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Thema: Kino: Lords of Chaos - Black Metal Film um Mayhem, Varg, ...
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 11.03.2019, 15:09
A teenager's quest to launch Norwegian Black Metal in Oslo in the early 1990s results in a very violent outcome.

RELEASE DATE: In Theaters February 8, 2019 (On Demand February 22, 2019)
DIRECTED BY: Jonas Åkerlund
CAST: Rory Culkin, Emory Cohen, Jack Kilmer, Sky Ferreira, Valter Skarsgård


Beitrag von UnDerTaker an 11.03.2019, 15:10
Hat den schon jemand gesehen?
Denke jeder weiß worum es in dem Film geht.
Die Kritiken sind jedenfalls recht positiv.

Beitrag von Slaypultura an 13.03.2019, 09:52
Ich nicht, habe aber auch keinen Bedarf..
Beitrag von Nabu an 13.03.2019, 13:59
Ich muss gestehen dass mir der Trailer jede Lust auf den Film genommen hat. Um ehrlich zu sein kotzt er mich schon an.

Vll tue ich dem Film damit unrecht -aber glücklicherweise ist mir das völlig egal  :redfinger:

Beitrag von TerminalVelocity an 16.03.2019, 16:40
Ich hab ihn schon vor einigen Wochen gesehen, als ungeschnittene Vorpremiere.

Ich glaube, ob man diesen Film mag oder nicht hängt zu einem großen Teil davon ab, wie wichtig man Black Metal und die ganze BM Attitüde nimmt.
Man sollte nicht zu der Gattung Metaller gehören, denen Haltung und Trveness über Humor und gesunden Menschenverstand gehen, falls doch , kan man "Lords of Chaos" eigentlich nur hassen, schon aufgrund der Tatsache dass nichts aber auch gar nichts des gezeigten Materials von den realen Bands und Personen authorisiert wurde. Es mutet schon seltsam an, dass der Film völlig ohne die originalen Burzum- und Mayhem Songs auskommen muss, alles nachgestellt und nachgespielt bzw. durch exemplarisch-generische BM-Versatzstücke gefüllt.

Dennoch hat Jonas Åkerlund sehr gute Arbeit geleistet, wer seine Vergangenheit kennt ahnt, dass er höchstwahrscheinlich weiß, wovon er da in diesem Film erzählt, es ist nicht das Werk eines genrefremden Autors ohne jeden Hauch eines Bezugs zur Szene und BM-Kultur.

Für mich persönlich ist "Lords of Chaos" eine technisch und dramaturgisch hervorragend gemachte Umsetzung, nicht im Sinne einer lupenreinen Dokumentation, sondern als filmische Erzählung, mit allen Freiheiten und Stilmitteln, die ein Film haben darf, der eben nicht rein dokumentarischen Charakters ist. Klar wird da bewusst übertrieben, klar werden Charaktere und Anekdoten überspitzt oder verändert dargestellt, ob absichtlich oder versehentlich sei dahingestellt.
Ich dachte z.B. immer dass Dead seine suizidalen Tendenzen durch das Kindheitstrauma, beinah ertrunken zu sein entwickelt hatte, im Film wird das auf Mobbing geschoben (wenn ich mich richtig erinnere). Nun ja.
Ob olle Varg das seltsam dämliche, moppelige Muttersöhnchen war als das man ihn im Film anfangs darstellt - keine Ahnung. Hier könnte man schon durch die bloße Auswahl eines Schauspielers und die Einführung in seine Rolle eine Positionierung der Macher sehen, was wiederum das Fehlen dokumentarischer Absichten unterstreicht.
Was den Film sehenswert macht sind der hervorragende Schnitt, die wirklich guten Schauspieler und natürlich auch die sehr bestürzenden Gewaltdarstellungen, die sehr extrem wirken, jedoch eben keine reine Effekthascherei sind, denn sie sind wohldosiert und fügen sich sehr organisch in die Geschichte ein, nicht als reine Schocker.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann als Freund und Fan der Mucke genügend Atmosphäre und Pathos aus dem Streifen ziehen um ihn nicht als pure, kommerzielle Fehlleistung eines geldgeilen Idioten zu sehen. Das wird der Leistung der Beteiligten und auch der Intension des Films nicht gerecht. Auf die Frage "Braucht es das?" kann ich allerdings auch nur bedingt mit "Ja" antworten.
Wer nur mit einem vollgeschissenen FisherPrice Kassettenrecorder im norwegischen Unterholz aufgenommene Hassbrocken hört, die in Kleinstauflage mit Popel vom Bassisten und geopfertem Eichhörnchen unter Ladentisch verkauft werden - Finger weg, ihr werden euch in den Schlaf weinen. Allen Anderen, die das Ganz nicht ganz so schrecklich ernst nehmen und auch mal Depeche Mode im Auto hören - ihr werdet gut unterhalten  :rofl:

Meine einzige Sorge ist, dass die Verkaufsversion ihrer krassen aber absolut notwendigen Gewaltdarstellungen beraubt wird. Das würde den Film, so seltsam das vielleicht klingen mag, eines seiner wichtigsten Elemente und Argumente berauben. Dass die BluRay bei uns nur ab 18 angekündigt ist lässt mich hoffen.



Beitrag von Admin_UDT an 16.03.2019, 17:26

(TerminalVelocity @ 16.03.2019, 16:40)
QUOTE
Ob olle Varg das seltsam dämliche, moppelige Muttersöhnchen war als das man ihn im Film anfangs darstellt - keine Ahnung.

Eine sehr umfangreiches und gutes Statement :ok:

Ich habe gehört, dass man Varg bewusst so darstellt um ihn nicht den hohen Stellenwert und die Anziehungskraft zukommen zu lassen.

Auch soll der Film wohl ungeschnitten kommen.

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