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Thema: Kino: Bad Times at the El Royale
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 01.03.2019, 10:36
Ein sehenswerter Film. Nicht unbedingt im Kino aber gutes Popkornkino für Zuhause. Coole Story, mit überraschenden Wendungen und genügend Toten...

Das El Royale ist ein heruntergekommenes Hotel an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada. Es wird zum Schlachtfeld, als sieben Fremde - ein Priester, eine Sängerin, ein Verkäufer, zwei Schwestern, der Manager und der mysteriöse Billy Lee - in einer schicksalhaften Nacht dort zusammentreffen. Sie alle bemerken bereits bei ihrer Ankunft, dass etwas im El Royale nicht stimmt. Jeder der Gäste verbirgt außerdem ein Geheimnis.
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2018

Aus Die Zeit:
Amerikas Sünden und die Sehnsucht nach Erlösung: Der Retrothriller "Bad Times at the El Royale" von Drew Goddard ist eine bösartige Hommage an die Sechzigerjahre.

Cal Neva hieß das sagenumwobene Hotelresort, das Frank Sinatra, Dean Martin und ihre zwielichtigen Freunde im Jahr 1960 kauften. Es enthielt ein Tunnelsystem, um es Mitgliedern der Mafia zu ermöglichen, das Grundstück unbemerkt zu betreten und zu verlassen. Verschwörungstheoretiker glauben, dass Marilyn Monroe dort gestorben sein könnte, andere behaupten, es sei ein Liebesnest für Politiker wie John F. Kennedy gewesen.

Diesen Ort hat der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Drew Goddard in seinem Retrothriller und Kammerspiel Bad Times at the El Royale zu einer wunderbaren Filmkulisse gemacht. Das titelgebende Hotel befindet sich genau auf der Staatsgrenze von Nevada und Kalifornien, erkennbar an einem dicken roten Streifen, der durch die Lobby und den Parkplatz gezogen ist. Trotz der knalligen Teppiche und Tapeten, den extravaganten Kaminen, den bunten Leuchtreklamen und der Jukebox ist das El Royale im Jahr 1969 ein verblasster Ort. Seit es seine Glücksspiellizenz verloren hat, ist es vom Luxushotel zur Billigabsteige verkommen.
Nur ein Angestellter, ein junger, milchgesichtiger Concierge (Lewis Pullman), hält noch die Stellung. Da tauchen eines Tages unerwartet vier Gäste auf, von denen jeder ein Geheimnis verbirgt: Laramie Seymour Sullivan, ein geschwätziger Staubsaugerverkäufer (Jon Hamm); Darlene Sweet, eine schwarze Soulsängerin (Cynthia Erivo); der freundliche Priester Daniel Flynn (Jeff Bridges) und eine mürrische Unbekannte (Dakota Johnson), die das Gästebuch einfach mit "Fuck You" unterschreibt und die in ihrem Koffer eine weitere junge Frau (Cailee Spaeny) gefangen hält – gefesselt und geknebelt.

Sobald sie eingecheckt haben, zeigt uns der Film seine voyeuristische Seele. In den ersten vier Kapiteln, die nach den einzelnen Zimmernummern benannt sind, erfahren wir bald, dass so gut wie niemand das ist, was er oder sie vorgeben zu sein. Und auch das Hotel selbst birgt Geheimnisse, nicht zuletzt, weil alle Räume mit Spionagespiegeln und einem Beobachtungskorridor ausgestattet sind, sodass der Concierge jedwedes merkwürdige Treiben filmen kann.


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