Forum: Nu-Metal, Hardcore, Punk, Metalcore, ...
Thema: Review: The Offspring - Supercharged
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 10.10.2024, 22:36
The Offspring - Supercharged

Die Altpunkrocker The Offspring wagen es auch im 40. Jahr ihres Bestehens uns ein neues Album zu präsentieren. Und so viel sei vorweggenommen: Wer mit den letzten Scheiben der Amis etwas anfangen konnte, der kann hier blind zuschlagen.
„Supercharged” so der Name der Scheibe, kommt meist flott und frisch aus den Speakern. Aus meiner Sicht, hört man das Alter der Musiker nicht aus der Musik heraus. Die 10 neuen Songs wurden auf Maui, in Vancouver und in Heimstudio der Band im Huntington Beach zusammen mit Produzent Bob Rock aufgenommen.
Frontmann Dexter Holland: „Wir wollten, dass diese Platte von Anfang bis Ende pure Energie ausstrahlt! Deshalb haben wir die Platte auch SUPERCHARGED genannt. Auf dieser Platte sprechen wir über alles, von den Erfolgen bis hin zu den Schwierigkeiten, die wir hatten – und zwar auf eine Art und Weise, die das Leben feiert, das wir gemeinsam teilen und wo wir jetzt sind.“
Über weite Strecken stimmt das tatsächlich, wobei auch langsamere und schräge Töne angeschlagen werden. Musikalisch sind auch Ausschläge in die 80er, 90er, Nullerjahre vorhanden.  

Die ersten drei Songs kommen im flotten Punkrock-Tempo daher. Als Opener gefällt der variable melodische MidTempo-Stamper „Looking Out For #1” schon mal recht gut.  Der nächste Song „Light It Up” ist ein typischer flotter straight forward The Offspring Song und hätte auch aus der Americana-Ära stammen können. Schneller Ufta-Ufta-Punkrock mit Bandchorgesang und einem frischen Dexter Holland am Mikro.
Aber es geht noch besser, denn mit „The Fall Guy“ folgt ein weiterer straigth forward Smasher der sogar noch einen Zahn zulegt. Dieser klingt z.B. nach „All I want“ von 1997 oder auch „Trust in you“ von 2005 und ist mein Highlight der Scheibe.
Song Nummer 4, „Make It All Right”, ist ein langsamerer fröhlicher Surfer-Song der Kalifornier und hätte auch als Langnese Eis-Werbung funktioniert. Etwas erinnert der Song an „Pretty Fly“ und an die Genre-Kollegen Blink-182.  „Ok, But This Is The Last Time” ist süßer Emo-Schmuse-Love-Song der gut in die Nullerjahre gepasst hätte und auch wieder von Blink-182 stammen könnte.
Mit „Truth In Fiction” geht es wieder schnell vorwärts und auch hier fühlt man sich gleich wieder Zuhause bei den Offsprings im Wohnzimmer.
Was die Jungs beim schreiben von „Come To Brazil” geraucht haben, bleibt wohl ihr großes Geheimnis. Ein schräger Song mit 80er Metal und Glamrockeinlagen, worin sich langsame, von Gitarrenriffs begleitete, stampfende Mitsingeinlagen, mit schnellen Parts abwechseln. Der Schluss aber ist der Knaller, ein Fußball oder Carneval Olé-Part, immer schneller gespielt und gesungen, lässt einen an die letzte Fußball-EM und die verrückten Holländer denken…  
„Get Some“ ist dann ein schwächerer Song mit nervigen Refrains à la Rolling Stones (Sympathy For The Devil) und Riffs der stark nach 80er Funk und Glamrock klingt. „Hanging By A Thread” ist ein gewohnt flotter Punkrocksong mit metallischen Anleihen bei den Gitarrenriffs und animiert mit den atmosphärischen Gesangsparts zum Mitsingen.
Der Schlusssong „You Can’t Get There From Here“ gefällt als groovige Midtempo-Rockballade. Immer wieder sind Zwischenstücke mit anschwellenden Gesang und Riffs eingebaut die dann ein einem tanzbaren Groove aufgehen.

Bei mir hat sich das Album erst nach dem dritten Durchlauf so richtig „entfaltet“. Also gebt der Scheibe erst mal ein paar Dreher bevor ihr euch eine abschließende Meinung bildet.

Wertung: 7,5 / 10




Gesamtlänge: 32:28
Label: < Concord Records >
VÖ: 11.10.2024

Tracklist
1. Looking Out For #1
2. Light It Up
3. The Fall Guy
4. Make It All Right
5. Ok, But This Is The Last Time
6. Truth In Fiction
7. Come To Brazil
8. Get Some
9. Hanging By A Thread
10. You Can’t Get There From Here

Website der Band: < www.offspring.com >


Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard