Forum: Doom Metal
Thema: Review: Abske Fides – Abske Fides
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 24.08.2012, 12:34
Abske Fides
Abske Fides
Cd 6 Titel
Solitude Productions
Vö: 11.06.2012



Doom aus Brasilien, das hat man auch nicht so oft. Aber Abske Fides sind angetreten um auch diesen Flecken Erde mit Leben zu erfüllen. Oder passenderweise mit Dunkelheit, schliesslich reden wir hier von Doom Metal.
Durch die ersten Minuten wabern Gitarren, zusammen mit dem später einsetzenden Schlagzeug wird das erste Songgerüst hörbar. Ab Minute drei dann erster Gesang, da hören bei anderen Bands die Titel schon wieder auf. Gedoppelten Gesang gibts zu hören, beschwörend und bedrohlich zugleich. Melodischer Klargesang trifft auf heiseres Krächzen. Und trotz des folgenden Geigeneinsatzes schafft man es das man nicht wie ein weiterer My Dying Bride Klon klingt. Definitiv, dieses ist kein Gothic Doom der sich an seiner Melancholie erfreut. Die hier herrschende Grundstimmung ist rau, schroff, kalt und abweisend. Eher eine Mischung aus sludgigem Doom und depressivem Black Metal im Kriechgang, selbst Funeral Doom ist noch vertreten. Nicht "schön" traurig, sondern misanthropisch, abstossend, negativ, verachtend und hässlich.
Sprachsamples eröffnen "Won`t you come", dazu gesellt sich leidend anklagender Klargesang und düstere Growls. Die Gitarren brummen drohend im Hintergrund des weitgehend akustisch gehaltenen Mittelteils, dann reissen sie die Kontrolle an sich und alle vorhandene Schönheit wird mit ein paar Monsterriffs vernichtend plattgewalzt. Die Stelle wo die ersten Riffs die Ruhe durchbrechen ist richtig stark(ab 6.20 Minuten hören und niederknien).
Die Einleitung von "The Coldness Of Progress" erinnert in seiner Atmosphäre stark an frühere Pink Floyd Stücke, dazu passt auch der Klargesang. Erst ab circa 4 1/2 Minuten wird es metallisch schwermütig und destruktiv, dann kehrt man zu den anfänglichen Elementen zurück und baut eine leicht progressive Note mit ein, aber mit der finalen Abrisswalze wird  alles zerstört was man die 7 Minuten zuvor mühsam aufbaute. Das nenn ich dann mal "einen Titel ordentlich abschliessen".
Auch Nummer 4, "Aesthethic Hallucination Of Reality", geht in die Richtung wie der Titel zuvor. Er beginnt zwar depressiv schwarzmetallischer, wird aber mit dem einsetzen der klaren Stimme zunehmend sphärischer und hat mit den Samples erneut was Pink Floyd oder Shining artiges. Wir notieren dann 8.30 Minuten auf der Uhr als die ersten metallischen Elemente wieder hinzukommen.
Auch "4.48" agiert ähnlich, also stark groovender Einstieg mit klaren und gegrowlten Vocals, wobei hier die Growls besser zum Titel passen. Dann wieder der entspannte Mittelteil und ein flott sludgiger Endspurt.
"Embroided In Reflections" ist dann eher ein Outro mit Sprachsamples und flirrenden Gitarren.
Ein insgesamt sehr dichtes und düsteres Epos das Aufmerksamkeit braucht. Nur dann entdeckt man die vielen kleinen eingestreuten Details und kann sich mit hinabziehen lassen.

Tracklist:
1. The Consequence Of The Other
2. Won’t You Come
3. The Coldness Of Progress
4. Aesthethic Hallucination Of Reality
5. 4.48
6. Embroided In Reflections

< http://abskefides.bandcamp.com/ >
< http://www.myspace.com/abskefides >

8,5 von 10 Punkten

Beitrag von Cosmower an 09.10.2012, 13:22
Klingt gut,was du da (be-) schreibst. Muß ich mir gelegentlich mal zu Gemüte führen,wenn meine Doomphase wieder mal losgeht...
Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard