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Thema: DAYS IN GRIEF
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 16.10.2005, 17:39
Du steht voll auf Grindcore und findest den amerikanischen Brutal Death-Metal geil?
Und alles andere ist eh Scheisse?   Dann lohnt es sich für dich definitiv nicht hier weiter zu lesen.



Ist dir Hammerfall zu brav?
Ist dir Hatesphere zu brutal?
Ist dir System Of A Down zu verfrickelt?
Hardcore/Metalcore ist eigentlich nicht so dein Ding?
Dann solltest du mal diese Scheibe antesten, denn diese Band hat aus all diesen Stilen einen genialen eigenen Stil kreiert.

Das Album kommt mit einem aufwändig gestalteten Cover und bedruckter CD daher. Auf dem Cover ist ein altertümliches Propellerflugzeug und (scheinbar) Kyrillische Texte zu sehen, die graphisch verfremdet und aufgepeppt sind. In dem 12-Seitigen Booklet sind die englischen Songtexte abgedruckt. Auf einen lästigen Kopierschutz hat man verzichtet. Einziger Schwachpunkt ist meiner Meinung nach die verunstaltete Schrift, wodurch die Songtitel nur schwer lesbar sind.

Die erst 2001 gegründete Kölner Band erfüllt, nach dem guten Debüt-Album "Portrait Of Beauty" im Vorjahr, mit ihrem zweiten Longplayer die in sie gesetzten hohen Erwartungen.
Melodischen Metal und Hardcore gepaart mit punkigen Elementen. Dazu Jörg Ahrens und Sebastian Blaschke die der Band, mit ihren recht hohen Stimmen, von Grind über Punkrock bis zu rockig zarten Vocals, seine besondere Note geben.

Geile Melodien, harte Riffs, mehrstimmige Singlenote-Läufe, Tempowechsel, ein Bassist der auch mal sein Instrument zur Geltung bringen darf, und dazu ein fett abgemischter Sound.
Überhaupt kommen alle Instrumente klar und sauber rüber, cleaner Gitarrensound, fetter Bass und ein Schlagzeug das mit der Doublebass richtig die Membran aus der Bassbox drückt. Ein großes Lob an das Woodhouse Studio für diesen Sound.

Die Songs werden meist mit hohem Tempo gespielt, trotz der meist vorherrschenden mehrstimmigen Melodiebögen werden immer wieder kurze Breaks gesetzt und harte Metal Riffs
einschoben. Die beiden Sänger lassen mit Hardcore und Punkrock Shouts ihrem Hass freien Lauf, kommen aber zwischendurch auch mal wieder mit schmusigen Rockpassagen daher. Das Schlagzeug gibt das Tempo vor und kommt sauber und präzise wie ein Uhrwerk. Die Songs sind durchweg ordentlich arrangiert haben ein richtiges Ende, kein simples ausblenden. Wer gibt sich heute noch die Mühe seine Songs so zu komponieren?
Besonders gut hat mir der Song "Breath" wegen seine geilen Metalriffs gefallen, "Political correctness" hat einen genialen Schluss mit Klavier und Geigen! Bei "Intellect is blind" wird
das Ende mit psychomäßigen Melodien eingeläutet.

Einige gesellschaftskritische und politische Texte wie "Political correctness", "Economic tyranny" und "Jihad" haben den Weg auf das Album gefunden. Mit dem Song "Jihad", in dem die Rückgabe von Palästina gefordert wird, packt man auch mal ein heißes politisches Thema an.

Mein Fazit: Auf diesem Album ist keine einziger Lückenfüller. Gleich beim ersten Durchlauf wird man zum moshen und bangen motiviert. Ich würde mir diese CD kaufen (wenn ich sie nicht schon längst hätte ;) ) Auf einer Skala von 1 - 6 würde ich hier locker eine 5 geben.


Mein Anspieltipp:  "Breath"

Die beiden Songs: "Breath" und "Political Correctness" könnt ihr euch in voller Länge als MP3 von der Bandhomepage downloaden.


Band: < DAYS IN GRIEF >
Album: Behind The Curtain Of A Modern Tomorrow
Label: Roadrunner Records



13 Songs
Gesamtspielzeit: 46:41 min

1. When Backhanded Thoughts Carry The Weight
2. Breathe
3. Unite-Oppose-Create
4. Political Correctness
5. In Secrecy
6. Intellect Is Blind
7. Economic Tyranny
8. Kill The Music
9. Djihad
10. In Dreams The Dead Return
11. In The Margin
12. The Grace Of Dying Memories
13. The Lights Go Out The Curtain Falls

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