Forum: Grindcore
Thema: HAEMORRHAGE - The Kill Sessions
Eröffnet von: The Lu 999

Beitrag von The Lu 999 an 02.08.2007, 11:57
Pünktlich zum PSOA ist doch noch etwas Zeit gefunden worden, um diese Scheibe unter die Lupe zu nehmen. Spätestens seit dem 2004er PSOA dürften HAEMORRHAGE einigen Leuten mehr auch ein Begriff sein. Die Sickos aus Spanien sind namentlich (und mit Gerät):

Vocals            : Lugubrious
Guitar / Vocals : Luisma
Guitar             : Ana
Bass               : Ramon
Drums             : Rojas

Zum Album selber. Und oh Wunder der Titel ist Programm. Man erinnere sich an die berühmt berüchtigten "Peel Sessions" von CARCASS oder NAPALM DEATH. (Parallelen dürfen nun an dieser Stelle gezogen werden) Als ich mir die Scheibe zu gelegt habe, wunderte ich mich schon ein wenig darüber, dass HAEMORRHAGE schon wieder ein neues Album veröffentlicht haben...
Aber ein schneller Blick auf die Trackliste ließ diese Verwunderung schnell wieder abklingen, da mir fast alle Songs bekannt waren.
THE KILL SESSIONS kann als Live-Studio-Album angesehen werden, mit hohem Spassfaktor. Im Booklet bedankt sich die Band für den Support der Fans, die die Songs per Voting auf die Scheibe gebracht haben.

Als Start wurde Mortuary Riot vom "Morgue Sweet Home" - Album (2002) gewählt, was auch auf der Party-San-DVD von 2004 vertreten ist. Beim ersten Hören wird deutlich, das es sich dabei wirklich um eine Session-Aufnahme handelt, denn die Vox gehen zwischen den Kettensägen-Riffs ganz schön unter. Schade eigentlich, denn ansonsten perfekt eingespielt.
Wie auch auf der PSOA-DVD '04 wird dieser Song von Oozing Molten Gristle (ebenfalls von "Morgue Sweet Home") gefolgt. Hier kommt die Stimme schon deutlicher hervor, was auch die Stimmung gesamt wieder deutlich hebt. Ein brachiales Stück, das keinen Grashalm mehr stehen lässt.
In diesem Sinne geht es auch direkt weiter. Vom letzten Studio-Album "Apology For Pathology" (2006) ist Disgorging Innards. Ordentlichstes Geballere ohne Wenn und Aber. Ein Song der vor Mitnick-Potential nur so strotzt.
Dissect, Exhume, Devour war schon auf der "Grume"-Platte (1997) einer meiner Lieblinge. Rotzig wie eh und je geht es auch 2007 zur Sache. Kein Geschwindigkeits-Rekord-Brecher, aber ein "Mitschunkler" mit einigen Gitarren-Quälerparts die einem die Nackenhaare hochstehen lassen.
Ebenfalls von der "Grume" ist Exquisite Eschatology. Ein weiteres Brett, wenn man da überhaupt noch von Brettern sprechen kann. Kurz und knapp: Ein Stück vom Feinsten. Kurz, hart und heftig geht es hier zu. Alles in schönster Haemorrhage-Manier.
Anatomized ist ein wirklich altes Stück, genommen von der "Emetic Cult" (1995). Und das hört man auch 2007 noch. Rotziger Pathologen-Grind mit "komischen Geräuschen" als stilistisches Mittel, eingehüllt in Knüppelparts der Extraklasse. Einfach toll.
Nun wieder etwas neuerer Ursprung mit Decom-Poser. Da die "Grume"-Scheibe, meiner Meinung nach, eines der Besten von Haemorrhage ist, finde ich es persönlich hervorragend, dass mehrere Songs von selbiger hier ebenfalls vertreten sind. Nicht mehr so "rotziger" Pathologen-Metal, sondern bestechender Grind in Vollendung, ohne dabei den Bezug zum Ursprung zu verlieren. Kettensägen-Gitarren und Hammer-Drums die nur noch von der "Stimmwandlungsfähigkeit" des Sänger teilweise übertroffen werden.
Als achten Song, wieder was von der "Emetic Cult". Man hört bei Excavating The Iliac Fossa deutlich, dass er schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel hat. Das macht den Song nicht schlechter als den Rest, beißt sich jedoch ein wenig mit den neueren Stücken, die zuvor zu hören waren.
Als Vorletztes gibt es nun wieder was Brandaktuelles, was mich in meiner Ansicht bestärkt, denn die neueren Sachen haben irgendwie mehr Druck. Furtive Dissection heißt das gute Stück und ist ein weiteres Machwerk der "Apology For Pathology".
Die Sickos im Geschwindigkeitsrausch; DAS lässt kein Auge trocken.
Den Abschluss bildet die Hymne der Spanier. I'm A Pathologist, dem einzigen Song der Session, der vom "Anatomical Inferno" - Album (1998) geborgt wurde. Ein Brett, was wie kein anderes für den Sinn von HAEMORRHAGE steht. In diesem Sinne: "i love my job as many people do bacause of my profession my sickest dreams come true"

Was bleibt zu sagen? The Kill Sessions ist ein Muss für jeden HAEMORRHAGE-Sicko-Fan (allein schon, weil sie limitiert ist auf 2000 Stück). Man bekommt aber definitiv nichts Neues zu hören, sondern Bekanntes irgendwie anders. Persönlich denke ich, dass es im Gesamten wirklich gut gelungen ist und wirklich Vorfreude auf den Auftritt auf dem PSOA macht, denn wenn die Jungs und das Mädel on Stage wieder genau so rocken, wie schon 2004; in Kombination mit den Klängen dieser Session-Aufnahme, dann werden sicherlich die Hobby-Pathologen das Bild des Festivals 2007 maßgeblich prägen...
Neues Material wird es dann von Jungs wieder geben, wenn die angekündigte Split mit DEAD erscheint. Hoffentlich bald!!!



Trackliste: 1. Mortuary Rot
              2. Oozing Molten Gristle
              3. Disgorging Innards
              4. Dissect, Exhume, Devour
              5. Exquisite Eschatology
              6. Anatomized
              7. Decom-Posers
              8. Excavating the Iliac Fossa
              9. Furtive Dissection
             10. I´m a Pathologist

HAEMORRHAGE im Web: < Haemorrhage - Webpage > oder < Haemorrhage@MySpace >
Erschienen bei: Emetic Records 2007
Spielzeit: 20.09 min



Beitrag von Exorzist an 02.08.2007, 14:04
:ok: Sehr gut vorgestellt das Material ! Macht richtig Lust mal in das Geschredder ein blutiges Ohr zu investieren.
Beitrag von Azze an 03.08.2007, 08:31
Hmm, ich mag Haemorhage auch sehr, und das hört sich echt gut an. Mal schaun ob ich das Ding am PSOA in die Krallen kriege.
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