Forum: Doom Metal
Thema: Review : (Drama) - Zastor Tisine
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 19.02.2012, 16:29
(Drama)
Zastor Tisine
Cd 66:41
Altsphere Productions
Vö: 24.02.2012



Eingeleitet wird das Album der Kroaten von einem melancholischen Intro. Danach erwartet einen erstmal ein seltsam verzerrter Klang (Ich dachte zuerst:Das kling aber mies), aber das stellt sich dann nur als Soundspielerei heraus. Denn bald darauf kommt druckvoll der Deathdoom aus den Boxen gekrochen. Die dazu passenden kräftigen Growls tragen die Texte dann in der Landessprache Kroatisch vor. Musikalisch verlagert man seinen Deathdoom eher in den Doom Bereich, wenn auch, wie schon erwähnt, sehr kräftig und druckvoll. Es geht eher in Richtung früherer Apotheosis, anfänglicher Theatre of Tragedy (ohne den Trällerelsengesang), frühe My Dying Bride oder Anathema. Durch die progressiven Versatzelemente innerhalb der Songs rückt man auch etwas zu Opeth. Allerdings wirken die Songs durch die Breaks etwas zerstückelt. Klar, die Jungs scheinen viele Ideen zu haben die sie auch umsetzen wollen, aber manchmal ist weniger halt auch mehr. Das die Songs grösstenteils Überlange haben macht die Sache nicht besser, denn sie wirken dadurch noch zerfahrener.
Ein allgemeines Problem bei Altsphere Productions tritt auch hier wieder auf: Der ziemlich eintönige Gesangsstil von Sänger Marko. Da er wenig variabel mit seiner Stimme umgeht kann er keinerlei Akzente setzen oder Emotionen transportieren. Er singt bzw growlt immer in der selben Tonlage. Das es besser geht zeigt Titel Nummer 4, "Prolaznost", hier gesellt sich zur Growlstimme noch guter Klargesang. Die zu hörende Geige sorgt ebenfalls noch für eine angenehme Atmosphäre, auch wenn man hier nicht die Qualität der angestrebten My Dying Bride erreicht.
Toll gelungen ist aber das balladenartige Klavierstück "Onako Kako Samo Ona Zna", aufgewertet durch Akustikgitarren,Streichinstrumente und vielfaltigen männlichen und weiblichen Klargesang. Und wenn man alle vorhandenen Talente in einen Topf wirft und auf einen Nenner bringt dann kommt so etwas grossartiges wie der Abschlusstrack "Vakuum duša" dabei heraus. Da wechseln Klar und Growlgesang, ebenso schwankt der Song zwischen zerbrechlichen Anfangsmomenten und emotional drückendem Deathdoom. Da schafft man es dann sogar in die Schlagweite der grossen Vorbilder.
Zusammenfassend: Musikalisch teils etwas seltsam arrangiert, sind die Song doch etwas langgezogen und wirken durch die vielen Elemente etwas zerstückelt. Allerdings verarbeitet man viele gute Ideen in den Songs, nur manchmal will man halt zuviel auf einmal. Viele gute Momente, aber auch Schattenseiten. Vor allem beim Gesang besteht noch Handlungsbedarf.

Titelliste:
01 U Tugu Zagledan
02 Novi Dan
03 Olovo i Sjene
04 Prolaznost
05 Moje Meso
06 Onako Kako Samo Ona Zna
07 Pod Plamenom
08 Pred Beskrajem
09 Kiša
10 Tinta
11 Namjere
12 Vakuum duša

Band:
Stjepan Dianić (bass)
Marko Amižić (vocal)
Bruno Čurčija (guitar)
Goran Tatalović (guitar)
Matko Patekar (drums)

Gäste:
Mirela Arelić (female vocals) on "Onako Kako Samo Ona Zna"
Mlađan Jurković ( acordion ) on "U Tugu Zagledan" ,
(piano) on "Onako Kako Samo Ona Zna" ,
(guitar) on "U Tugu Zagledan" and "Onako Kako Samo Ona Zna"
Domagoj Končar (cello) on "U Tugu Zagledan" , "Onako Kako Samo Ona Zna" , "Prolaznost"

< http://www.drama-band.com >
< http://altsphere.com/ >

6 von 10 Punkten

Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard