieren. The House of Capricorn machen das nicht weil es grad modern ist sondern weil das der perfekte Weg für sie ist sich auszudrücken. Kein albernes Gehabe wie bei Ghost, keine Hippieromantik wie bei Blues Pills und sowieso doppelt mal so gut wie die zwei zusammen, weil zwingender und hypnotischer. Grosse Kunst zwischen Type O Negative, Year of the Goat, The Devils Blood (musikalisch) und Danzig.

1. The Road to Hell is Marked
2. In The Light of Lucifer
3. Our Shrouded King < http://youtu.be/wbrndHZYklc >
4. Ashlands
5. The Only Star in the Sky
6. Ivory Crown
7. Watching Angels Fall
8. Covenant's Ark
9. Dragon of Revelations

9 von 10 Punkten

< https://www.facebook.com/thehouseofcapricorn >

Beitrag von UnDerTaker an 29.09.2014, 10:30
Feines Review auch wenn es wohl nicht ganz meine Mucke sein wird.
Merkwürde finde ich aber, dass Danzig hier im Vergleich auftaucht. Wusste gar nicht, dass der Schinkengott auch diesem Milieu zuzuordnen ist  ;)

Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard