Forum: Grindcore
Thema: Review: Landmine Marathon - Sovereign Descent
Eröffnet von: Runes In My Memory

Beitrag von Runes In My Memory an 31.03.2010, 23:05
Landmine Marathon – Sovereign Descent

Der grindige Death Metal Bastard LANDMINE MARATHON, aus Phoenix Arizona, wird Mitte April sein drittes Full-lenght Album "Sovereign Descent" auf den Markt bringen. Fans von CARCASS, NAPALM DEATH und BOLT THROWER dürften sich freuen, denn was das Fünfergespann hier bietet, lässt old school Herzen höher schlagen! Musikalisch fühlt man sich, nach erstmaligem Hören, in die 90er zurückversetzt, nur dass der Sound viel besser ist. Für den Klang dieser Scheibe ist Gitarrist Ryan Butler selbst verantwortlich, der schon bei Bands wie MISERY INDEX oder PHOBIA am Mischpult saß. Das Coverartwork wurde von Dan Seagrave gestaltet, der u.a. auch schon für ENTOMBED, DISMEMBER oder MORBID ANGEL seine künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat. Guckt man sich das Bandphoto auf der Rückseite der CD-Hülle an, so fällt einem sofort die hinreißende Frontfrau Grace Perry auf, die stimmtechnisch definitiv mehr Eier hat, als manch ein anderer Schreihals in der Szene. Neun brutale Songs verspricht uns dieser Hassbatzen, na dann aber los:

Als Opener wurde „Exist“ an den Anfang der Scheibe gesetzt. Was sich sofort an diesem Song bemerkbar macht, ist der recht druckvolle Sound, der sich von 0 auf 100 % steigert. Ein Scream von Frontsau Grace eröffnet das grindige Death Gemetzel und ab geht’s! Drumming und Riffing sind gut aufeinander abgestimmt, der Song variiert zwischen schnellem Gedresche und Midtempo-Parts... perfekt zum Mitnicken! Die Vocals wechseln zwischen hohen und tiefen Screams, insofern dass bei dieser Stimmlage überhaupt noch möglich ist. Weiter geht es mit dem Track „Shadows Fed to Tyrants“, der in die gleiche Kerbe wie „Exist“ haut. Die schwerfälligen old school Riffs dominieren und alles ist recht zäh gehalten... CARCASS und BOLT THROWER lassen grüßen. Nichts mit endlosem Gefrickel, hier gibt’s noch ordentlich auf die Fresse. Der nächste Song heißt „Foul Revolt“ und ist eine kleine Abwechslung, denn hier kommen auch Fans von EVOCATION auf ihre Kosten! Vorangetrieben durch wilde Blastbeats des Drummers Mike Pohlmeier, herrschen die aggressiven Parts vor, doch hier findet auch mal ein grooviger Riff bzw. ein cooles Solo platz, was mich stark an die Schweden erinnert. Mit „Cruel Policy“ geht es weiter: Der Song fängt langsam aber bestimmt an, steigert sich und endet wieder im altbewährten Gemetzel. Im Kombination mit einem Break in der Mitte des Songs werden wieder doomige Stellen eingebaut. Kurzzeitig überwiegt das Midtempo, doch am Ende des Liedes wird es wieder ordentlich grindig... ein Schlag ins Genick! Deftige Kost für Kenner!
„Justify the Suffering“ ist ein Hassbatzen wie vom Teufel persönlich ausgeschissen. Musikalisch ist es eher ein totaler Brei und ein Chaos vor dem Herrn, aber komischerweise passt alles so perfekt zusammen, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt, als mit den Hufen zu scharren und ordentlich mit zu nicken! Dylan Thomas und Ryan Butler zaubern auf ihren Klampfen einfache, aber druckvolle Riffs und Bassist Matt Matinez schmettert seine Bässe gleich mit in den Hexenkessel hinein. Nichts desto trotz hat der Song auch auflockernde Parts, die den Nacken kräftig zucken lassen.
„Steadfast Hate“ wirkt sehr professionell. Hier wird eher das langsame Tempo im Stile von BOLT THROWER, verbunden mit einem starken Hauch Doom, präferiert! Inzwischen hat man sich an die Vocals voll und ganz gewöhnt und kann sich entspannt zurücklehnen. Die gequälten Screams bzw. Growls die Frau Perry anschlägt, erinnern mich teilweise sehr an Martin van Drunen. Wenigstens wieder etwas Abwechslung, da beim Großteil der Songs das Schema gleich zu sein scheint. (Muss ja nicht immer was negatives sein!?) Der nächste Song „Chained by the Same Fate“ hackt gleich wieder drauf los. Zuerst ziemlich grindig gehalten, schwenkt es in stupiden Death Metal mit Groove um. Sehr cool! Einerseits ist es immer wieder das gleiche, aber andererseits sorgen LANDMINE MARATHON dafür, das es nie langweilig wird. Der Vorletzte Song „Flood the Earth“ zeichnet sich durch einen markanten Rhythmus aus und setzt auf gekonntes Doublebass-drumming. Spätestens jetzt zuckt jeder Hörer mit dem Kopf. Und nun neigt sich das Album auch schon dem Ende zu: „Rise With the Tide“ ist der letzte Track auf dem Silberling. Es wird noch einmal ordentlich drauflos geknüppelt, man wechselt danach aber eher zum gemäßigtem Tempo über. Ein paar markige Screams beenden dann die ganze Geschichte und hinterlassen einen positiv überraschten Hörer!

Fazit: Man muss nicht immer den Trends der Zeit folgen, im Gegenteil.. LANDMINE MARATHON machen es uns vor! Es ist hart, es ist brutal, es ist ein Todesstoß aus Grind und Death der alten Schule! Ein Gemetzel der guten Musik, wenn man's so will. Zugegeben, es ähneln sich einige Songs, aber unerklärlicher Weise kotzt es einen nicht an - man will eigentlich noch mehr davon! Prosthetic Records haben auf jeden Fall einen guten Fang mit dieser Band gemacht! Reinhören schadet garantiert nicht: 9/10 Punkte!

Anspieltipp: „Foul Revolt“ und „Chained by the Same Fate“



Gesamtlänge: 39:34 Minuten
Label: < Prosthetic Records >
VÖ: 16.04.2010

Tracklist:
1. Exist
2. Shadows Fed To Tyrants
3. Foul Revolt
4. Cruel Policy
5. Justify The Suffering
6. Steadfast Hate
7. Chained By The Same Fate
8. Flood The Earth
9. Rise With The Tide

MySpace: < http://www.myspace.com/landminemarathon >



Beitrag von Exorzist an 02.04.2010, 15:46
Fettes Review ! Der Gesang ist etwas gewöhnungsbedürftig aber musikalisch ballert das richtig schön derbe !
Beitrag von UnDerTaker an 03.04.2010, 17:59
Die haben es sogar auf den Sony Sampler geschafft.
Da sind im großen und ganzen nur die fetten Bands aus dem Business drauf.

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