Forum: Doom Metal
Thema: Review: Majestic Downfall – Temple of Guilt
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 25.07.2009, 22:15
Majestic Downfall – Temple of Guilt

Aus dem sonnigen Mexiko beehrt uns dieses Doomschwadron, dessen Mastermind Jacobo Córdova auch schon mit seinem Thrash-Metal-Projekt Ticket to Hell auf My Kingdom Music rausgekommen ist. Ganze fünf Songs werden auf Tempe of Guilt in fast einer Stunde ausgewalzt. Selten bedrohlich, wirkt das Material in meinen Ohren eher dem melancholischen Stil verhaftet, der mit seinen leicht Depressive-Black-Metal-mäßigen Anleihen an einen Stil anknüpft, der in den 90ern seine Blüte hatte. Nicht selten erinnert mich der schwarzkehlig-weinerlich gepresste Gesang an die Band Deinonychus oder an Sentenced, wenngleich selbige auf ihren späteren Werken wesentlich rockiger daher dröhnten. Von der im Beipackzettel beschriebenen apokalyptischen Atmosphäre vermag ich persönlich wenig zu spüren. Der im gleichen Atemzug beschriebenen Beerdigungsstimmung kann man da schon eher attestieren, vorhanden zu sein. Das schließt auch fast ausschließlich die vom Tasteninstrument eingestreuten Zwischensequenzen wie im Mittelteil von Unexpected ein. Die Rhythmusgitarre zeichnet meist sehr durchschau- und nachvollziehbare Akkordfolgen, den Rest bestimmt die Leadgitarre mit ihren Melodien. Wenn das Tempo mal anzieht, dann nur im Doublebass-Einsatz der Schießbude, die Gitarren und der Bass lassen ihren gemäßigten Schritt fast nie in einen Spurt ausarten. Momente der Abwechslung werden durch die unverzerrte Saitenbearbeitung bewerkstelligt. Was mir sehr gut gefällt, sind die teilweise doch etwas vertrackten Beats auf den Kesseln wie etwa zu Beginn von Swallow: Pride. In selbigem Lied kommt es dann mal kurzfristig zu einem kleinen Wutausbruch, der aus dem sonstigen Rahmen doch etwas hervorsticht. Am meisten weiß mich für Doomverhältnisse der vierte Track, Failure, zu überzeugen, da er mit einem hypnotisch-monotonen, leicht burzumesk wirkenden Riff die gewünschte Grundstimmung verbreitet und auch mit etwas lebhafteren Parts glänzt, die einen aus der gewünschten Lethargie rausreißen. Das in die richtige Stimmung versetzende Cover-Artwork rundet eine Scheibe ab, der ich durchaus bestätigen kann, gute Doom-Mannskost zu bieten. Etwas befremdlich hingegen wirken die ganzen Portraitaufnahmen von Kindern und Erwachsenen im Innersleeve. Aber vielleicht ist Temple of Guilt ja auch als stolze Widmung an die Familienbande der oder des Protagonisten hinter Majestic Downfall zu sehen (liest man allerdings die Texte, ergibt sich doch ein etwas differenziertes Bild. Hier sei aber genug Interpretationsspielraum für geneigte Interessenten gelassen).

Fazit: Die Lieder gehen recht schwer ins Ohr, ist aber auch kein Wunder bei durchschnittlich über zehn Minuten pro Song. Ich glaube, ich schließe mich hier ausnahmsweise mal der Vorgabe vom Label an: Könnte vor allem für Fans alter Katatonia und My Dying Bride interessant sein.              

Wertung: 7,5 / 10



Anspieltipp: Failure



Gesamtlänge: 56:04
Label: < My Kingdom Music >
VÖ: 06.04.2009

Tracklist
1. Temple of Guilt
2. Unexpected
3. Swallow: Pride
4. Failure
5. Bleeding Sun


Myspace: < www.myspace.com/majesticdownfall >



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