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Thema: Review: Samsara Circle - Sanctum
Eröffnet von: Nabu

Beitrag von Nabu an 12.01.2015, 16:30
Samsara Circle - Sanctum

Mit Modern Metal oder Modern Metalcore kann man mich jagen. Ich mag zwar einige auserwählte Bands ab und an hören, aber grundsätzlich kann ich damit nicht viel anfangen. Schlechte Voraussetzungen also für eine Newcomer Band die ihre Musik in eben jener Genreschublade ansiedelt. Wobei man hier der Fairness halber sagen muss, dass sich Samsara Circle nicht den klassischen Genreklischees unterwirft, sondern durchaus aus konventionellen Bahnen ausbricht und ihre Musik doch um einiges variabler gestaltet als man es vielleicht erwarten würde.

„Sanctum“ ist das Debüt der Band und alles in allem sehr gut gelungen. Bevor ich jetzt detaillierter darauf eingehe möchte ich Ihnen, werter Leser, versichern, dass meine persönliche Meinung NICHT in diesen Text eingeflossen ist. Schließlich darf eine Band nicht für meinen Geschmack zur Verantwortung gezogen werden. Also los.

Auf dem Debüt von Samsara Circle gibt es Songs die mir sehr gut gefallen und andere, die mir nicht so gut gefallen – und mit denen wollen wir anfangen. „A Fire On The Oceans Ground“ ist einer dieser Songs. Das Album vereint über lange Strecken gekonnt harte, kraftvolle Parts mit cleanem Gesang, tollen Melodien und musikalischer Vielfalt. Beim genannten Song wird genau das zum Problem. Es ist zu viel. Vielleicht wollte man einfach so viel wie möglich in den sieben Minuten präsentieren, aber hier wäre wohl weniger mehr gewesen. Technisch einwandfrei und auf einem hohen Level passt das Ganze aber irgendwie nicht zusammen und ist in sich nicht so stimmig wie die restlichen Songs. Ein in meinen Augen nicht optimales Ende. Also lassen wir das und kommen zu den Songs die selbst mir als Modern Metal(Core) Muffel gefallen haben. Hier wäre „Cryo Chamber“ zu nennen – vermutlich mein persönlicher Favorit. Besonders die Rhythmik-Spielereien, das sehr kernige Riffing und die gegensätzlichen Gesangsparts können mich hier mit Leichtigkeit Begeistern. Ähnlich verhält es sich mit dem Song „Sanctum“, wenn dieser auch generell etwas heller und freundlicher daher kommt. Apropos freundlich: Samsara Circle klingt für mich wie die typische amerikanische „Sunshine Metal“ Band. Silent Civilian beispielsweise. Dieser Vergleich mag für einige einen negativen Klang haben, ist an dieser Stelle aber durchaus positiv zu sehen.

Samsara Circle bietet für Genrefans solides Material. Die handwerklichen Fähigkeiten der Musiker sind über jeden Zweifel erhaben und auch die Produktion entspricht den heutigen Standards. Jedoch muss man leider sagen, dass die Musik nicht genug Charakter hat um sich außerhalb der Zielgruppe viel Gehör zu verschaffen. Soll heißen: wer Metalcore oder generell melodiösen und – in dem gegebenen Rahmen – variantenreichen Metal mag sollte sich unbedingt etwas Zeit nehmen um sich mit „Sanctum“ auseinanderzusetzen. Eingefleischte Death oder Black Metaller sollten hingegen eher einen Bogen um dieses Album machen.


Anspieltipp: Cryo Chamber, Sanctum

Wertung: 7.0 / 10




Gesamtlänge: 31:18
Label: Indipendent
VÖ: 28.11.2014

Tracklist
1.   Forever Backwards
2.   Clouds
3.   Cryo Chamber
4.   Sundance
5.   Sanctum
6.   A Fire On The Oceans Ground


Website der Band: < http://www.samsaracircle.de/ >



Beitrag von UnDerTaker an 13.01.2015, 04:00
Nettes Review.
Mich wundern nur die 7 Punkte wenn die Scheibe nicht so der Burner ist...

Beitrag von Nabu an 13.01.2015, 08:39
berechtigter Einwand. Ich wollte erst 6 Punkte geben, das schien mir aber zu wenig.

QUOTE
Samsara Circle bietet für Genrefans solides Material. Die handwerklichen Fähigkeiten der Musiker sind über jeden Zweifel erhaben und auch die Produktion entspricht den heutigen Standards. Jedoch muss man leider sagen, dass die Musik nicht genug Charakter hat um sich außerhalb der Zielgruppe viel Gehör zu verschaffen.


Dies war ausschlaggebend. 7 Punkte halte ich für das Endprodukt für angebracht.

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