Forum: Pagan-Metal
Thema: Review: Urschrei - Heidenzorn
Eröffnet von: Runes In My Memory

Beitrag von Runes In My Memory an 24.03.2009, 19:41
Urschrei - Heidenzorn

Und die Paganwelle nimmt kein Ende…. Soll sie auch nicht, wenn die Musik dementsprechend  den Geschmack der Zuhörer trifft! So versuchen es nun auch URSCHREI mit ihrem Erstling "Heidenzorn" und stellen sich der Aufgabe. Mit sechs Songs in guter alter Pagan-Black Metal Manier, gehen die 3 jungen Bayern ihren Weg. Der erste Schritt ist schon getan, denn die Herren haben einen Plattenvertrag mit den Asatru-Klangwerken in der Tasche. Doch nun müssen URSCHREI erst einmal, wie so schön in der Beilage zur Promo betitelt, den „Soundcheck“ überstehen.

Nun gut, es geht los! "Ankunft" startet… und mehr muss man dazu wohl nicht sagen. Der erste Track ist nicht mehr als ein überlanges Intro, dass man wohl auf sich wirken lassen muss und leitet dann episch zum Nachfolgesong über. "Urtrunk" ist dass, was man unter sauberen Pagan Black Metal versteht. Der Song startet wild und unbändig, mündet in wildem Geprügel der Kriegstrommel und animiert durchaus zum Kopfnicken. Ein Wechsel von aggressiver Black Metal Stimme und angenehmen Cleargesang, die monotone Melodie und das doch etwas langsame Tempo zeigen, was durchaus für Potenzial in den jungen Herren stecken kann. Schwertgeklapper und Kriegsgeheul’ ertönen, Pfeile zischen und raue Töne erklingen: "Utgards Feuer" legt los! Hier wird mit soliden, durchschlagenden Riffs und cooler Rhythmik gearbeitet. Allerdings klingen hier die Screams irgendwie ziemlich dünn, was daran liegen mag, dass doch eine tiefere Tonlage angestrebt wurde. Weiter geht’s mit dem „Zungenbrecher“ "Malleus Maleficarum". Eingeleitet wird dieser mit Windrauschen, schönen Akkorden und sonstigen Hintergrundgeräuschen und wird eher von der Begleitung her minimalistisch gehalten. Ein Blick auf das Zeiteisen verrät, dass der Song über 8 Minuten anhält… da muss also noch was kommen. Wie zu erwarten kommt dann wirklich noch gute Humpa-Stimmung auf! Nur ist diese nicht von langer Dauer und verklingt wieder. Leute, hier fehlt noch ein wenig Dampf! "Heidenzorn" ist der Titeltrack des Langeisens und auch der vorletzte Eindruck von Urschrei. Mit einer Akustikgitarre und ebenso ruhiger Stimme eingeleitet, erhebt sich der Song und schreitet gemächlich mit vereinzelten Blastbeats und  melodiösen Riffs voran. Leider wirken die krächzigen Vokals doch auf die Dauer etwas penetrant, werden aber, glücklicherweise,  durch den Cleargesang wieder halbwegs ausgebügelt. Der letzte Song des ersten Albums ist "Heimkehr": Wieder ziemlich „Schwarz“ angehaucht stampft der Song Sekunde für Sekunde dem Ende näher. Dabei lässt er es noch einmal ordentlich Blastbeats regnen und feine Riffs ertönen, klingt aber nach mehrmaligem hören der Scheibe nicht wirklich anders, als die anderen Songs und endet dann wieder in sonstigen Hintergrundgeräuschen.

Haben URSCHREI nun den Soundcheck überstanden? Ja, gerade so! Heidenzorn ist ein solides Werk, welchem aber trotzdem das gewisse Etwas fehlt! Man hat manchmal den Eindruck bestimmte Melodien hier oder dort schon einmal gehört zu haben, was bei der Breiten Masse an Pagan Bands auch kein Wunder ist. Der Sound der Scheibe ist recht gut und bietet auch eine gute Grundlage. Die jungen Herren zeigen durchaus gute Ansätze, müssen aber noch an sich arbeiten, um in der Masse nicht weiter unterzugehen. URSCHREI verdienen für ihren Erstling 6/10 Punkte




VÖ: 20.02.2009
Gesamtlänge: 33:07 Minuten
Label: < Asatru-Klangwerke >

Tracklist:
1. Ankunft
2. Urtrunk
3. Utgard's Feuer
4. Malleus Maleficarum
5. Heidenzorn
6. Heimkehr

MySpace: < http://www.myspace.com/urschreidieband >



Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard