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Thema: Das Haus Mainusch in Gefahr
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 19.06.2012, 17:38
Der mietvertrag des haus mainusch ist zum dezember 2012 von der johannes gutenberg universität mainz gekündigt worden

Die Uni versuchte schon seit längerem, dem Haus Mainusch den Vertrag zu kündigen, scheiterte jedoch immer wieder an Formalitäten. Seit Herbst 2011 ist jedoch der Fortbestand des Hauses in Gefahr. Die Universität und der AStA haben den alten Mietvertrag zum Dezember 2012 gekündigt. Der Grund für die Kündigung ist, dass die Uni an der Fläche, auf der jetzt das Haus steht, als Bauland interessiert ist.
Die Uni baut Druck auf: Das Mainusch wird vor die Wahl gestellt, entweder einer Umsiedlung unter ungewissen Konditionen zuzustimmen oder es wird keine Verhandlungen, auch nicht über zeitlich begrenzte Verlängerungen des Vertrags geben. Selbst bei einer eventuellen temporären Vertragsverlängerung, die die Uni im Laufe der letzten Monate noch nicht ausgeschlossen hatte, wären damit die immensen Mieterhöhungen (auf das 3-Fache der jetzigen Miete) und extrem kurze Kündigungsfrist verbunden. Das Projekt könnte nicht mehr in jetziger Form weiter existieren. Es wäre gezwungen zu einem ganz normalen kommerziellen Raum zu werden, was faktisch das Ende der Idee Haus Mainusch wäre. oder es könnte die Miete nicht mehr bezahlen und würde dann sowieso kurzfristig wieder gekündigt werden.
Bisher gab es auch keine ernstzunehmenden Alternativ-Angebote von Seiten der Uni.
Wir akzeptieren es nicht, dass einer der letzten Freiräume in Mainz nun dem Bebauungsplan der Uni zum Opfer fallen sollen.

Das Haus Mainusch muss bleiben!

Wer sich für die Situation des Mainusch näher interessiert oder wer hier selbst aktiv werden möchte, kann jeden ersten und jeden dritten Mittwoch im Monat gern beim Plenum vorbei schauen.
Das Plenum findet jeweils um 20 Uhr im Haus Mainusch, Staudinger Weg 23, Mainz statt.

Wer als Unterstützer_in der Soli-Erklärung zum Erhalt des Haus Mainusch aufgenommen werden will, kann einfach den Namen
der Gruppe oder Name der Einzelperson

an agkaro@riseup.net

senden und wird als Unterstützer_in aufgenommen. Bei Einzelpersonen
wäre mindestens Wohnort und optimaler Weise auch Tätigkeit hilfreich.

Wer seine_ihre Solidarität in eigenen Worten ausdrücken will, oder wer
noch eigene Punkte hat, die er_sie dazu fügen will um seine_ihre
Solidarität auszudrücken ist natürlich klar willkommen! Immer her mit!

Das Haus Mainusch muss bleiben!

Solidaritätserklärung zur Erhaltung des Haus Mainusch

Das Haus Mainusch besteht seit fast 25 Jahren als unabhängiges Kommunikationszentrum auf dem Campus der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Es ist das einzige Projekt seiner Art in Mainz und Umgebung.

Für uns steht fest, dass das Haus Mainusch als Freiraum und als Schutzraum in Form des unabhängigen, selbst verwalteten Zentrums erhalten bleiben muss.

Schutzraum bedeutet, dass das Haus Mainusch ermöglicht, den Versuch zu unternehmen zunächst einen Raum frei von menschenfeindlichen Positionen, wie z.B. Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie zu schaffen, um letztendlich alle Räume von solchen Positionen befreien zu können.
So sollen die Möglichkeiten geboten sein, herrschenden, oft verletzenden, oder Menschen stark einengenden Vorstellungen von Normativität etwas entgegen zu setzen und im Austausch mit anderen Menschen Alternativen und emanzipatorische Perspektiven zu entwickeln.

Ein weiteres grundsätzliches Prinzip des Haus Mainusch ist die unkommerzielle Ausgestaltung.
Es muss gewährleistet werden, dass niemand, der_die seine_ihre Umwelt kulturell und politisch mitgestalten will auf Grund mangelnder finanzieller Mittel ausgeschlossen wird. Denn die Räume sind verfügbar für jede und jeden, der_die sich einbringen möchte. Das bedeutet auch, dass sie für jeden und jede gut erreichbar sein müssen.

Insgesamt soll in diesem Freiraum weiterhin eine Form der Selbstermächtigung durch gemeinschaftliches Aneignen von Wissen und Fähigkeiten ermöglicht werden.

Die Räume wurden und werden derzeit für ein umfangreiches kulturelles Programm genutzt.
Dazu gehören selbstorganisierte Lesungen, Workshops, Ausstellungen, Konzerte mit internationalen Bands, Partys, Kneipenabende, politische Vorträge und Filmvorführungen. Es nutzen außerdem mehrere Bands das Angebot eines Proberaums im Keller des Hauses und die Küche ist Grundlage dafür, dass hier regelmäßig (vegan) gekocht werden kann.

Das Haus Mainusch bietet auch den Raum für die Arbeit an Projekten und Veranstaltungen verschiedener politischer Gruppen.

Es wäre das Ende des Projekts Haus Mainusch,

1.wenn das Haus Mainusch, z.B. durch eine Mieterhöhung, dazu gezwungen würde zu einem gewöhnlichen kommerziellen Raum zu werden, wie es bereits jeder andere Ort auf dem Campus und in Mainz ist. Z.B. Mieterhöhungen an Gäste, Veranstalter_innen und Aktive weiterzugeben würde den Ausschluss von Menschen mit wenig Geld bedeuten.

2.wenn es den Status des unabhängigen und selbst verwalteten Zentrums verlieren würde. Neue Ideen und Projekte, sowie kritisches Denken können nur unabhängig vom homogen gestalteten Lehr-Alltag des Universitäts-Betriebes entstehen. So gibt es im Haus Mainusch als erstes und bis heute einziges Projekt auf dem Campus regelmäßig veganes Essen.

3.wenn es in die Peripherie des Campus verlagert würde. Das würde die Zugänglichkeit zu einem so wichtigen Raum stark einschränken.

4.wenn es keine langfristige Lösungsmöglichkeit für das Projekt gibt. Es darf nicht permanent, oder in kurzen Zeit-Abständen immer wieder, mit der prekären Lage der Bedrohung der eigenen Existenz konfrontiert sein. Sonst leidet das eigentliche kulturelle und politische Programm unter dem ständigen Kampf um den Selbsterhalt.

Damit all das nicht geschieht und das unabhängige Kommunikationszentrum Haus Mainusch erhalten bleibt erklären wir uns solidarisch.

Es muss eine Zukunft des unabhängigen Kommunikationszentrum Haus Mainusch geben. Für eine langfristige Perspektive des Projektes auf dem Campus der Johannes Gutenberg Universität in Mainz.



Beitrag von UnDerTaker an 19.06.2012, 22:45
Ja so ist die Situation, weiß es aus erster Hand.
Beitrag von Slaypultura an 21.06.2012, 08:33
Habs gelesen, weiss aber nicht, was ich davon halten soll.
Auf der einen Seite ist es natürlich immer schade, wenn alternative Einrichtungen/Gruppierungen auseinandergehen müssen, aber ich habe keine Ahnung, was im Haus Mainusch so gemacht wird, außer Konzerte veranstaltet. Ob da wirklich auch sowas ernsthaft angestrebt wird, kann ich nicht sagen:

(ALUCARD @ 19.06.2012, 17:38)
QUOTE
Insgesamt soll in diesem Freiraum weiterhin eine Form der Selbstermächtigung durch gemeinschaftliches Aneignen von Wissen und Fähigkeiten ermöglicht werden.

Die Räume wurden und werden derzeit für ein umfangreiches kulturelles Programm genutzt.

Was nämlich die Bewohner (meiner Einschätzung nach hauptsächlich Punks) betrifft, habe ich nicht das beste Bild von ihnen..

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