Forum: Grindcore
Thema: Review: Yuppie-Club - Pretty Brutal
Eröffnet von: Runes In My Memory

Beitrag von Runes In My Memory an 10.05.2009, 18:52
Yuppie-Club – Pretty Brutal

Vier Typen mit Masken und eine CD namens "Pretty Brutal" im Gepäck - das sind Yuppie-Club. Aber was ist ein Yuppie? Und dann gleich ein ganzer Club davon? Einmal ein wenig recherchiert weiß ich es: Ein Yuppie ist ein junger karrierebewusster Großstädter. Na das klingt doch nicht schlecht, wenn sich das dann noch in ihrem Grind’n’Death Mix wieder spiegelt umso besser! Na dann mal ran an den Speck:

Kaum die Scheibe in den Player geworfen, schon die erste Überraschung. Obwohl 15 Tracks auf der Cd angekündigt sind, ist nach rund 26 Minuten Schluss. Nun ja, auf die Länge kommt es ja bekanntermaßen nicht an, sondern auf die Musik. Nach einem kurzen Intro startet der erste Song "Yuppie-Style". Bereits nach den ersten 2 langsamen Riffs denke ich mir: Na das kennst du doch irgendwo her. Es bleibt aber nicht so ruhig, denn es wird bald ordentlich drauf los gedroschen. Der Drummer hackt wie ein Bekloppter auf sein Instrument ein, die Gitarren gehen unter und die Stimme will sich nicht so recht an das Ganze anpassen. Danach wird das Tempo wieder stark gedrosselt und mir wird klar, woher ich das ganze kenne: CARCASS. Ja, hier haben sich die karrieretüchtigen Männer die Engländer zum Vorbild genommen, leider nicht ganz so überzeugend. Nach einem Durchlauf der gesamten Scheibe merkt man, dass fast alle Lieder so klingen bzw. so aufgebaut sind. So etwas ist auf die Dauer natürlich sehr monoton und langweilig, was aber nicht heißen soll, dass alle Songs ermüdend sind! Im Gegenteil, denn meist die kürzeren Songs haben ordentlich Dampf hinter und erinnern ein wenig an NAPALM DEATH. Tracks wie "Beyond the Unknown", "Solitary & Desert", "Can’t Close My Eyes" und "Straight Edge" zeigen was für Qualität die Herren abliefern können. Doch leider wird der Gesamteindruck von zu vielen mittelmäßigen Songs getrübt. "School & Unemployment", "Deciever" und "Not Dead Yet" sind beispielsweise solche Songs, welche alle gute Elemente beinhalten, aber diese nicht durchgehend beibehalten können und schwächeln.

Das Album „Pretty Brutal“ wird seinem Namen, meiner Meinung nach, nicht wirklich gerecht. Diese Scheibe kommt sicherlich nicht sofort in die hinterste Ecke meines Zimmers, was eventuell daran liegt, dass sich Größen wie Carcass und Napalm Death als Vorbilder gesucht wurden und diese sich auch wirklich in der Musik wieder spiegeln. Über die Vocals kann man sich streiten, aber nach etlichen Durchläufen gefallen sie mir ganz gut. Musikalisch ist vom wilden Geknüppel bis zu zähen Riffs so einiges dabei. Zusammenfassend: ein relativ Solides Album mit einigen wirklich guten Liedern. 6/10 Punkte    



Gesamtlänge: 25:57 Minuten
Label: < http://www.finestnoise.de/ >
VÖ: April 2008

Tracklist:
1. Intro
2. Yuppie Club
3. A Promise
4. Solitary & Desert
5. School & Unemployment
6. Live In Dreams
7. Vestige Of Earthly Remains
8. Not Dead Yet
9. Beyond The Unknown
10. Can't Close My Eyes
11. The Other Side
12. Deceiver
13. New Intelligence
14. Suicidal Society
15. Straight Edge

Myspace: < www.myspace.com/yuppieclub >



Beitrag von The Lu 999 an 10.05.2009, 20:06
Also mir gefällt die Scheiblette sehr. Zugegeben, der Sound ist nicht *up to date*, aber das soll er, denke ich, auch nicht sein. Ansonsten Gerumpel der alten Schule  :)  :rock:
Aber da kommen halt wieder die Geschmäcker durch  ;)  :p

Beitrag von UnDerTaker an 12.05.2009, 17:14
Ja, so ähnlich kam mir die Scheibe auch vor, deshalb habe ich sie ja an die Grind-Fraktion weitergeleitet  ;)
Beitrag von Runes In My Memory an 12.05.2009, 18:25
Hm... ist wirklich ne komplizierte Scheibe ... einerseits super Songs in old school Manier, andererseits schwaches Gerumple... hab ebend mal ein wenig im Inet gesucht... also punktemäßig haben sie  bei mir mit am besten abgeschnitten... Aber 15 Euronen wär mir die Scheibe nicht wert  :p


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