Forum: Death-Metal
Thema: Torture Killer - Dead Inside / EP
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 06.08.2022, 20:40
Review: Torture Killer - Dead Inside / EP  

Über neun verdammt lange Jahre, mussten sich die Fans der finnischen Groove Death Könige von Torture Killer gedulden, bis endlich neues Material in der Form der hier vorliegenden 3 Song EP "Dead Inside" veröffentlicht wurde. Die EP wurde bereits im Februar 2019 im Studio aufgenommen, jedoch wurde der Traum von einer komplett analog aufgenommenen EP doch eher zum Albtraum für die Band. Es dauerte, bis der Frust über die misslungene Produktion sich legte und man sich entschied, die Probleme anzugehen und den Mix der EP in Eigenregie neu vorzunehmen. Ende 2021 hatte man dann einen Sound, mit dem alle zufrieden waren und die EP konnte endlich in Produktion gehen.

Als alter Fan der Band war ich doch sehr gespannt, was die Herren um Songwriter Jari Laine hier neues kreiert haben, dementsprechend nervös wurde auch die Play Taste zum ersten neuen Song "Dead Inside" betätigt. Wenn man dann nach ca. 30 Sekunden bangend, mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor den Lautsprechern sitzt, hat die Band wohl alles richtig gemacht. Der Einstieg in den Song klingt anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, wenn dann aber das gewohnt kernige und groovende Ríffing einsetzt ist es wieder da, dieses Gefühl in einem dicken Panzer sitzend, grinsend und bangend durch die Botanik zu brettern. Pessi growlt gewohnt derb und druckvoll, der Refrain fetzt und die Rhythmusabteilung ballert im gewohnten Midtempo einen bangkompatiblen Sound durch die Speaker, welcher unermüdlich die Nackenmuskulatur anspricht. Hook um Hook wird hier serviert, Torture Killer wissen einfach wie man den Zuhörer bei Laune hält, ein toller erster Einstieg in die EP. Der zweite Track "The Omen" ist ein reines Instrumentalstück, welches mit düsterem Klavier und Synth-Klängen eine dunkle Aura verbreitet und einem zum nächsten und letzten Song "Iniquiry" geleitet. Die ersten Takte zu Iniquiry machen direkt klar, dass es hier gleich derb was auf die Fresse gibt. Tiefer gestimmt und mit einem mächtigen Riff versehen welches einen in die Knie zwingt, wird dieser Song ein weiterer Gassenhauer bei anstehenden Liveshows, da bin ich mir mehr als sicher. Die variable Arbeit an den Drums mit kurz aufblitzenden Einsätzen der Doublebass gefällt mir ebenfalls extrem gut, ebenso die eingestreuten Soli, hier passt einfach alles wieder arschgeil zusammen. Ein groovender Brecher vor dem Herrn der die ganze Klasse der Band aufzeigt, wer hier nicht zumindest Kopfnickend vor der Anlage sitzt, sollte wirklich mal seinen Puls nach einem Lebenszeichen absuchen.
Der fette und druckvolle Sound passt bestens zu den kraftvollen Songs und die optische Aufmachung der EP durch Wes Benscoter, welcher schon für das Artwork vom Album Swarm verantwortlich zeichnete, ist ebenfalls großartig geworden.

Fazit: Wer auf die bisherigen Torture Killer Alben / EP abgefahren ist und nicht nur an den ganz derben Songs der Anfangstage hängt, kann sich "Dead Inside" völlig bedenkenlos ins heimische Regal stellen. Die finnischen Deather bleiben ihrer bisherigen Linie treu und zeigen gewissen Szenegrößen mal wieder, wo der Hammer hängt. Großartige Veränderungen im Sound sind nicht auszumachen und innovativ ist das auch nicht, aber hey, wer will das auch schon bei dieser Band hören...mich jedenfalls hat die Band wieder für 11min. völlig abgeholt und alle Erwartungen erfüllt. Einziger Wermutstropfen sind die leider "nur" zwei echten Songs der EP. Wollen wir hoffen, dass es nicht wieder so verdammt lange dauert, bis es wieder neues und kerniges Kraftfutter dieser großartigen Band zu hören gibt.

Anspieltipp: Iniquity
Wertung:  9  / 10
Gesamtlänge: 11:10 Minuten



Tracklist:
1. Dead Inside
2. The Omen
3. Iniquity


Website der Band:
< https://www.facebook.com/people/Torture-Killer-official >

Label:
< https://theotherrecords.com >

VÖ: .29.07.2022




Beitrag von UnDerTaker an 06.08.2022, 21:10
Sehr schönes Review!
Nach der ersten kleinen Enttäuschung, dass nur 3 Songs auf der EP sind und dann sogar nur 2 echte Songs, gefallen mir die beiden Songs echt super.
Es hat ca. 3 Durchläufe gebraucht bis sich das Material für mich voll entfaltet hat aber dann hat es mich gepackt.
Vor allem der Song "Iniquiry" ist der Knaller. Abgrundtiefe Growls, blecherne Snarrestakkatos (erinnern fast schon an Marschmusik), Spannungsbogen, Grooove ohne Ende und geile Rhythmen. Das ist wieder ein Partysong mehr von Torture Killer!



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