Forum: Hauptforum
Thema: Manager ohne Moral
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 07.12.2005, 11:40
Achtung Politik!
Hier mal was ernstes was uns alle betrifft...

Ich habe einen Artikel in der Zeit gelesen, der meine Meinung zum Thema "Ausbeutung der deutschen Arbeitnehmer" voll auf den Kopf trifft.

Der ist etwas Lang, es lohnt sich aber den zu lesen...

Hier der Link zum Artikel: < www.zeit.de/2005/49/Manager_ohne_Moral >
Damit der Artikel nicht verloren geht, habe ich den nochmal als PDF-Datei angehängt.

Zitat
Am 31. Dezember 2006 läuft die Produktion von Pkw-Reifen in Hannover-Stöcken aus, das hat Continental-Chef Manfred Wennemer vergangene Woche verfügt. Obwohl das Werk durchaus profitabel ist und Conti beim Gewinn das vierte Rekordjahr in Folge ansteuert. Obwohl die Conti-Aktie seit Jahren zu den Besten im Dax gehört. Und obwohl erst im Juli eine Betriebsvereinbarung in Kraft trat: Die Arbeiter in Hannover-Stöcken verzichteten auf ihre Lohnerhöhung, auf ihre Einmalzahlung und ihre bezahlten Pausen. Knapp 10 Prozent weniger haben sie damit in der Tasche. »Überlegen Sie mal«, sagt der Conti-Betriebsratsvorsitzende Wilfried Hilverkus, »9,7 Prozent weniger Geld!«

Die Deutsche Telekom will 32.000 Stellen abbauen, obwohl der Konzerngewinn allein im letzten Quartal bei 2,4 Milliarden Euro lag. Henkel verzeichnete 2004 ein Rekordjahr – und streicht 3000 Arbeitsplätze. IBM verdiente im vergangenen Jahr so gut wie nie, trotzdem verlieren 620 Programmierer ihren Job – die Kollegen in Ungarn und Tschechien sind billiger. Bei AEG in Nürnberg kämpfen 1750 Beschäftigte um den Erhalt ihrer Fabrik. In Hamburg schloss der norwegische Konzern Norsk Hydro ein hochrentables Aluminiumwerk mit 440 Mitarbeitern. Bei der Allianz stehen bis zu 8000 Jobs auf der Kippe. Und die Deutsche Bank hält daran fest, dass 6400 Beschäftigte gehen müssen, obwohl das Geldhaus auf einem rasanten Erfolgskurs fährt. »Wir haben keine Alternative«, sagt Vorstandschef Josef Ackermann.

Die Deutsche Bank empfiehlt Investoren in einer jüngst veröffentlichten Studie, sich besonders solchen Unternehmen zuzuwenden, die ihre Arbeitskosten deutlich senken. Zehn Prozent niedrigere Ausgaben für das Personal bedeuteten 40 Prozent mehr Profit, heißt es in der Analyse. Was daraus folgt, zeigt der Gewinnanteil am deutschen Volkseinkommen, der seit fünf Jahren ebenso rapide steigt, wie der Anteil der Löhne fällt.

Der Politiker Koch fragt den Investmentbanker Dibelius, ob es gerechtfertigt sei, dass manche Unternehmen das Weihnachtsgeld strichen, »nur um die Eigenkapitalrendite von 15 auf 18 Prozent zu steigern«. Ob man nicht für ein paar Jahre auf ein oder zwei »Pünktchen« verzichten solle, des Zusammenhaltes der Gesellschaft wegen. Dibelius nuschelt. Der Moderator fragt nach. Dibelius winkt ab. Macht dann klar, dass er davon nichts hält. Redet vom »Weltenbürgertum«.

Roland Koch sagt noch, dass es zu Ludwig Ehrhards Zeiten für die Politik leicht gewesen sei, liberale Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. »Damals galt: Geht es der Wirtschaft gut, geht es auch den Menschen gut.« Heute laute die Gleichung bei immer mehr Menschen: »Je besser es der Wirtschaft geht, desto schlechter geht es mir.«


Es gibt auch Ausnahmen:
Zitat
Als BMW 2004 Rekordgewinne machte, wurde den Arbeitnehmern nicht nur Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt – sie bekamen auch zusätzlich eine Erfolgsbeteiligung von 1,5 Monatsgehältern.



Da geht mir doch die Hutschnur hoch  :aerger:
Wie seht ihr das?

Beitrag von Exorzist an 08.12.2005, 13:09
Ja das ist die neue Geschäfts-und Aktienpolitik der großen deutschen Firmen. Fragt sich nur wer denn die ganzen ach so tollen Produkte kaufen soll wenn die Kohle immer weniger wird.
Da meiner einer ja auch zu der Gattung der Firmeninhaber gehört möchte ich mich davon aber ausklammern, denn wenn es möglich ist lassen wir unsere Mitarbeiter an dem Erfolg der Firma teilhaben.
Gehaltskürzungen oder Einsparungen gibt es nur so lange es nötig ist, wenn es wieder bergauf geht wird das Ganze wieder rückgängig gemacht und nicht wie allseits üblich beibehalten.
Auch ist man bestrebt Firmenfeiern und Bonuszulagen auch in weniger guten Zeiten den Arbeitnehmern zukommen zu lassen.

Beitrag von Azze an 08.12.2005, 15:28
Was soll man dazu noch sagen, da reißen wir uns jeden Tag für die Firma den Arsch auf
und dann sowas. Ich denke wenn wir weiter das Maul halten wird das auch so weiter gehen.
Wir sollten langsam mal lernen uns zu wehren, wie z.b. die Italiener und Spanier die gehen da
ziemlich auf die Barrikaden. Dann müssen die Managerfotzen auch mal einsehen das sie ohne
uns kleine Fische nichts hätten
Für alle Arschlochmanager da draußen, das ist für euch:
:redfinger: :redfinger: :redfinger: :redfinger: :redfinger:

Beitrag von Fürstin an 08.12.2005, 18:29
:winken: Da hab' ich ja wirklich Glück, das ich in einem sehr sozialen Unternehmen arbeiten darf! :winken:
Beitrag von elmex an 09.12.2005, 00:35
bin gespannt, wann es bei uns in der firma losgeht mit kürzungen und verzicht. unsere gewerkschaft hat uns schon mal auf streik vorbereitet, für den fall dass solche machenschaften bei uns eingeführt werden sollen.
bei uns wollen sie ganz große schritte machen, wir sollen vorzugslieferant für den kunden werden und unsere führung möchte, dass wir das modellwerk werden, wenn es bei uns klappt, dann klappt es bei den anderen auch sie nennen das ganze BPS wir dürfen gespannt sein.  ????  ????  ????

Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard